Polizei verhaftet nach Muttertags-Flashmobs in Hongkong Politiker der Demokratie-Bewegung

Zahlreiche Verhaftungen im Zusammenhang mit den Protesten in Hongkong und rigide Regeln wegen der Corona-Krise haben die Protestbewegung in Hongkong in letzter Zeit ausgebremst. Am Muttertag machten sich die Demonstranten in zahlreichen Flashmobs in Hongkong wieder bemerkbar.
Titelbild
Zahlreiche Teilnehmer von Flashmobs am 10. Mai in Hongkong wurden festgenommen oder mit Bußgeldern wegen "Verstoßes gegen Abstandsregeln" bestraft.Foto: ISAAC LAWRENCE/AFP via Getty Images
Epoch Times10. Mai 2020

Aus Anlass des Muttertags haben Aktivisten in Hongkong mehrere Demonstrationen gegen Regierungschefin Carrie Lam organisiert. In mindestens acht Einkaufszentren versammelten sich Menschen zu sogenannten Flashmobs, also spontan wirkenden Zusammenkünften. Auf live im Internet übertragenen Aufnahmen war zu sehen, wie Sonderkräfte der Polizei die Teilnehmer jagten und mindestens drei Aktivisten festnahmen. Zudem verteilten die Polizisten Strafzettel in Höhe von umgerechnet mehr als 200 Euro wegen angeblicher Verstöße gegen die Corona-Abstandsregeln.

Am Abend kam es im Geschäftsviertel Mong Kok dann zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen weitere Menschen festgenommen wurden, darunter ein Abgeordneter der Demokratie-Bewegung. Die Polizisten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. Zudem verteilten die Sicherheitskräfte Strafzettel in Höhe von umgerechnet mehr als 200 Euro wegen angeblicher Verstöße gegen die Corona-Abstandsregeln.

„Das ist nur eine Aufwärmphase, unsere Protestbewegung muss neu beginnen“, sagte ein Universitätsstudent, der seinen Namen als „B“ angab, der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist ein Zeichen, dass die Bewegung wieder zum Leben erwacht, wir alle müssen jetzt aufwachen.“

Proteste waren abgeebbt

Im vergangenen Jahr hatten Massenproteste für mehr Demokratie und Unabhängigkeit von Festland-China Hongkong erschüttert. Massen-Festnahmen und auch das Coronavirus hatten die Bewegung aber erlahmen lassen, seit den Erfolgen gegen die Pandemie gibt es seit kurzer Zeit aber auch wieder vereinzelte Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone.

Carrie Lam hatte sich als „Mutter“ die den Weg weist bezeichnet

Zu den Muttertags-Aktionen hatten Aktivisten im Internet aufgerufen. Sie verwiesen auf Äußerungen von Lam im vergangenen Jahr. Angesichts der damaligen Protestbewegung hatte die Regierungschefin die teilnehmenden Jugendlichen als „Kinder“ bezeichnet – und sich selbst als „Mutter“, die den richtigen Weg weisen müsse. Dies hatte die Proteste zusätzlich angefeuert. (afp/al)



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