Medizinische Mitarbeiter Wuhans müssen sich nach Medien-Kontakt sofort im Parteibüro melden

Nach der Öffnung der chinesischen Provinzhauptstadt Wuhan am 8. April bereiten die Beamten der KPCh das medizinische Personal auf Anfragen ausländischer Medien vor. Zwei Richtlinien sind: „Die Interviewanfragen sollen vom KP-Büro bearbeitet werden.“ Und: „Alle Mitarbeiter des Krankenhauses dürfen keine privaten Interviews geben.“
Titelbild
Absperrungen in einem Wohngebiet in Wuhan (Symbolbild).Foto: Hector Retamal/AFP via Getty Images
Von und 21. April 2020

Am 8. April um Mitternacht feierte die Kommunistische Partei Chinas den Sieg über das Virus SARS-CoV-2 mit der Wiederöffnung der seit dem 23. Januar abgeriegelten Provinzhauptstadt Wuhan. Seither bereitet man sich darauf vor, dass ausländische Medien versuchen werden, über medizinische Mitarbeiter an unbequemes Wissen zu gelangen.

Vorsicht, Medien!

Michael Smith, ein Reporter des „Australian Financial Review“, postete auf Twitter die Mitteilung eines Krankenhauses in Wuhan, in der medizinische Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen davor gewarnt wurden, sich selbständig oder privat von ausländischen Medien interviewen zu lassen.

Das „Hauptquartier für Prävention und Kontrolle der Provinz“ hielt dazu ein Sondertreffen ab und richtete eine Interview-Abteilung zur Koordination der Treffen mit ausländischen Medien ein, inklusive gewisser Richtlinien: „Wenn Sie von einem Reporter interviewt werden, müssen Sie sich so schnell wie möglich beim Parteibüro melden.“

Festgelegt wurde zudem, dass Einzelpersonen keine sogenannten „unbestätigten“ Nachrichten an Medien weitergeben oder in den sozialen Medien veröffentlichen dürfen. Hier die Übersetzung:

Memo an alle Mitarbeiter

Mitteilung:

An alle Abteilungen des ganzen Krankenhauses:

Nachdem Wuhan am 8. April entsperrt wurde, werden viele Medien von verschiedenen Ländern nach Wuhan, Provinz Hubei, kommen, um Interviews zu machen und zu berichten. Das Leitungsbüro zur Vorbeugung und Kontrolle des Coronavirus in der Provinz Hubei ist im höchsten Maße wachsam gegenüber den Interviewanfragen der ausländischen Medien. Es hat extra eine Sitzung dazu einberufen, um die Handlungsweise festzulegen und um die Umsetzung zu organisieren. Es kann sein, dass ausländische Medien in der nächsten Zeit auch in unserem Krankenhaus Interviews machen wollen.

Alle achten bitte darauf: Die Interviewanfragen sollen vom KP-Büro bearbeitet werden. Alle Mitarbeiter des Krankenhauses dürfen keine privaten Interviews geben. Falls man von Journalisten nach Interviews gefragt wird, soll man sich sofort beim KP-Büro melden. Mitarbeiter dürfen nicht in Social Media oder in anderen Medien unbestätigte Nachrichten posten.

Eine Person antwortete unter dem Post, dass sie in den deutschen Medien gehört habe, dass die KPCh die Verantwortlichen (in China) bei weiteren Ausbrüchen bestrafe. Daher sei offiziell nicht mit Ausbrüchen zu rechnen. Die Person riet, „wenn es das nächste Mal das KLEINSTE Anzeichen eines Ausbruchs in China gibt, schließen Sie alles sofort und stornieren Sie alle Flüge.“

Die verschwundenen Berichte aus Wuhan

Vor nicht allzu langer Zeit besuchten chinesische Medien wie die „Southern People Weekly“, das Magazin „Portrait“, die Wirtschaftszeitung „Caixin“ und andere die Seuchenstadt Wuhan, um Krankenhausärzte und Insider zu interviewen. Sie berichteten auch darüber, wie durch das Verheimlichen der Viruslage durch KPCh-Beamte die Epidemie außer Kontrolle geraten war. Dadurch infizierte sich das medizinische Personal in großer Anzahl. Viele Menschen starben hinter den Kulissen.

