Manipulatoren im Griff? Chinas Börsenaufsicht blieb beim Crash merkwürdig gelassen
Ein plötzlicher Kurswechsel: Chinas Börsenaufsicht will, dass sich der Markt selbst reguliert. In Zukunft wird es bei Kursschwankungen keine automatischen Rettungsaktionen mehr geben, sagen Insider laut Caixin.
Caixin.Finance.com ist das regierungstreue Finanzportal mit den treffenden Prognosen. Hier analysierte man heute den überraschend neuen Umgang mit dem neuen Börsencrash von Shanghai und Shenzhen.
Der diesmalige Crash mit fast 9 Prozent sei zwar stärker als beim letzten Mal, die Mitarbeiter würden jedoch keine Überstunden machen und auch nicht in den Krisenmodus gehen. Im Vergleich zu der übereilten Reaktion des Aufsichtsrats Anfang Juni sei die Reaktion auf den Kurssturz sehr gelassen, so ein Insider. „Das Gremium ist offenbar gereift“.
„Offene und faire Marktordnung aufbauen“
Am 14. August hatte die Börsenaufsicht selbst angekündigt, „unter normalen Umständen nicht mehr eingreifen“ zu wollen. O-Ton: Ziel sei, „eine offene und faire Marktordnung aufzubauen und zu bewahren, die Interessen der Anleger (besonders der mittleren und der kleineren) zu schützen, sowie die Förderung einer langfristigen, stabilen und gesunden Entwicklung der Börse.“
Stabilisierungsmaßnahmen soll es nur noch bei extrem anormalen Schwankungen geben, die einen Systemcrash zur Folge haben könnten. Das Statement ist ein Hinweis, dass es sich beim Crash im Juni um einen manipulativ herbeigeführten handelte. Kräfte der Ex-Regierung von Jiang Zemin sollen damals am Werk gewesen sein. Nun ist Jiang laut einem Pekinger Insider unter Kontrolle, weshalb der Börsencrah, den wir gestern und heute gesehen haben, ein „natürlicher“ ist. Er trägt jedoch noch die Folgen des Juni-Crashs in sich, denn das Vertrauen der Anleger in den Markt wurde massiv erschüttert und es wird nur langsam wieder zurückkehren.
Siehe: „Chinas Börse ist jetzt politisches Schlachtfeld“
Warum hatte der Kurssturz von gestern weltweite Folgen?
Dafür gibt es vier Gründe, so Ren Zeping von Guotai Junan Securities: 1. Die Wahrscheinlichkeit, dass die FED den Leitzins erhöht wird immer größer, was dazu führt, dass Kapital nach Amerika zurückfließt. 2. Die Yuan-Abwertung von 4,6 Prozent führte zu einer Währungsabwertungswelle in den Schwellenländern. 3. Der Börsencrash vom 15. Juni hatte eine sofortige Negativwirkung auf Chinas Realwirtschaft und verschärfte die Rezession. 4. Der Purchasing Managers Index PMI zeigte, dass die Produktion in China die niedrigste seit 2009 ist.
Die wichtigste Ursache jedoch sei, dass Chinas Regierung dem Markt seit langem nur Impulse gegeben habe, anstatt ihn wirklich zu reformieren. Nun sehe man die Konsequenz.
Apropos „mangelnde Reform“:
In einem ominösem „Staatskommentar“, der am 19. August auf der Website des Fernsehsenders CCTV erschien, wurden Jiang Zemin und sein Netzwerk als die „Anti-Reform-Kräfte“ bezeichnet. Darin hieß es:
„In diesem Prozess der Vertiefung der Reform werden wir auf verschiedene Probleme stoßen. Sie befinden sich auf tieferen Ebenen in den Bereichen Wirtschaft, Militär, Politik, Gesellschaft und Außenpolitik.
Wie groß die Schwierigkeiten und Hindernisse sein könnten, wie verrückt die Anti-Reform-Kräfte spielen könnten – wie zäh und verschlagen sie sein könnten, das übersteigt unsere Vorstellungskraft.“
Zwei Botschaften steckten in diesen Zeilen, die Präsident Xi Jinping in Auftrag gab: 1. Gegen und Jiang und Co. gilt es auf Leben und Tod zu kämpfen, daher der maoistisch formulierte Begriff „Anti-Reformkräfte“ (wie einst bei Mao die „Anti-Revolutionäre“). 2. Die Xi-Regierung sagt durch die Blume, es könnten noch weitere Terrorakte der Jiang-Fraktion kommen. Schließlich überstieg auch die Tianjin-Explosion alle Vorstellungskraft. (mz / rf)
Hintergrund:
Tianjin Terrorakt: Darum wurde Chinas kommende „Wallstreet“ samt Zukunftsplänen zerstört
(mz / rf)
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