NTD-Website unter Beschuss – Attacke kommt aus Peking
NTDs Website steht unter Beschuss. Die Angreifer, Hacker aus Peking.
Nach den jüngsten politischen Skandalen in China geriet das chinesische Internet mit Kommentaren, Diskussionen und Gerüchten außer Rand und Band. Behörden, die zuvor nichts unternommen haben, beginnen nun darauf zu reagieren. Die Polizei nahm Verhaftungen vor und Chinas größte Mikroblogseiten wurden gezwungen, Kommentare zu blockieren. Jetzt wurde NTDs Website angegriffen.
Vermutliche Drahtzieher, die chinesischen Behörden.
[Huang Wanqing, NTD Website-Manager]:
„Sie haben direkt unseren Domain-Server angegriffen. Diese Attacke war enorm. NTDs Techniker sagen, es war kein sporadischer Angriff von Einzelpersonen, die meisten IP-Adressen wurden in Peking ausfindig gemacht.“
Wer genau diese Attacke koordiniert hat, ist unbekannt. Wahrscheinlich jemand aus der Hardliner-Fraktion der KP Chinas.
[Wen Zhao, China-Kommentator]:
„Das passierte, als Hu Jintao auf Auslandsreise war, also denke ich, der Drahtzieher dieses Vorfalls steht in enger Verbindung mit einem der führenden Köpfe in den jüngsten politischen Kämpfen, Zhou Yongkang. In Frage kommt auch Li Changchun, ständiges Mitglied im Politbüro und zuständig für das sogenannte ‚Amt zum Aufbau einer spirituellen Zivilisation‘.“
Zhou Yongkang und Li Changchun gehören zur Gegenfraktion der gegenwärtigen chinesischen Führung unter Hu Jintao und Wen Jiabao. Berichte über neueste Skandale, beginnend mit der Entlassung des in Ungnade gefallenen Beamten Bo Xilai, bedrohen die Hardliner.
[Huang Wanqing, NTD Website-Manager]:
„Der Fall Bo Xilai löste einen politischen Kampf aus, der vor der ganzen Welt ausbrach. Unsere Medienorganisation hat ausgiebig darüber berichtet, analysiert und ist den Anhaltspunkten im Fall gefolgt. So hat sich die Zahl der chinesischen Internetnutzer, die die Internetzensur durchbrechen und unsere Seite lesen, mehrmals vervielfacht.“
Internetnutzer haben vor kurzem vom rätselhaften Aussetzen der Internetzensur in China berichtet. Analysten sehen darin ein Stimmungsbarometer. Wen und Hu könnten sich so ein Bild der öffentlichen Meinung verschaffen zu Themen wie dem „Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens“ und der „Verfolgung von Falun Gong“.
Falls Zhou Yongkang tatsächlich hinter den Website-Attacken und der verstärkten Zensur steckt, könnten Hu und Wen gezwungen sein, gegen ihn und seine Fraktion zu handeln.
[Wen Zhao, China-Kommentator]:
„Angenommen, Hu Jintao findet sich damit ab und reagiert nicht, würde das seinem Machtverlust gleichkommen, und seine ihn unterstützenden Kräfte würden ihn verlassen. Tatsächlich hat dies das unsichere Gefühl von Hu Jintao verstärkt, und Hu und Wen werden agieren müssen.“
Zhou Yongkang ist Chinas Sicherheitschef und Mitglied des ständigen Ausschusses des Politbüros der KPC. Zhou Yongkang hat mit seiner Unterstützung für Bo Xilai, bevor dieser abgesetzt wurde, seine Haltung zu Hu und Wen gezeigt.
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