Diese Berichte sorgten für Aufruhr in der Gesellschaft in China, wie etwa das Interview mit Ai Fen, der Direktorin der Notaufnahme des Wuhan Central Hospital. Nur Sekunden nach seiner Veröffentlichung auf der Webseite von „Portrait“ am 10. März verschwand der Artikel wieder.

Allerdings konnte er von Internetusern gesichert werden, die sowohl seine Brisanz als auch seine kurze Verfügbarkeit richtig einzuschätzen wussten. In mehr als 50 Sprachen, Codierungen und Bildschriften wurde er im Internet am Leben gehalten. Wie sich herausstellte, war Ai Fen die Quelle der Insiderinformationen, die der im Februar an Covid-19 verstorbene medizinische Whistleblower Li Wenliang im Internet veröffentlicht hatte.

Personal war schutzlos Virus ausgeliefert

Auch „Southern People Weekly“ veröffentlichte am 11. März einen mutigen Artikel „Vier gestorben, vier liegen im Sterben – der dunkelste Moment des Wuhaner Zentralkrankenhauses“. In dem Artikel ging es darum, dass im Wuhan-Zentralkrankenhaus durch Parteisekretär Cai Li, Dekan Peng Yixiang, den Sekretär der Disziplinarkommission Li Mi und andere die frühen Warnungen des medizinischen Personals stark unterdrückt worden waren. Sie wurden gezwungen, ohne Schutzmaßnahmen zu arbeiten und sich dem Virus auszusetzen. Dadurch wurden mehr als 300 medizinische Mitarbeiter infiziert. Vier der Mitarbeiter starben, vier weitere waren auf lebenserhaltende Geräte angewiesen.

Laut einem Bericht von „Caixin“ vom 26. Februar hätten verschiedene Beweise gezeigt, dass in Wuhan noch vor Ende Dezember mindestens neun Fälle einer unbekannten Lungenentzündung in den Krankenhäusern der Stadt aufgetreten waren. Die Gensequenzierung der Proben zeigte, dass der infektiöse Erreger mit den SARS-Coronaviren zu rund 80 Prozent identisch war. Die Laborergebnisse wurden an das Krankenhaus, das Gesundheitskomitee und das Krankheitskontrollsystem gemeldet.

In dem Artikel kam eine Person aus einem Gensequenzierungslabor zu Wort, die angab, dass sie am 1. Januar 2020 einen Anruf von einem Beamten der Gesundheitskommission der Provinz Hubei bekam. Man forderte:

„Die vorhandenen Fallproben müssen vernichtet werden und die Probeninformationen können nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ Außerdem sollten zukünftig entdeckte Fälle gemeldet werden, wie die chinesischsprachige Epoch Times („DaJiYuan“) berichtete.

Zahlenkorrektur zur Verringerung der Lüge

Die offiziellen chinesischen Angaben zu den Todesopfern der Lungenseuche in Wuhan betrug 2.579, wobei die allgemein infrage gestellte Zahl am 17. April plötzlich von der KPCh auf 3.869, also um mehr als 50 Prozent, angehoben wurde. Auch diese Zahl wird von der Außenwelt als beschönigt angesehen.

Ende März zeigten Bilder in den sozialen Medien lange Warteschlangen vor den Wuhaner Bestattungsunternehmen, als die Angehörigen die Asche ihrer verstorbenen Familienmitglieder abholten. Berichten zufolge sollen es mehrere Zehntausend Menschen gewesen sein, die dort Urnen holten.



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Viele bezeichnen ihr berufliches oder soziales Umfeld metaphorisch als „Schlachtfeld“ – doch für die KP China bedeutet es Krieg im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Partei, die die Regierung Chinas stellt, vertritt den Grundgedanken der „uneingeschränkten Kriegsführung“: „Einfach ausgedrückt, Schwarzkopf [Oberbefehlshaber der multinationalen Streitkräfte des Golfkriegs] + Soros + Morris [Schöpfer des Morris-Wurm-Computervirus] + bin Laden? Das ist unsere wahre Karte, die wir ausspielen“, so zwei chinesische Oberste, die „Erfinder“ der „Uneingeschränkten Kriegsführung“.

Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“

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