Tennisstars sorgen sich um verschwundene Kollegin Peng Shuai
Internationale Sportler melden sich zu Wort. Tennis-Superstar Naomi Osaka hat sich jüngst besorgt über Peng Shuai geäußert. Der chinesische Ex-Tennisstar war in der Öffentlichkeit nicht mehr zu sehen, seitdem sie einen Ex-Spitzenpolitiker der KPC der sexuellen Nötigung beschuldigt hatte.
Osaka schrieb am Dienstag auf Twitter: „Zensur ist auf keinen Fall in Ordnung, egal um welchen Preis. Ich hoffe, dass es Peng Shuai und ihrer Familie gut geht und sie in Sicherheit sind. Die aktuelle Situation hat mich erschüttert. Ich sende ihr Liebe und Licht.“
Sie fügte den Hashtag #WhereIsPengShuai hinzu.
Peng war einst die Nummer eins der Welt im Tennis-Doppel der Frauen. Am 2. November beschuldigte sie den chinesischen Ex-Vizepremier Zhang Gaoli, sie vor drei Jahren zum Sex in seinem Haus gezwungen zu haben.
Ihr Beitrag auf Chinas Twitter-ähnlicher Plattform Weibo war nur 30 Minuten lang zu sehen, bevor er von der Internetpolizei gelöscht wurde. Ihr Konto ist gesperrt – und jeder Verweis auf die Vorwürfe wurde im Internet gelöscht.
Peng wurde seither nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen – seit einem halben Monat.
Eine wachsende Zahl internationaler Sportler zeigt sich besorgt, darunter auch der Weltranglistenerste der Männer im Tennis, Novak Djokovic.
Es ist schockierend, dass sie vermisst wird.“ – Novak Đoković, ATP-Weltrangliste Nr. 1
Auch die Tennislegende und 39-fache Grand-Slam-Siegerin Billie Jean King, die frühere Weltranglistenerste Chris Evert und Ex-Weltranglistenerste Martina Navratilova äußerten sich besorgt.
Darüber hinaus sprachen sich drei Tennisverbände für Peng aus. Der Frauen-Tennisverband forderte Peking auf, Pengs Vorwürfe zu untersuchen. Peng solle „gehört und nicht zensiert werden“.
Später schlossen sich dem Verband auch ATP-Tour, eine weltweit führende Tennistour für Männer, sowie der US-Tennisverband an.
Am Mittwoch berichtete CGTN (China Global Television Network), ein Sprachrohr der KP Chinas, man habe eine E-Mail von Peng an die Women’s Tennis Association (WTA) gesehen. Darin habe sie bestritten, dass sie verschwunden sei.
Zwei Stunden später dementierte Steve Simon, Präsident des Frauen-Tennisverbands, eine solche E-Mail. Sein Verband habe Peng Shuai nicht persönlich erreichen können. Ihr Verbleib sei unbekannt.
NTD hat den Verband um Stellungnahme gegeben, erhielt aber bis Redaktionsschluss keine Antwort.
Der Beschuldigte Zhang Gaoli ist 75 Jahre alt. Von 2012 bis 2017 gehörte Zhang dem höchsten Führungsgremium der KP Chinas an, dem Ständigen Ausschuss des Politbüros. 2018 trat er als Vizepremier in den Ruhestand.
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