Spratly-Inseln: Chinesisches und philippinisches Schiff kollidieren

Philippinischen Behörden erklären, chinesische Schiffe hätten zwei philippinische Versorgungsschiffe bedrängt und blockiert – und ein Schiff der chinesischen Küstenwache eines der Versorgungsschiffe „gerammt“. China gibt im Südchinesischen Meer keine Ruhe.
Titelbild
Eine chinesische Marineformation einschließlich des Flugzeugträgers Liaoning (in der Mitte).Foto: STR/AFP über Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2023

Der Konflikt zwischen China und den Philippinen im Südchinesischen Meer ist am Wochenende weiter eskaliert. Nach mehreren Vorfällen kam es am Sonntag während einer philippinischen Versorgungsmission für einen kleinen Militärposten am Second-Thomas-Riff auf den Spratly-Inseln nach Angaben beider Seiten zu einer Kollision.

Bereits am Samstag hatte Manila Peking vorgeworfen, die Versorgung von Fischern in dem von beiden Ländern beanspruchten Seegebiet gewaltsam unterbunden zu haben.

Mit Wasserwerfern gegen Schiffe der philippinischen Küstenwache

Manila und Peking gaben sich in beiden Fällen gegenseitig die Schuld. Am Sonntag erklärten die philippinischen Behörden, chinesische Schiffe hätten zwei philippinische Versorgungsschiffe „bedrängt, blockiert und gefährliche Manöver abgehalten“. Ein Schiff der chinesischen Küstenwache habe eines der Versorgungsschiffe „gerammt“.

Ein chinesisches Schiff habe zudem Wasserwerfer gegen die beiden Versorgungsschiffe und ein Begleitschiff der philippinischen Küstenwache eingesetzt. Dabei sei der Motor eines Versorgungsschiffs „schwer beschädigt“ worden, auch an dem Schiff der Küstenwache sei Schaden entstanden.

Die chinesische Küstenwache gab dagegen dem philippinischen Schiff die Schuld an der „absichtlichen Kollision“ mit dem chinesischen Schiff. Das philippinische Schiff habe erst mehrere klare Warnungen ignoriert, habe dann „plötzlich“ den Kurs geändert und sei dabei mit dem Küstenwacheschiff kollidiert. „Die Verantwortung liegt vollständig bei der philippinischen Seite“, erklärte die chinesische Küstenwache.

Später teilten die Organisatoren eines zivilen Schiffskonvois mit, sie hätten die geplante Versorgung philippinischer Fischer und Soldaten mit Proviant abgebrochen. Die Kapitäne hätten in Absprache mit der philippinischen Küstenwache beschlossen, auf die Insel Palawan zurückzukehren, nachdem vier chinesische Schiffe, unter anderem von Marine und Küstenwache, den Konvoi „ständig beschattet“ hätten, erklärte die Organisation Atin Ito.

China beansprucht das Meer fast für sich

Erst am Samstag hatten die Philippinen der chinesischen Küstenwache vorgeworfen, mit Wasserwerfern drei Boote „behindert“ zu haben, die Proviant an philippinische Fischerboote in der Nähe des Scarborough-Riffs vor der Hauptinsel Luzon liefern sollten.

Manila bezeichnet die Gewässer vor seiner Westküste als Westphilippinisches Meer. Ein von der philippinischen Küstenwache veröffentlichtes Video zeigte, wie Schiffe der chinesischen Küstenwache mit Wasserwerfern gegen philippinische Fischkutter vorgingen und sie mit den starken Wasserstößen trafen.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist.

Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt. China erkennt das Urteil nicht an.

2012 hatte China die Kontrolle über das Scarborough-Riff an sich gerissen. Seitdem schickt Peking Patrouillenboote in das Gebiet, die philippinische Fischerboote nach Angaben aus Manila daran hindern, in fischreiche Gewässer in der Lagune einzufahren.

Die Philippinen betreiben Außenposten auf mehreren Riffen und Inseln der Spratly-Inseln. Das Gebiet liegt etwa 200 Kilometer von der philippinischen Insel Palawan und mehr als 1.000 Kilometer von Chinas nächstgelegener Landmasse, der Insel Hainan, entfernt. (afp)



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