Neue Zahlen Chinas und die alten Tricks

Besorgnis zeigen und Tatsachen verschleiern bleibt die offizielle Parteitaktik der KPCh. Interne Videokonferenz von Chinas Gesundheitsministerium lüftet „offenes“ Geheimnis der Milchproduktionsindustrie.
Titelbild
Eltern mit ihren Kindern warten auf Untersuchungen. (AP Photo)
Epoch Times21. September 2008

Schritt für Schritt dringen Nachrichten an die Öffentlichkeit, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Gerade die verdeckten taktischen Schachzüge von Chinas kommunistischem Regime lassen das Misstrauen im Land wachsen.

Nach der Berichterstattung des chinesischen Nachrichtenportals Boxun.com hielt das zentrale Gesundheitsministerium am 19. September eine interne Videokonferenz für ganz China ab. Teilnehmen durften nur ausgewählte Hauptverantwortliche von den großen Krankenhäusern Chinas. Boxun zufolge ist es die zweite Videokonferenz nach dem aufgebrachten Sanlu-Milchpulver-Skandal.

Auf der Konferenz wurde der Hintergrund des Skandals erläutert: Die Milchpulver-Hersteller in China hätten schon immer das verbotene Melamin in Milchpulver hineingemischt. Mit dieser illegalen Zugabe regulierten sie „den Proteingehalt“, die Emulsionsstärke und den Geschmack. Da man die Proportion gut beherrschte, sei bis jetzt kein großes Problem sichtbar geworden. Auf der Konferenz waren Photos von der Lagerung des Melamins bei verschiedenen Herstellern zu sehen. Der Fall von vergifteten Babys brach aus, als der Lieferant für den Milchpulverhersteller Sanlu bereits Melanin der Milch zugesetzt hatte und während der Produktion ein zweites Mal Melamin eingemischt wurde, so dass eine schnell wirksame Überproportion des Giftes entstand.

Es wurde nun gesagt, dass der Milchlieferant von Sanlu insgeheim giftiges Melanin in die Milch eingemischt hat und der Hersteller nichts davon bemerkt habe. Eine Überproportion des Melamins habe zu einer schnellen Vergiftung geführt.

Laut der Video-Konferenz ist die Zugabe von Melamin durch den Milchpulverhersteller Sanlu kein Einzelfall. Das ist eine versteckte Spielregel der ganzen Branche. Aber die Zentral-Regierung möchte die Verantwortung allein den Molkereien zuschreiben, beziehungsweise einigen Unternehmen und Einzelpersonen die Schuld zuschieben, in der Hoffnung, dass das „offene“ Geheimnis der gesamten Branche nicht gründlich aufgedeckt wird.

Die gegenwärtige Propaganda der offiziellen Medien führt deutlich auf dieses Ziel hin und versucht, die Sache so weit wie möglich klein zu halten, damit die Milchproduktionsindustrie in allen weiteren Sparten aufrecht erhalten werden kann.

Zurzeit sagt das chinesische Qualitätskontrollamt, dass nach seinen Untersuchungen etwa 20 Prozent der Milchpulver problematisch sind. Aber wie glaubhaft das angekündigte Untersuchungsergebnis unter dieser „Schutzlinie“ der Zentralregierung noch ist, ist eher zweifelhaft.

Mittlerweile wurden neuere Zahlen über die Erkrankungen bekannt: Fast 13.000 Kleinkinder sind in Krankenhäuser eingeliefert worden, weil sie Krankheitssymptome zeigten, nachdem sie seit längerer Zeit Milch aus verseuchtem Pulver getrunken hatten. Zusätzich sollen 40.000 erkrankte Kinder bisher untersucht worden sein. Vier Säuglinge sind bereits gestorben.

104 der Babys seien ernsthaft erkrankt, 1579 seien genesen und wieder nach Hause zurückgekehrt. Dies teilte das chinesische Gesundheitsministerium heute nach Berichten staatlicher Medien mit. (wj/mz)



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