USA haben „Chinas gefährlichsten Whistleblower“!
Jetzt ist es raus: Der „potentiell gefährlichste Whistleblower in der Geschichte“ der Volksrepublik Chinas hält sich in den USA auf. Das verkündete gestern die New York Times unter Berufung auf Insider aus US-Regierungskreisen. Seit Monaten war der Aufenthaltsort von Ling Wangchen in Kalifornien vermutet worden, aber niemand wollte den Umstand bestätigen. Ling W. ist im Besitz zahlreicher Geheiminformationen, die ihm sein Bruder Ling Jihua, der Ex-Präsidentensekretär Hu Jintaos zusteckte und die er natürlich nach Amerika mitnahm …
Da Ling Jihua seit Dezember 2014 in China wegen Korruption in Untersuchungshaft sitzt, gleicht die Situation einem Patt. Das Pekinger Regime hätte gerne den Bruder und die Geheiminformationen zurück und kann Ling Jihua jederzeit zum Tode verurteilen. Ling W. ist eine Bedrohung, weil er den Amerikanern seine Geheimakten übergeben und damit Peking maximal schaden könnte – aber das würde das Leben seines Bruders wohl beenden. Und für die USA ist so ein potentieller Whistleblower der reinste Lottogewinn, weil sie mit ihm das Pekinger Regime erpressen können.
Fakt ist: Ling W. hat in den USA Asyl beantragt. Ob ihm das nun gewährt wird, ist die spannende Frage, denn Peking hat seit Monaten versucht, Druck auszuüben und eine Auslieferung zu erwirken, welche die USA jedoch bisher ablehnte.
Um welche Geheimnisse geht es?
Es müssen große Geheimnisse sein, von einer „immensen Menge Kerninformationen“ über die chinesische Politik ist die Rede. Ling Jihua, ehemals Chefsekretär von Chinas Staatschef Hu Jintaos hatte seine Position von 1999 bis 2012 inne und saß damit mehr als zehn Jahre lang in der Schaltzentrale der Macht, unter zwei Staatschefs. Er war die Drehscheibe aller internen Informationen und gab Befehle weiter. Er kann also alle möglichen wichtigen Infos abgegriffen haben – schlimmstenfalls machte er von jeder Datei eine Kopie für sich.
Chinesische Auslandsmedien analysierten deshalb: Der riesige Aktenberg dürfte nicht nur für Peking, sondern viele andere Regierungen und internationale Geheimdienste interessant sein. Lings Bruder, der ihn jetzt besitzt ist damit der potentiell größte Whistleblower und Verräter in der Geschichte des Regimes.
Die Informationen können sich auf alle Bereiche beziehen, vom Stand der chinesischen Rüstungstechnologie bis hin zu Politik, Wirtschaftsspionage und Kultur. „Wie ist Chinas Agentensystem im Ausland aufgebaut und wie funktioniert es?“, könnte eine Frage sein, die darin beantwortet wird. Es könnten Daten zu Auslandsvermögen von chinesischen Politikern betroffen sein und Infos zu geheimen Deals und Absprachen mit anderen Regierungen. Es könnte das Ausmaß von Menschenrechtsverbrechen dokumentiert worden sein, z.B. „Wie viele Geheimgefängnisse gibt es?“, „Wieviel Militär ist in Tibet stationiert und wie viele Mönche werden dort ermordet?“ oder Details zur Verfolgung von Falun Gong und dem militärisch organisierten Organraub. Es scheint um vieles zu gehen.
Der Datenräuber Ling Jihua versuchte wegen der Schwere seiner Tat bereits, geistige Umnachtung vorzutäuschen: In Gefangenschaft benahm er sich komisch, sang Mao-Lieder mit verdrehtem Text und faselte wirre Sachen. Psychiatrie-Experten untersuchten ihn und stellten fest, dass er nur simulierte. Daraufhin habe er auf Knien um sein Leben gefleht, berichteten Hongkonger Medien unter Berufung auf Insider.
Warum kommt der NYT-Bericht ausgerechnet jetzt?
Das muss von US-Insidern auf Befehl Washingtons weitergegeben worden sein. Man vermutet, es ist ein Entgegenkommen an Xi Jinping, dessen erster Staatsbesuch im September ansteht. Offenbar macht die USA China damit ein Verhandlungsangebot. Kann ja immer noch sein, dass sie Ling W. ausliefern, wer weiß zu welchen Bedingungen …
Die New York Times versuchte Ling W. zu kontaktieren, traf jedoch nur seine Nachbarn in Loomis, Sierra Nevada. Hier hatte Ling sich eine Villa für 2,5 Mio Dollar gekauft und einen bürgerlichen Eindruck hinterlassen. „Jason Wang“ sei ein Gentleman, sie hätten ein paarmal mit ihm und seiner Frau „Jane“ zu Abend gegessen und er habe Wein mitgebracht. Sein Englisch sei rudimentär gewesen, so die Nachbarn. Absolut nichts habe auf seine Verstrickung in die chinesische Spitzenpolitik hingewiesen.
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