Menschenrechtler: China bringt buddhistisches Zentrum unter seine Kontrolle
Die chinesische Führung bringt nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten eines der wichtigsten Zentren des tibetischen Buddhismus unter ihre Kontrolle.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) spricht in einem neuen Bericht von einer „Übernahme“ der Verwaltung des Zentrums Larung Gar durch Funktionäre der kommunistischen Partei.
Demnach sollen die Akademie von Larung Gar und das dortige Kloster durch eine Mauer getrennt werden. Neue Posten in Finanzverwaltung, Bildung und Sicherheit sollen geschaffen und zum Großteil mit Parteivertretern besetzt werden. Die chinesische Führung will außerdem Lehrinhalte und die Auswahlkriterien für Studenten festlegen. Human Rights Watch beruft sich in seinem Bericht auf eine offizielle Broschüre.
In dem in einem Tal in der südwestlichen Provinz Sichuan gelegenen Larung Gar lebten einst mehr als 10.000 buddhistische Gläubige. Die chinesische Regierung ließ dann aber bis zum Frühjahr vergangenen Jahres zahlreiche Hütten abreißen. Seitdem leben dort weniger als halb so viele Menschen.
„Die administrative Übernahme von Larung Gar durch Parteivertreter zeigt, dass die Regierung nicht nur eine Verkleinerung der (Bewohner-)Zahlen in der Siedlung zum Ziel hatte“, erklärte HRW-Chinadirektorin Sophie Richardson. „Die chinesischen Behörden setzen auch eine allgegenwärtige Kontrolle und Überwachung jeglicher Aktivität innerhalb religiöser Gemeinschaften durch.“
Die chinesische Verfassung garantiert die Religionsfreiheit in dem Land. Die Regierung in Peking misstraut aber organisierten Bewegungen außerhalb ihres Kontrollradius‘, darunter auch Religionsgemeinschaften, und hat nach Ansicht von Experten in den vergangenen Jahren ihr Vorgehen noch verstärkt. Viele Tibetaner werfen der chinesischen Regierung vor, ihre buddhistisch geprägte Kultur zu unterdrücken. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion