China bedroht Familie der frischgebackenen Miss World Canada – weil sie Regimekritikerin ist
Kanada hat seine Miss World-Kandidatin gewählt: Eine charmante Chinesin, die regimekritische Filme dreht. Am Wochenende wurde sie in Vancouver gekrönt. Nur drei Tage später wurde ihre Familie in China bedroht.
Die 25-jährige Anastasia Lin kam schon mit 13 Jahren nach Kanada und ist heute Schauspielerin und Model mit einer besonderen Mission: Sie setzt ihre Talente ein, um auf die Menschenrechtslage in China aufmerksam zu machen. Sie spielte in über 20 Filmen und Fernsehsendungen mit und gewann bereits zwei Filmpreise.
Bisher hatte Anastasia noch nie persönlich den Druck des kommunistischen Regimes zu spüren bekommen, doch am Mittwoch Abend änderte sich das: Ihr Vater, der in Changsha in der Provinz Hunan lebt, rief sie an und forderte sie auf, ihr gesellschaftliches Engagement aufzugeben. Er hatte „Besuch“ von Behördenvertretern bekommen, die ihm eine „Kritik-Prozedur im Stil der Kulturrevolution“ androhten – sprich Inhaftierung und Gehirnwäsche.
Eine 180-Grad-Wende
„Am Anfang war mein Vater so glücklich, weil alle chinesischen Medien meinen Sieg berichteten, und verbreitete die Nachricht weiter. In meiner Heimatstadt waren alle ganz stolz“, sagt Lin. „Er bekam täglich 100-200 Gratulationsbotschaften.“
„Doch dann sagte er plötzlich, ich müsse aufhören, das zu tun, was ich tue“, so die junge Schauspielerin, die bereits als Erdbeben- und Folteropfer auf der Leinwand zu sehen war …
Familie und Freunde sagten ihr auch, dass die Berichte über sie aus dem chinesischen Internet zu verschwinden begannen und Geschichten, die ihr Engagement für Menschenrechte thematisierten, wurden zensiert.
Lin sagt, ihr Vater habe richtig Angst gehabt und gemeint, wenn sie weitermache würde dies in Zukunft getrennte Wege bedeuten. Sie macht sich nun Sorgen um ihre Familie in China, will sich aber durch die Drohung auf keinen Fall zum Schweigen bringen lassen. „Das würde das Regime nur ermutigen“, sagt sie. „Wenn ich jetzt aufhöre, war alles umsonst“.
„Wenn ich weiterhin den Mund aufmache, wird das meine Familie schützen“, ist sie sicher: „Das letzte, was diese Stasi-Leute wollen, sind internationale Berichte darüber, dass sie unschuldige Menschen bedroht haben, nur weil deren Tochter in Kanada über Menschenrechte gesprochen hat.“
Anastasia Lin gewann Filmpreise für ihre Auftritte in „Beyond Destiny“ (2010) und „Bleeding Edge“ (2014). Beide Filme thematisieren die aktuell in China stattfindende Verfolgung von Falun Gong und damit das politische Tabu-Thema Nr. 1. (Siehe dazu: Warum Chinas Tabu-Thema Falun Gong die Welt betrifft)
Mit diesem Video stellte sie sich für die Wahl zur Miss World Canada vor:
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