Peking beschwichtigt WHO – mysteriöse Lungenentzündung breitet sich weiter aus
Das kommunistische Regime Chinas hat auf die Anfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezüglich einer dubiosen Lungenentzündung reagiert. Die WHO hatte Daten angefordert bezüglich des Anstiegs von Krankenhausbehandlungen und Clustern von nicht diagnostizierten Formen der Lungenentzündung bei Kindern. Diese waren zuletzt im gesamten Land aufgetreten – und zunehmend sollen sie sich auch unter Erwachsenen bemerkbar machen.
Peking: „Keine neuartige Lungenentzündung bekannt“
Am Donnerstag, 23. November, hat es dazu nun eine Telefonkonferenz gegeben, berichtet die englischsprachige Epoch Times. Neben Vertretern der WHO hätten auch solche des Seuchenkontrollzentrums und des Kinderkrankenhauses Peking daran teilgenommen.
Chinesische Spitzenbeamte bescheinigten der WHO, es seien „keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitskeime“ in den betroffenen Regionen gefunden worden. Untersucht habe man unter anderem die Situation in Peking selbst und in der Provinz Liaoning. Es gebe auch keine unnormalen klinischen Manifestationen.
Chinas Behörde räumt ein, dass es zuletzt zu einem generellen Anstieg von Atemwegserkrankungen gekommen sei. Diese seien jedoch bedingt durch unterschiedliche bekannte Pathogene. Eine neuartige Lungenentzündung sei nicht bekannt.
Frühwarnsystem schlägt seit einigen Tagen an
Am Dienstag, 21. November, erschien auf ProMed ein Bericht, der Beobachter über China hinaus aufhorchen ließ. Demnach schöpften auch Eltern bereits den Verdacht, Behörden könnten einen neuerlichen Ausbruch einer gravierenderen Infektion vertuschen wollen. Die Rede war von einer „nicht diagnostizierten Lungenentzündung bei Kindern“.
Der Reporter verwies dabei auf teils mit Videos von taiwanischen Onlineplattformen unterlegte Berichte aus Kinderkrankenhäusern in Peking und Dalian (Provinz Liaoning). Die Kliniken waren überfüllt, kranke Kinder erhielten auf Betten im Foyer intravenöse Infusionen.
Wie ProMed erläutert, deutet der Bericht auf einen weitverbreiteten Ausbruch der nicht diagnostizierten Atemwegserkrankung hin. Immerhin seien Peking und Liaoning fast 800 Kilometer voneinander entfernt. Es sei auch „überhaupt nicht klar, wann dieser Ausbruch begann, da es ungewöhnlich wäre, dass so viele Kinder so schnell betroffen sind“.
Bei ProMed handelt es sich um ein weltweites Überwachungssystem für Seuchenausbrüche bei Mensch und Tier. In der Corona-Pandemie hatten dessen Berichte dazu beigetragen, Ausbreitungsschwerpunkte zu identifizieren.
WHO vorerst mit Erklärung zufrieden
Die WHO gibt sich mit der Reaktion des Regimes bislang zufrieden. In einer ersten Stellungnahme hieß es, einige der Anstiege bei den Atemwegserkrankungen träten früher in der Saison auf als üblich. Dies sei jedoch „nicht unerwartet, wenn man bedenkt, dass die COVID-19-Beschränkungen aufgehoben wurden, wie dies auch in anderen Ländern der Fall war“.
Außerdem wolle man die Situation genau beobachten und stehe „in engem Kontakt mit den nationalen Behörden in China“. Die WHO weist zudem darauf hin, dass es zyklische Epidemien von Mykoplasmen-Infektionen im Vier-Jahres-Rhythmus gegeben habe. So sei es in den Jahren 2011, 2015 und 2019 zu Anstiegen gekommen.
Im Regelfall erforderten Infektionen dieser Art keinen Krankenhausaufenthalt. Allerdings sei es möglich, dass junge Kinder mit einem schwachen Immunsystem schwere Symptome entwickeln können. Wie aus Studien in mehreren Ländern hervorgeht, haben die Corona-Maßnahmen das Immunsystem von Menschen aller Altersgruppen geschwächt.
Spielt COVID-19 bei der Schwächung des Immunsystems eine Rolle?
Der Biomediziner am Fei Tian College (USA) und frühere Mikrobiologe der US-Armee, Sean Lin, argwöhnt demgegenüber, dass COVID-19 nach wie vor nicht aus China verschwunden sei. Die Behörden würden es jedoch vertuschen.
