Tennisspielerin Peng Shuai verschwunden – Skandale um Ex-Vizepremier der KP Chinas

Zhang Gaoli, der ehemalige Vizepremier des Staatsrats der Kommunistischen Partei Chinas (KPC), wurde kürzlich der sexuellen Nötigung von Peng Shuai beschuldigt. Seitdem wurde Peng nicht mehr gesehen.
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Der ehemalige Vizepremier des Staatsrats der Kommunistischen Partei Chinas Zhang Gaoli.Foto: Feng Li/Getty Images
Von 18. November 2021

In der Nacht zum 2. November behauptete Peng Shuai in einem Weibo-Post, dass sie mit dem 75-jährigen Zhang eine nicht einvernehmliche sexuelle Beziehung hatte. Peng sagte, dass Zhangs Frau davon wusste und „draußen Wache stand“, während sie sexuell missbraucht wurde. 

Der Beitrag wurde 20 Minuten später gelöscht, aber ein Screenshot des Beitrags hat in China und im Ausland weite Kreise gezogen. Die professionelle Tennisspielerin ist 40 Jahre jünger als Zhang.

Die weltweite Tennisgemeinschaft ist alarmiert, da Peng seit dem Beitrag nicht mehr gesehen wurde. Am Montag, 15. November, unterstützte der Dachverband des Herrentennis (ATP) die Forderung der Women’s Tennis Association (WTA), China solle die Vorwürfe untersuchen.

Sie habe eindeutig großen Mut bewiesen, indem sie diese Angelegenheit ans Licht gebracht hat, sagte Steve Simon, Chef des Herrenverbandes, über Peng. Er hoffe auf eine vollständige und transparente Aufklärung. 

„Wenn nicht, wäre das eine Beleidigung nicht nur für unsere Spielerinnen, sondern für alle Frauen“, so Simon.

Auch die vierfache Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka zeigte sich besorgt über den Verbleib ihrer Tenniskollegin. 

„Ich wurde kürzlich über das Verschwinden einer Tenniskollegin informiert, kurz nachdem sie enthüllt hatte, dass sie sexuell missbraucht wurde“, schrieb Osaka auf Twitter.

„Zensur ist niemals in Ordnung, egal um welchen Preis. Ich hoffe, Peng Shuai und ihre Familie sind in Sicherheit und wohlauf. Ich bin schockiert und sende Liebe und Licht in ihre Richtung“, so Osaka.

Die 35-jährige Peng war die erste chinesische Spielerin an der Spitze der Weltrangliste, als sie 2014 die Nummer eins im Doppel wurde. Sie gewann 2013 in Wimbledon und 2014 bei den French Open den Doppeltitel.

Behörden in China schweigen

Die Generalverwaltung für Sport, der Staatsrat der KPC und die offiziellen Medien schwiegen in seltener Einmütigkeit zu diesem Vorfall.

Doch obwohl sich die chinesischen Behörden bemühen, alle diesbezüglichen Beiträge zu sperren, werden immer mehr von Zhangs vermeintlichen Skandalen im Internet veröffentlicht.

Bereits 2004 gingen bei der Zentralen Disziplinarinspektion der KPC mehrere Berichte über Zhangs ausschweifenden Lebensstil und Korruption in der Familie ein. 

Zhang behauptete jedoch öffentlich, dass „Probleme mit dem Lebensstil und außereheliche Affären letztlich nebensächlich sind … Ich will kein Leben als Saubermann führen.“

Zhangs Korruptionsfälle

Am 3. November veröffentlichte die Zentrale Kommission für Disziplinarinspektion acht Korruptionsfälle in Tianjin im Zusammenhang mit Immobilien, die Zhang während seiner Amtszeit als Sekretär des Stadtkomitees von Tianjin vorantrieb.

Seit dem 18. Nationalkongress der KPC wurden mehrere Beamte der Stadtbaugruppe von Tianjin, dem größten staatlichen Unternehmen der Stadt, verhaftet.

Laut „Liberty Time Net“, einem taiwanischen Medium, war Zhang auch an der betrügerischen Finanzierung privater Unternehmensfonds in Tianjin mit 15 Milliarden US-Dollar beteiligt.

Wie die meisten korrupten Beamten der KP Chinas hat auch Zhang über seine Familie riesige Summen nach Hongkong und ins Ausland transferiert.

In den sogenannten Panama Papers sind viele Familienmitglieder von Führern der Kommunistischen Partei aufgelistet, die in Hongkong Unternehmen gegründet und Immobilien erworben haben. Einige von ihnen besitzen sogar ständige Personalausweise für Hongkong. 

Die Panama Papers beinhalten mehr als 11 Millionen durchgesickerte Dokumente einer panamaischen Anwaltskanzlei und enthalten detaillierte Finanzinformationen zu mehr als 214.000 Offshore-Unternehmen weltweit. 

Sie wurden ab dem 3. April 2016 veröffentlicht. Investigative Journalisten und mehr als 300 Reporter weltweit haben die versteckte Infrastruktur, politische Korruption und das globale Ausmaß der Offshore-Steuerparadiese damit aufgedeckt.

In den Panama Papers tauchen Familienmitglieder von mindestens acht aktuellen und ehemaligen hochrangigen politischen Führern Chinas als Eigentümer oder Aktionäre von geheimen Offshore-Gesellschaften auf.

Auch Zhangs Familie taucht darin auf. Die taiwanische Zeitung „Apple Daily“ berichtete 2018, dass mindestens sechs derzeitige und ehemalige Mitglieder des Ständigen Ausschusses Immobilien in Hongkong besaßen, von denen die meisten der Familie Zhangs gehören.

Immobilien im Wert von fast 110 Millionen US-Dollar wurden im Namen seiner Tochter Zhang Xiaoyan und ihres Ehemanns Li Shengpo erworben. Li selbst ist in den Panama Papers als Anteilseigner von drei Offshore-Gesellschaften aufgeführt.

Zhangs Verbindungen zum Völkermord in China

Zhang war 14 Jahre lang in der chinesischen Erdölindustrie tätig und gehörte der einst mächtigen „Erdölbande“ an, die zur Fraktion des ehemaligen Staatschefs Jiang Zemin gehörte.

Zhangs Loyalität zeigte sich in seinen Handlungen. Sei es, indem er einen Berg absperren ließ, weil Jiang hinaufsteigen wollte, oder bei der Durchführung der Verfolgung von Minderheiten.

Seit Juli 1999, als Jiang die Verfolgung der spirituellen Praxis Falun Gong einleitete, hat Zhang die Politik Jiangs genau befolgt. Zhang führte die Verfolgung in der Provinz Guangdong, in Shenzhen, in der Provinz Shandong und in Tianjin durch.

Nach Angaben der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) wird er verdächtigt, Völkermord und Folter sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben.

Am 5. Juli 2021 erklärte Wang Zhiyuan, Vorsitzender von WOIPFG, gegenüber der Epoch Times, er habe am 24. Juni 2015 mit Zhang telefoniert. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Zhang als Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des Zentralkomitees und Vizepremier des Staatsrats der KPC auf einem offiziellen Besuch in Kasachstan.

Wang sagte, dass Zhang während des Telefongesprächs indirekt zugab, dass Jiang für die Anordnung der Organentnahme bei Falun Gong-Praktizierenden verantwortlich war. Eine Anordnung, die Zhang treu ausgeführt hat.

(Mit Material von The Epoch Times USA)



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