Peking zensiert Einträge über chinesische Oscar-Gewinnerin Chloé Zhao
Die chinesische Führung hat in den Online-Netzwerken offenbar Einträge über die in Peking geborene Regisseurin und frischgebackene Oscar-Gewinnerin Chloé Zhao löschen lassen.
Alle aktuellen Mitteilungen, die Zhaos Namen oder ihren preisgekrönten Film „Nomadland“ enthielten, verschwanden am Montag auf ungeklärte Weise aus dem Onlinedienst Weibo. Auch in den staatlichen Medien fand sich kein Hinweis auf Zhaos Oscar-Gewinn.
Zhao war im März zunächst für ihren Erfolg bei den Golden Globes von den chinesischen Meiden gefeiert worden.
Zhao, ist in China aufgewachsen und später in die USA ausgewandert. Sie hat schon zu Jahresbeginn Geschichte geschrieben. Sie ist die erste Asiatin geworden, die den Golden Globe Award für die beste Regie gewonnen hat.
Zuerst feierten chinesische Staatsmedien Zhaos Erfolg. Doch kurz darauf fanden sie heraus, dass Zhao 2013 in einem Interview gesagt hatte, das kommunistische China sei ein Ort voller Lügen.
Daraufhin wandten sich die chinesischen Staatsmedien gegen sie und ihr Film wurde in China verboten.
Unter anderem daher wird vermutet, dass Peking die Live-Übertragung der diesjährigen Oscar-Verleihung verboten hatte. Daraufhin reagierten chinesische Internetnutzer mit hitzigen Diskussionen.
Einer von ihnen schrieb: „Das chinesische Regime bekommt bei allem furchtbare Angst, selbst bei Dingen, die nur ein bisschen ungünstig für sie sind. Sie haben Angst, davon beeinträchtigt zu werden. Sie haben kein Vertrauen.“
In ihrer Oscar-Rede schien Zhao auf diese Schwierigkeiten anzuspielen: „Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, wie ich weitermache, wenn die Dinge schwierig werden“, sagte sie. Sie zitierte auch eine Zeile aus einem chinesischen Gedicht: „Menschen sind bei Geburt grundsätzlich gut“.
Zahlreiche Nutzer feierten Zhao am Montagmorgen bei Weibo, bevor ihre Einträge aus dem Online-Netzwerk verschwanden.
Trotz der Bemühungen der mutmaßlichen Zensoren war der Stolz auf die chinesische Regisseurin auf den Straßen Pekings am Montag deutlich zu spüren: „Es ist sehr selten, dass ein Chinese einen Oscar bekommt“, sagte die Ingenieurin Yan Ying der Nachrichtenagentur AFP.
„Ich denke, dass chinesische Filme immer besser werden und sie ein gutes Vorbild für den chinesische Regisseurgeist ist“, sagte die 38-jährige Anwaltsgehilfin Yuan Min.
Zhao wurde als erst zweite Frau und als erste nicht-weiße Regisseurin mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet. Ihr Roadmovie „Nomadland“ war der große Sieger bei der diesjährigen Verleihung in Los Angeles: Das Sozialdrama über Arbeitsnomaden in den USA gewann auch den Oscar als bester Film. Ausgezeichnet wurde zudem die Hauptdarstellerin Frances McDormand. (afp)
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