Im Zusammenwirken mit anderen Atemwegsviren und Mykoplasma-pneumoniae-Bakterien gelinge es dem Coronavirus häufig, das Immunsystem des Körpers zu überwinden. Dies könne das Weiße-Lunge-Syndrom oder andere erhebliche Lungenerkrankungen hervorrufen.
Die weiße Lunge war bereits zuvor im Zusammenhang mit schweren Corona-Infektionen aufgetreten und in mehreren Regionen Chinas zu beobachten gewesen. Seit Mitte Oktober hätten sich viele Kinder mit Lungenentzündung infiziert, litten unter Fieber, einige von ihnen hätten auch eine weiße Lunge aufgewiesen.
In sozialen Medien ist immer häufiger davon die Rede, dass auch Erwachsene Symptome der mysteriösen Atemwegserkrankung zeigen. Seit November würden diese häufiger in Kliniken damit vorstellig. Überdurchschnittlich betroffen seien Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen sowie Lehrer und Eltern minderjähriger Kinder.
WHO rät Menschen in China zu Vorsorgemaßnahmen
Demgegenüber geht der Virologe Tom Peacock vom Imperial College London, der die Entstehung neuer Coronavirus-Varianten genau verfolgt hat, gegenüber „Reuters“ davon aus, dass neuartige Bedrohungen nicht lange verborgen bleiben könnten. Es gebe gute Instrumente, um neu auftretende Influenza- oder Coronaviren „ziemlich schnell“ aufzuspüren.
Deshalb sei es „unwahrscheinlich, dass dies unbemerkt geschehen ist“. Er gehe davon aus, dass es sich bei der mysteriösen Lungenentzündung „am Ende um etwas Alltäglicheres oder eine Kombination von Dingen handeln könnte […] sagen wir COVID, Grippe, RSV“.
Die WHO selbst empfiehlt den Menschen in China, die üblichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Atemwegserkrankung zu verringern. Dazu gehörten die empfohlenen Impfungen und Abstand zu kranken Menschen. Bei Krankheit solle man zu Hause bleiben und sich bei Bedarf untersuchen und medizinisch versorgen lassen. Wie auch im Fall von Corona sei es hilfreich, „gegebenenfalls Masken zu tragen, für eine gute Belüftung zu sorgen und sich regelmäßig die Hände zu waschen“.
Südkorea meldet vermehrtes Auftreten von Lungenentzündung bei Kindern
Für Befremden sorgt in diesem Kontext vielfach, dass China in dieser Situation die Visabestimmungen für mehrere Länder lockert. So soll das Reisen nach China für Bürger Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Spaniens, der Niederlande und Malaysias von Freitag, 1. Dezember, an deutlich leichter werden. Peking hat für sie eine unilaterale, visafreie Einreise in Aussicht gestellt.
In der Anfangsphase von COVID-19 hatte Chinas Regime den Ausbruch in Wuhan vertuscht. Gleichzeitig hatte man die Stadt einem strikten Lockdown unterworfen – Reisen ins Ausland jedoch nicht unterbunden.
Unterdessen melden die ersten weiteren Länder Anstiege der Fälle von Mykoplasma-Pneumonie. In Südkorea habe sich die Zahl der Fälle seit der dritten Oktoberwoche mehr als verdoppelt. Die Seuchenkontrollbehörde in Seoul berichtet, dass am 19. November 226 oder 96 Prozent der 236 Krankenhauspatienten im ganzen Land mit bakteriellen Atemwegsinfektionen diese Diagnose gestellt bekommen hatten. Die meisten der Patienten seien unter zwölf Jahre alt, wobei 80 Prozent der Neuinfektionen bei Kindern unter fünf Jahren auftreten.
Japan führt obligatorische Tuberkulose-Tests für Reisende aus sechs Ländern ein
In Frankreich gebe es ebenfalls die schlimmsten Infektionsraten von Mykoplasma-pneumoniae-Infektionen bei Kindern unter 15 Jahren seit über einem Jahrzehnt. Japan wiederum wird ab 2024 von Reisenden aus vorerst sechs Ländern einen Tuberkulose-Test verlangen. Neben China betreffe dies die Philippinen, Vietnam, Indonesien, Nepal und Myanmar.
Tuberkulose zeigt ähnliche Lungeninfektionssymptome wie die nicht diagnostizierte Lungenentzündung, aber auch wie COVID-19. So seien beispielsweise Lungenknötchen auch in solchen Fällen häufig eine Begleiterscheinung.
Bereits Ende Oktober hatte der japanische Gesundheitsminister Takemi Keizo Chinas Regime auf einer Pressekonferenz auf die Lungenentzündung bei Kindern angesprochen. Er forderte Informationen und Daten über deren Ausbruch, berichteten japanische Medien.
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