Organraub in China: 1,5 Millionen Todesopfer vermutet – Neue Studie
Seit gestern gibt es die neue Studie der kanadischen Ermittler David Kilgour und David Matas, die sie gemeinsam mit dem Enthüllungs-Journalisten Ethan Gutman verfassten. Die Studie trägt den Titel „Blutige Ernte / The Slaughter: Ein Update“ und baut auf den bisherigen Erkenntnissen der Autoren auf. Alle drei haben seit Jahren zu Chinas geheimem Organhandel geforscht, dem seit Jahren politische Gefangene zum Opfer gefallen sein müssen – denn die offiziellen Hinrichtungszahlen der Volksrepublik erklären bei Weitem nicht die Anzahl der stattfindenden Transplantations-OPs.
700 Kliniken beteiligt
Bisher lagen die Schätzungen von Kilgour und Matas im Zehntausender-Bereich. Diese Zahl haben sie nun nach oben korrigiert. Sie gehen mittlerweile davon aus, dass seit dem Jahr 2000 in China zwischen 60.000 und 100.000 Organe jährlich transplantiert wurden und die unfreiwilligen „Spender“ dabei starben – insgesamt könnte das blutige Geschäft 1,5 Millionen Todesopfer gefordert haben. Basierend auf Aussagen chinesischer Ärzte schätzen die Kanadier, dass meist ein Mensch pro Transplantation getötet wurde.
„Die Schlussfolgerung dieses Updates und unserer ganzen bisherigen Arbeit ist, dass China Massenmord an Gewissensgefangenen begangen hat – in erster Linie an Praktizierenden der spirituell-basierenden Falun Gong-Übungen und anderen (…), um Organe für Transplantationen zu beschaffen.“ Das sagte Co-Autor David Matas gestern im Washingtoner National Press Club. Der kanadische Menschenrechts-Anwalt untersucht das Thema seit zehn Jahren.
„Wir gehen hier über 700 Krankenhäuser durch, einige von ihnen sehr detailliert“, so Matas über den neuen Report. „Chinas offizielle [Transplantations-]Zahl erreichen wir bereits nach wenigen Kliniken. Wir haben es hier mit einem Vielfachen zu tun. Viele Krankenhäuser sind relativ neu oder haben neu eingerichtete Transplantations-Abteilungen oder Betten.“ Für Matas ein klarer Hinweis, dass das Business mit kontinuierlichem Nachschub rechnet.
Militärisch organisiert
Hinzu kommt: Die Zahl der Krankenhäuser, die jährlich Tausende Transplantationen abwickeln können, ist enorm. Allein die Bilder seien „atemberaubend“, so der US-Journalist Ethan Gutmann. Das medizinische Personal macht einen stramm organisierten Eindruck und wird wie eine Mannschaft präsentiert.
Dieses Selbstverständnis brachte auch Xia Qiang auf den Punkt. Der Leiter des Lebertransplantationszentrums im Renji Krankenhaus sagte 2005: „Das Management meines Teams ist militärisch. Das Handy jedes medizinischen Mitarbeiters muss 24 Stunden lang eingeschaltet sein, denn bei Lebertransplantationen sind Transplantats-Beschaffung oder OP-Vorbereitungen jederzeit möglich und nötig. Wir Ärzte müssen ständig einsatzbereit sein.“
„Was wir hier sehen, ist eine Transplantationsindustrie, die im Laufe der Zeit gewachsen ist“, erklärt Matas. „Die Organ-Versorgung war offensichtlich nie das Problem – die natürlichen Schranken des Systems waren Ärzte, Krankenhäuser, Betten, Schwestern, Training. Dass die Zahl von Jahr zu Jahr zunahm, lag an wachsender Ausstattung und Kompetenz – aber nicht an der Verfügbarkeit von Organen.“
Schleichender Völkermord
Gutmann und Matas stufen Chinas Organbusiness als Völkermord ein: „Wenn Genozid der Versuch ist, ein Volk auszurotten, dann haben wir hier so einen Fall. Es ist ein schleichender Völkermord; ein tröpfchenweiser Völkermord“, so Gutmann.
Matas ergänzte, dass die Kommunistische Partei ihre Vernichtungsabsichten bezüglich Falun Gong selbst äußerte: „Wenn Sie sich mal all die Propaganda gegen Falun Gong anschauen, dann ist das Anstiftung zum Hass der übelsten Sorte (…) in einem chinesischen Kontext, wo es keinen Gegenstandspunkt gibt (…) ist das Aufstachelung zum Hass und Anstiftung zum Völkermord“, so der Jurist.
„Unser Schluss ist – mal abgesehen von der Tatsache, dass eine riesige Zahl Transplantationen stattfindet: China muss erklären, was hier vor sich geht.“ (mr / rf)
Ausführlicher Bericht folgt.
Hier zum Original-Artikel der englischen EPOCH TIMES
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