Organraub in China beschäftigt Vereinte Nationen
Nachdem im Sommer 2012 der Skandal um gefälschte Krankenakten von Transplantationspatienten am Göttinger Uniklinikum die Menschen in Deutschland verunsicherte, erregt das Thema Organtransplantation weiterhin die Aufmerksamkeit der Medien. Der wachsende Bedarf an geeigneten Spenderorganen eröffnete einen Markt, den sich skrupellose Verbrecher nicht scheuen zu bedienen. Die Tatsache, dass in China sogar Regierungsmitglieder in diese schmutzigen Geschäfte verwickelt sind und Organraub in großem Stil betrieben haben, war in jüngster Zeit Thema einer Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen und eines offenen Briefes von US-Abgeordneten an Hillary Clinton.
Ein offener Brief an Hillary Clinton
Am 4. Oktober wurde ein Brief an US-Außenministerin Hillary Clinton eingereicht, in dem 106 US-Abgeordnete das Außenministerium der Vereinigten Staaten aufgefordert haben, die Informationen über den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China, die es möglicherweise erhalten habe, bekannt zu machen. Außerdem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um weiteren Organraub zu verhindern.
Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, berichtete, dass diese Initiative von dem Abgeordneten demokratischen Robert Andrews und dem republikanischen Abgeordneten Chris Smith gestartet worden sei.
In diesem Brief habe gestanden, dass sowohl in den USA als auch weltweit immer mehr Ärzte ihre Aufmerksamkeit auf die Fälle gerichtet haben, in denen Organe zur Transplantation aus unmoralischen Quellen stammen. Dies sei nirgendwo so schlimm wie in China. Mehrere Anklagen belegen, dass in China unvorstellbarer Missbrauch im Transplantationssektor vorgekommen sei.
Der chinesische Arzt Wang Guoqi (Anm. d. oder Wang Guoji) habe im Jahr 2001 vor dem US-Repräsentantenhaus ausgesagt, dass er in China in die Organentnahmen bei Hingerichteten involviert gewesen sei. Seitdem seien immer mehr Anklagen zu diesem Thema erhoben worden. Am 12. September 2012 habe es im US-Kongress eine Anhörung zum Thema Organraub in China an religiös und politisch Andersdenkenden gegeben. Dabei sei ausgesagt worden, dass in chinesischen Krankenhäusern Organraub an lebenden Gefangenen durchgeführt worden sei. Unter diesen seien Falun Gong-Praktizierende, Uiguren, Tibeter und christliche Anhänger der Hauskirchenbewegung gewesen.
Des Weiteren habe der Brief erwähnt, dass sich Wang Lijun, der ehemalige Polizeichef der Metropole Chongqing, im Februar 2012 mehr als 24 Stunden im amerikanischen Konsulat der Stadt Chengdu aufgehalten habe. Es gebe Hinweise, dass Wang möglicherweise in diese skandalösen Fälle von Organraub involviert sei. Während seines Aufenthaltes im Konsulat habe Wang möglicherweise Informationen über den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden übergeben. Falls die Vereinigten Staaten solche Beweise erhalten haben, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um diesen verbrecherischen Missbrauch der Organtransplantation zu verhindern.
Am Ende des Briefes sei gefordert worden, dass das US-Außenministerium alle Informationen über den Missbrauch von Organtransplantationen in China, die es möglicherweise erhalten habe, offenzulegen habe, darunter vor allem die Dokumente von Wang Lijun.
Auf der im Brief erwähnten Anhörung vor dem Kongress forderte der Abgeordnete Dana Rohrabacher, dass die Vereinigten Staaten alle Mittel einsetzen sollen, um die Verantwortlichen für den Organraub zu ermitteln und sie vor Gericht zu bringen, das beinhalte auch die darin verwickelten Amerikaner.
Die Vereinten Nationen debattieren über Organraub
Die Webseite Minghui berichtete über das 21. Treffen des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen, das vom 10. bis zum 28. September 2012 in Genf stattfand. Während des Treffens wurde über die Grausamkeiten des Organraubs an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) berichtet. Marc Falquet, der Präsident der Menschenrechtskommission des Kantons Genf gab eine Erklärung ab, in der er die Verbrechen des Organraubs verurteilte. Er forderte darin die chinesische Regierung auf, diese Verbrechen zu beenden.
Er erklärte, dass sich die Schweiz der schockierenden Verbrechen, die in China im Zusammenhang mit Organraub begangen wurden, immer stärker bewusst sei. In den Augen der internationalen Gemeinschaft disqualifizierten die Verbrechen der chinesischen Regierung gegen ihr eigenes Volk das Land als Großmacht, trotz seiner ökonomischen Stärke.
Es sei unvorstellbar, dass die chinesische Regierung ihre eigenen Bürger für den Organhandel ermorde, insbesondere die Falun Gong-Praktizierenden, die ihr Leben einem spirituellen Weg, einer Kultivierungsschule zur Verbesserung des Selbst, verschrieben haben.
Er sagte: „Ja, meine Damen und Herren, eine Regierung, die zulässt, dass die am höchsten evolvierten und friedlichen Menschen ihres Volkes ermordet werden, kann nur aus wertlosen Kriminellen und gefährlichen Psychopathen zusammengesetzt sein. Sie sollten darüber nachdenken, sich einer Behandlung zu unterziehen, bevor sie die unvermeidlichen Konsequenzen für ihre Verbrechen tragen müssen.“
Er rief die ehrlichen und verantwortungsbewussten Menschen in China dazu auf, ihren ganzen Mut zusammenzunehmen, um sich öffentlich gegen diese abscheulichen Verbrechen zu stellen und die chinesische Regierung zu zwingen, diese Grausamkeiten zu beenden.
Schockierende Daten
Der Menschenrechtsanwalt David Matas und der Politiker David Kilgour aus Kanada veröffentlichten gemeinsam einen Bericht über den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China. Darin steht, dass es in den Jahren 2000 bis 2005 60.000 Organtransplantationen in China gegeben habe. Die Herkunft von 41.500 der verwendeten Organe sei ungeklärt. Außerdem gebe es zahlreiche Hinweise, dass die Organe von Falun Gong-Praktizierenden in China illegal entnommen und zur Transplantation verwendet worden seien.
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