Reichster Mann Asiens zieht sich aus China zurück
Er ist der reichste Mann Asiens: Li Ka-Shing gelangte nicht zuletzt durch seine Beziehungen zu hohen Funktionären in der KP Chinas zu einem Vermögen von 31 Milliarden US-Dollar. Auf der Forbes-Liste der reichsten Männer der Welt rangiert er auf Platz 8. Angesichts des Machtverlusts der „Shanghai-Clique“ rund um den ehemaligen Staats- und KP-Chef Jiang Zemin , der auch der gefallen Politstar Bo Xilai angehört hat, zieht er sich nun aus China und Hongkong zurück und verkauft seine Supermarktkette ParknShop.
Wer ist Li Ka-Shing?
Li Ka-Shing investierte Ende der 1980er Jahre, als internationale Investoren China wegen des Tiananmen-Massakers eher den Rücken kehrten, massiv am Festland China. Seine Supermarktkette ParknShop, die er 1973 in Hongkong gegründet hatte, entwickelte sich prächtig. 345 Filialen zählte sie zuletzt in Hongkong, Macao und auf Festlandchina.
Nur ein Geschäftsmann…
Immer wieder betonte Li, dass er sich „nur um das Geschäft, aber nicht um die Politik“ kümmere – ein für Chinakenner unmöglicher Spagat. Offiziell lehnte Li die mehrmaligen Einladungen, Mitglied der Politischen Beraterkonferenz der KPCh zu werden, zwar ab. Er arrangierte es jedoch, dass sein Sohn dort Mitglied wurde.
Seine Seilschaft mit Jiang Zemin, der seinen größten Einfluss in Shanghai hat, beschreibt die „Hongkong Mingjing News“so: Li verbinde mit Jiang eine „besondere Beziehung“. Die von Jiangs Sohn gesteuerte China Netcom soll durch die Hongkonger Telekommunikations- und Internetdienstleistungsfirma PCCW (Pacific Century Cyberworks), 6,1 Milliarden Euro Kapital zur Verfügung gestellt bekommen haben. Pikant: PCCW wird von Richard Li geleitet, dem jüngsten Sohn vonLi Ka-shing. Jiang revanchierte sich dafür mit dem besten Grundstück Pekings, dem Oriental Plaza. Dieses „Gegengeschäft“ kratzte an seinem Ruf, der im Jahr 2007 durch viele negative Schlagzeilen wegen der schlechten Qualität der von ihm in Peking gebauten Yicuiyuan-Wohnhäuser noch stärker beschädigt wurde.
Die Beziehung zu Jiang verhalf ihm dennoch 2012 dazu, in der besten Shanghaier Gegend ein Luxusbürogebäude bauen zu können. Das Oriental Financial Center (OFC) im Shanghaier Bankenviertel soll Ende 2013 fertig gebaut sein. Nun möchte Li den Immobilienkomplex ebenfalls verkaufen, wie am 21. August dieses Jahres bekannt wurde. Nähere Details zum Verkauf sind noch nicht bekannt.
Kritik am Verhalten Lis in den Staatsmedien
In der staatlich kontrollierten chinesischen Presse hagelte es jüngst Kritik für Li. In mehrere Kommentaren ließ der reichste Mann Chinas, Leung Chun-ying, kein gutes Haar an ihm. Damit ist klar, dass er bei der aktuellen KP-Führung in Ungnade gefallen ist. Auch der Oberbürgermeister Shanghais äußerte öffentlich seinen Unmut über den Rückzug von Li.
Anwalt: „Geld mit KP zu verdienen ist ein gefährliches Geschäft“
Für den Shanghaier Anwalt Zheng Enchong kommt der Rückzug von Li nicht überraschend. In den meisten Investments von Li in Shanghai würden sich Spuren der Zusammenarbeit mit Jiang Zemin finden – dessen „Shanghai-Clique“ immer mehr an Macht verliert. „Li Ka-Shing kooperiert mit Jiang Zemin. Aber es hat sich gezeigt, dass solche Investments scheitern. Das ist ein Zeichen für die Investoren in Hongkong dafür, dass es ein gefährliches Geschäft ist, mit der KP Geld zu verdienen“, sagt Zheng zur EPOCH TIMES.
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