Warum die neue Corona-Variante nicht Xi heißt – Null-COVID-Politik in Hongkong
Bei der Benennung der Corona-Variante „Omikron“ ließ die WHO zwei Buchstaben des griechischen Alphabets aus. Der Grund war: Missverständnisse und möglichen Ärger zu vermeiden.
Das Namenssystem für die Coronavirus-Varianten besteht aus griechischen Buchstaben. Dies beschloss die WHO Anfang dieses Jahres. Das sei einfach zu sprechen und zu merken und vermeidet, dass ein Ort oder bestimmte Personengruppen, die mit den Varianten in Verbindung stehen, in den Fokus gerückt werden.
Nach diesem System hätte die nächste Variante nach dem Buchstaben „Nu“ benannt werden sollen. Aber es war dem Wort „neu“ zu ähnlich.
Den nächsten Buchstaben „Xi“ – manchmal auch als „Ksi“ geschrieben – übersprang die WHO auch. Angeblich sei das ein sehr geläufiger Nachname. Das ist richtig. Xi ist ein chinesischer Nachname. Hunderttausende Chinesen heißen mit Nachnamen Xi. Der bekannteste von ihnen ist, Xi Jinping, Chef der KP Chinas.
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Jetzt wenden wir uns der „Null-Covid-Politik“ zu.
Sowohl Festlandchina als auch Hongkong setzen darauf. Strenge Kontrollen zur Eindämmung des Virus. In China führt das oft zu Polizeigewalt und extremen Abriegelungsmaßnahmen.
In Hongkong ist es noch nicht ganz so, dennoch schaden die Maßnahmen der Stadt. Die Regierung Hongkongs gleicht sich immer mehr dem politischen Kurs Pekings an, von dem es wirtschaftlich abhängig ist.
Das vertreibt ausländische Fachkräfte aus dem Finanzzentrum. Viele Spitzenkräfte versuchen, die drakonischen Quarantänebestimmungen der Stadt zu umgehen.
Das in Hongkong ansässige Frachtunternehmen Regal World Transport System berichtet, dass immer mehr Facharbeiter aus Hongkong abgezogen werden. Solche Aufträge seien in den letzten eineinhalb Jahren um 30 bis 40 Prozent gestiegen. Einige Kunden meldeten sich aus dem Ausland und baten, ihr Hab und Gut aus der Stadt zu bringen.
Ein Regionalleiter des in Hongkong ansässigen Personalvermittlungsunternehmens Ambition sagt, es gebe „im Moment eine Fachkräfte-Flucht“. Ihm zufolge wird sich das fortsetzen, wenn es keine Änderungen bei den Reise- und Quarantänebestimmungen gibt.
Gegenwärtig dürfen viele Ausländer nicht nach Hongkong einreisen. Reiserückkehrer müssen sich einer zweiwöchigen bis einmonatigen Quarantäne unterziehen – oft auf eigene Kosten.
Ein Sprecher der Hongkonger Regierung sagte, die Null-COVID-Politik sei im „Gesamtinteresse der Hongkonger Gemeinschaft“.
Hongkong und China gehören zu den wenigen Orten, an denen eine Null-COVID-Politik verfolgt wird.
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