Trumps China-Strategie wird „unberechenbar“: Insider zu Geopolitik und Waffenhandel
„Unberechenbar“ will US-Präsident Trump in Zukunft das Verhältnis USA/China angehen. Das sagte sein Berater Michael Pillsbury in einer indischen Zeitung. Trotzdem seien die Chinesen „optimistisch“, weil sie Trump vor allem als Geschäftsmann sehen.

US-Präsident Donald Trump im Oval Office. 23. Januar 2017.
Foto: Ron Sachs - Pool/Getty Images
Es wird vor allem um Waffenhandel und Territorial-Streitigkeiten gehen im kommenden Verhältnis der USA zu China. Das enthüllte Trump-Berater Michael Pillsbury in der „Times of India“. Für die Inder ist das Thema brennend wichtig, weil sie ihre eigene Geostrategie danach ausrichten werden.
Die Chinesen nannten gegenüber den USA bereits „sechs Bereiche“, „die für Präsident Xi Jinping und die herrschende Elite von überragender Bedeutung sind“, so Pillsbury.
Raketenschild in Südkorea
Falls die USA dieses Waffensystem weiter aufstocken, würde das Chinas ICBM-Fähigkeit neutralisieren – also die Fähigkeit, mit Interkontinentalraketen Ziele im US-Festland zu treffen. Und das möchten die Chinesen natürlich nicht.
Waffenhandel
Auch haben die Chinesen erstmals die US-Waffenlieferungen nach Indien angesprochen: Indien ist aktuell der größte Waffenabnehmer der USA, laut Pillsbury. China ist besorgt, falls die Lieferungen 2017 weitergehen sollten, wie von Premier Modi bestellt.
Indiens Territorialansprüche
„Künstliche Inseln“
Außerdem wünschen sich die Chinesen, dass Trump im Idealfall ihrer Ablehnung des UN-Seerechtsurteils über die chinesischen Territorialforderungen im Südchinesischen Meer zustimmt. Dies ist zu bezweifeln, da der neue US-Außenminister Rex Tillerson bei seiner Bestätigung im Senat vorschlug, dass die USA Chinas Zugang zu den künstlichen Inseln sogar blockieren sollten.
Weitere Sorgenpunkte Chinas sind die „ein China-Politik“ und Taiwan (was wiederum in den Bereich des Waffenhandels fällt); der Dalai Lama und die tibetische Exil-Regierung (hier hat China gefordert, dass Trump den Dalai Lama nicht treffen soll).
Chinesen bezüglich Trump „optimistisch“
Pillsbury bemerkte exklusiv zur „TOI“: „Die Chinesen sind [bezüglich Trump] optimistisch. Sie denken, dass er ein Geschäftsmann ist, der klare ökonomische Motive hat, um Amerika wieder groß zu machen. Und sie glauben, dass sie ihm dabei helfen können.“
Im außenpolitischen Magazin ‚Foreign Policy‘ hatten zuvor die beiden Trump-Berater Alexander Grey und Peter Navarro einen Artikel veröffentlicht, der Trump’s Asien-Pazifik-Politik als eine Strategie von „Frieden durch Stärke“ beschrieb. Pillsbury kommentiert: „Der Artikel von Gray und Navarro wurde offiziell von der Trump-Kampagne genehmigt.“ Gray und Navarro sagten darin, Trump werde die US-Wirtschaft niemals auf dem Altar der Außenpolitik opfern und Handels-Abkommen wie TPP zustimmen. Und zweitens werde Trump das US-Militär wieder zur unangefochtenen Spitzenstreitmacht aufstocken.
Trumps Strategie wird „unberechenbar“
Und welche Absichten, denkt er, hat China? Pillsbury zitierte einen chinesischen Überläufer, der meinte: „Wir verfolgen Ihre amerikanische Strategie. Wir wollen eine Monroe-Doktrin in Asien haben – das keine andere Macht Zutritt hat. Wir wollen Technologie stehlen. Ihr Amerikaner habt das einst getan, indem ihr die Engländer getäuscht und übertroffen habt, und die Briten leisteten dabei keinen Widerstand.“
Pillsbury meinte: „Der Aspekt, dass man die herrschende Macht täuschen kann, gefällt ihnen besonders.“
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