Spionageabwehr: Australien schließt Huawei von 5G-Netzausbau aus
Australien will den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei aus seinen Plänen zum Ausbau des 5G-Netzes ausschließen. Huawei plante, Australien mit dem notwendigen Equipment zu versorgen. Die Australische Regierung sieht ein zu hohes Sicherheitsrisiko in der Beteiligung Huaweis.
Laut einem Bericht von Reuters plant die Australische Regierung Huaweis Beteiligung am geplanten 5G-Netzausbau zu verbannen.
Die Sicherheitsbedenken sind zu groß. Huawei ist in den letzten Monaten wegen seiner engen Kontakte zur Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und zum chinesischen Militär immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Die USA gewähren Huawei bereits nur noch eingeschränkten Zugang zu den Märkten. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Netzwerke zu Unterwandern und Spionage zu betreiben.
Die Australische Regierung befürchtet, dass Huawei sensible Daten durch eine eingebaute Hintertür abgreifen kann oder einen Einfluss auf das Netz haben wird. Im Jahr 2012 hat Australien Huawei schon einmal untersagt, Equipment für den Ausbau des nationalen Breitbandnetzes zu liefern.
Huawei hatte angeboten der Australischen Regierung eine komplette Einsicht in die verbauten Teile zu bekommen. Einige Länder haben solche Angebote akzeptiert, wie zum Beispiel England. Auch Neuseeland, Kanada und Deutschland haben Prüfmechanismen eingeführt, um die Sicherheit des Equipments sicherzustellen.
Doch auch Prüfverfahren würden die Sicherheitsbedenken der Regierung nicht auflösen. Das 5G-Netz ermöglicht das 50- bis 100-fache bisheriger Datenübertragungsraten. In erster Linie wird es für die Datenübertragung für autonomes Fahren gebraucht. Ein unsicheres Netz in diesem Bereich stellt ein zu großes Risiko dar.
Australische Geheimdienste hatten Politiker über die Sicherheitsbedenken informiert, berichteten zwei politische Quellen Reuters.
Es ist eine chinesische Firma, und nach kommunistischem Gesetz müssen sie auf Wunsch für ihre Geheimdienste arbeiten. Es gibt nicht viele andere Unternehmen auf der Welt, die eigene politische Komitees haben“, erzählt einer der zwei Kontaktpersonen.
Unterwanderung in den USA
Das Risikoszenario der australischen Regierung ist nicht unbegründet. In den USA sind bereits Fälle aufgedeckt, die eine Unterwanderung der Telekommunikationsbranche in den USA vermuten lässt.
Andy Keiser vom US-Institut für nationale Sicherheit an der Antonin Scalia Law School an der George Mason Universität, sagte, dass die Bedrohung durch den Telekommunikationsausrüster ZTE und Huawei bei einem Zwischenfall mit einem Unternehmen in Michigan aufgedeckt wurde.
Das Unternehmen hatte sich an den Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, Mike Rogers, gewandt, mit Bedenken darüber, wie die chinesischen Telekom-Giganten lokale Unternehmen beim Bau von Mobilfunktürmen in ländlichen Gebieten von Michigan unterboten. ZTE und Huawei hatten einen niedrigeren Angebotspreis als die für den Bau der Türme benötigten Baumaterialien.
Die chinesischen Unternehmen seien nicht durch Gewinne motiviert, so Keiser. „Es wird getan, um die Fähigkeit zu nutzen, riesige Mengen an Informationen zu sammeln und einen Hebel gegen Gegner in einem potenziellen Konflikt zu schaffen“, sagte er.
Indem sie „unser US-Telekommunikations-Rückgrat“ infiltrieren, könnten die chinesischen Unternehmen „kritische Infrastrukturen“ wie das Stromnetz außer Gefecht setzen, so Keiser. (tp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion