Warum Urumqi die KP Chinas in Angst versetzt hat
In all den Jahren, in denen ich die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) und ihre immer länger werdende Liste an Opfern beobachtet habe, glaube ich nicht, dass ich jemals ein einziges Ereignis gesehen habe, das mehr über die Schwäche der durchschnittlichen Medien aussagt, als das, was in Urumqi, der Hauptstadt der Provinz Xinjiang, in dieser Woche geschehen ist. (Und dabei wird mir der immense Wert der Epoch Times bewusst, auch wenn sie meine Kolumnen nicht bringen würde).
Wenn man MSN darüber diskutieren hört, dann entsteht der Eindruck, dass es sich nur um einen weiteren traurigen Fall von Zusammenstößen zwischen der chinesischen Polizei und den aufsässigen uigurischen Muslimen handelt. Wie Matthew Little in der Epoch Times erst kürzlich berichtete, war es genau die Art und Weise, wie die KPCh das Ereignis berichtet haben wollte und wenigstens zu Anfang bekamen die Kader, was sie sich wünschten.
Und doch fürchte ich, dass selbst die meisten Anti-Kommunisten (bis jetzt) nicht verstanden haben, wie wichtig dieses Ereignis im Jahre 2009 in Urumqi war – selbst mir ist es passiert, dass ich es eine Zeit lang unterschätzt habe. Bei näherer Betrachtung jedoch wird klar, wie gefährlich dieses Ereignis für die Kommunistische Partei Chinas war – und dass es nichts mit dem religiösen Glauben der Uiguren zu tun hatte.
Ungefähr zwei Wochen bevor die Menschen aus Urumqi auf die Straße gingen, war ein Streit in Shaoguan in der Provinz Guangdong zwischen Uiguren und Han-Chinesen in einer örtlichen Fabrik eskaliert. Mindestens zwei Uiguren starben – und alle anderen wurden gefeuert. Es schien wieder einmal eine weitere schmutzige Kombination von Unterdrückung und radikalem ethnischen Nationalismus zu sein, wofür das Regime berüchtigt ist und bei dem es sicher war, dass es vor Ort bekannt wurde, aber nirgendwo sonst.
Dass die Nachrichten darüber überhaupt bis nach Urumqi gelangten, war etwas völlig Neues für das Regime, und etwas sehr Gravierendes.
Die KPCh hat die vergangenen zwanzig Jahre durch zwei Faktoren überlebt – durch radikale nationalistische Ansichten (ihre Rechtfertigung für ihre noch immer andauernde Existenz) und durch eine bewusste Unterdrückung jeglichen Widerstands, um eine landesweite anti-kommunistische Bewegung zu verhindern, die ihre immer noch andauernde Existenz bedroht hätte. Diese (sofortige) Unterdrückung jeglichen Widerstands hat es möglich gemacht, dass die Gewaltausbrüche wie die in Hanyuan, Taishi oder Shanwei nur den Opfern vor Ort und ihren trauernden Angehörigen bekannt waren.
Überflüssig zu erwähnen, dass die Dinge in Shaoguan nicht planmäßig verliefen. Dass ein Ereignis in einer südöstlichen Provinz sich im gesamten früher unabhängigen Ost-Turkestan verbreiten konnte, muss für das Regime ein Schock gewesen sein. Schließlich war dies eventuell der Anfang eines Widerstandsnetzes im ganzen Land; denn wenn ein Vorfall in Guangdong so weit bekannt werden konnte, dann konnte es sein, dass ein zukünftiger Zusammenstoß zwischen Kadern und Bewohnern die Augen und Ohren von Pekings Bittstellern, von Aids-Opfern aus Henan oder von Überlebenden des Erdbebens von Sichuan erreichen würde.
Für die Verhinderung solcher Szenarien werden die Kader monatelang im Einsatz sein; doch das wichtigste von allem ist, dass niemand davon erfährt. Aus diesem Grunde schickten die Kader entweder die Polizei, um die Demonstranten zu zerstreuen, oder brachten sie dazu, gewalttätig zu werden. Nach letzten Informationen ist es ihnen wenigstens einmal gelungen, während Peking der restlichen Welt mitteilte, dass es bei allem um den Islam ginge.
Zum größten Teil funktionierte der verzweifelte Gambit-Schachzug der Kader. Die Auseinandersetzung zwischen den Uiguren und den Han-Chinesen beherrschte alles. Äußerst wenige Nachrichtenmeldungen beschäftigen sich mit dem Vorfall in Shaoguan, geschweige denn mit der tieferen Bedeutung dieser Sache. Selbst über die Anzahl der Todesfälle, die nach örtlichen Quellen weit über der lächerlichen Zahl von 156 liegt, die von den Kadern angegeben wurde, wurde falsch berichtet.
Und doch können die Kader dies nicht als einen vollständigen Sieg ansehen. Kaum jemand ist gewillt, ihre brutale Besetzung der Region zu verteidigen – etwas, was sich die Kommunisten seit Beginn dieses Terrorkrieges sehnlich gewünscht haben. Darüber hinaus läuft eine ihrer Methoden, den ethnischen Gesichtspunkt aufzubauschen, Gefahr, einen schwerwiegenden Schlag in der Öffentlichkeitsarbeit hinnehmen zu müssen; denn sie haben einen Mob von Han-Chinesen in Urumqi unterstützt und bewaffnet.
Viele Regierungen im Westen haben befürchtet, dass ihre eigene heimische Bevölkerung wütend auf alle Muslime losgehen könnte die sie finden. Dass sie nun erkennen müssen, dass ihr Albtraum sich bewahrheitet, doch nicht in ihren Heimatländern, sondern unter dem chinesischen kommunistischen Regime, wird ein totaler Schock für sie sein.
Aber das eigentliche Problem für die Kader, das Problem, das sie nicht durch eine große Polizeipräsenz oder einen Kugelhagel lösen können, ist das bisher kaum wahrgenommene, nämlich die Nachrichtenverbindungen zwischen den Anti-Kommunisten, die durch Shaoguan und Urumqi deutlich wurden. Noch lange, nachdem die Straßen wieder sicher geworden sind, wird die KPCh verzweifelt versuchen, herauszufinden, wie es möglich war, dass diese Nachrichten in weniger als zwei Wochen Tausende von Meilen zurückgelegt haben konnten.
Wenn sie es nicht verhindern können, dass ähnliche Vorfälle auf ähnlichen Kommunikationswegen weiter geleitet werden, dann wird jeder Vorfall von Repression an irgendeinem Ort im ganzen Land bekannt werden und dazu beitragen, dass sich ein landesweiter Widerstand etabliert, den die KPCh mehr fürchtet, als alles andere auf der Welt.
Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/19366/
D.J. McGuire ist Mitbegründer der China e-Lobby und Autor des Buches „Drache im Dunklen: Wie und warum das kommunistische China unseren Feinden im Krieg gegen den Terror hilft“ (Dragon in the Dark: How and Why Communist China Helps Our Enemies in the War on Terror)
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