Peking verbietet Gedenken am Jahrestag des 4. Juni Massakers

Titelbild
Eine Freiheitsstatue auf dem Platz der Himmlischen Friedens symbolisierte die Hoffnungen eines ganzen Volkes, denn es waren nicht nur Studenten beteiligt an den friedlichen Massendemonstrationen. (64memo.com)
Von 3. Juni 2009

In diesem Jahr jährt sich der 4. Juni, der Jahrestag des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens, zum 20. Mal. Überall auf der Welt werden Gedenkfeiern abgehalten und man drängt das chinesische Regime, die Wahrheit offen zu legen, die sich hinter diesem Ereignis verbirgt. Doch die Behörden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) haben jede Gelegenheit wahrgenommen, um dieses Thema zu vermeiden. Bis jetzt sind 60 Menschen verhaftet, eingesperrt oder überwacht worden. Viele andere scheinen spurlos verschwunden zu sein.

Dissidenten unter den Überseechinesen versuchen, durch die Kampagne „Tag der weißen Kleidung“ das Bewusstsein für den Jahrestag zu wecken. Die Bewegung hat zum Ziel, ganz China in Weiß, der Trauerfarbe in China, erscheinen zu lassen. Dafür rufen sie die ganze chinesische Nation dazu auf, am 4. Juni weiße Kleidung zu tragen. Um die peinliche Situation zu vermeiden, erlassen die chinesischen Behörden einen Befehl, der die Studenten daran hindert, an dieser Aktion teilzunehmen und gleichzeitig haben sie die Überwachung gegen die bekannten Dissidenten im ganzen Land verstärkt.

Laut Nachrichten von Boxun.net hat das Parteikomitee der Stadt Peking an alle Ebenen der Parteikomitees in Hochschulen und Universitäten in Peking eine geheime, dringende Mitteilung geschickt mit dem Verbot für Studenten, am 4. Juni weiße Kleidung zu tragen.

Die Menschenrechtsverteidiger in Schanghai planten, am 4. Juni eine Zeremonie mit weißer Kleidung vor dem Rathaus abzuhalten. Als die Behörden jedoch von diesen Plänen erfuhren, begannen sie sofort, die Schlüsselpersonen zu überwachen und festzunehmen. Polizeidienststellen im ganzen Land haben ihren Griff auf bekannte Dissidenten verstärkt. Sie warnen sie, drangsalieren Einzelne, verhängen Hausarrest und zwingen viele, ihre Heimatstadt zu verlassen. Aus Angst um einen Dominoeffekt haben die chinesischen Behörden 26.000 Blogs und Gruppen von Internetnutzern gesperrt.

Das Wachpersonal, das Cai Wenjun, Menschenrechtsverteidiger aus Shanghai, überwacht, spielt Karten um sich die Zeit zu vertreiben. (The Epoch Times) Das Wachpersonal, das Cai Wenjun, Menschenrechtsverteidiger aus Shanghai, überwacht, spielt Karten um sich die Zeit zu vertreiben. (The Epoch Times)

Bao Tong, Sekretär des früheren Parteiführers Zhao Jiyang, wurde gezwungen, mit Polizisten aus Peking „abzureisen.“ Jiang Qisheng, Jiang Peikun und Xu Yu haben sich trotz des Drucks durch die Polizei geweigert, Peking zu verlassen. Jetzt stehen sie unter strengster Überwachung. Qi Zhiyong, der sich bei den Ereignissen des 4. Juni unheilbare Verletzungen zuzog, wurde gewaltsam aus Peking entfernt. Wegen schlechter Gesundheit durfte er später wieder zurückkehren, steht aber seitdem unter strenger Aufsicht.

Wu Gaoxing, ein Dissident aus der Provinz Zhejiang wurde am 30. Mai festgenommen. Die örtliche Polizei fahndete in Wangs Heimatstadt nach einer anderen Befürworterin der Demokratie und nahm ihren Computer mit. Die Behörden warnten Wang, weiterhin Artikel online zu senden. Der Grund lag darin, dass sie am 21. Mai Anträge unterschrieb, um Deng Yujiao* im Internet zu unterstützen.

Verteidiger der Menschenrechte Zhang Jiankang, Yang Hai und Ma Xiaomin aus Xi’an, in der Provinz Shaanxi, wurden von der örtlichen Polizei gezwungen, ihre Heimatstadt zu verlassen. Xie Fulin und Li Dongzhou aus der Provinz Hunan wurden von der Polizei davor gewarnt, ihre Wohnung vor dem 4. Juni zu verlassen.

Die Menschenrechtsanwälte Mo Shaoping, Jiang Tianyong, Pu Zhiqiang, Teng Biao, Liu Xiaoyuan, Li Chunfu, Cheng Hai,Tang Jitian, Yang Huiwen, Li Heping, Li Fangping, Li Xiongbing und Lan Zhixue berichteten auch, dass die örtliche Polizei ihnen gefolgt sei und sie drangsaliert habe.

* DengYujiao, eine Kellnerin in Chinas Provinz Hebei, tötete einen kommunistischen Beamten, als dieser sie sexuell angriff. Das chinesische Volk hat mit Hilfe des Internet eine einhellige Unterstützung der Kellnerin und wütende Kritik an korrupten Beamten zum Ausdruck gebracht. Die chinesischen Behörden blockieren die Medien und Dengs Unterstützer.

http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/17663/

http://epochtimes.com/gb/9/6/1/n2544364.htm



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