Mehr als 50 Verletzte bei Angriff mit Natronlauge in chinesischem Kindergarten

Im Südwesten Chinas hat ein 23-Jähriger eine Attacke mit Natronlauge in einem Kindergarten verübt und mehr als 50 Menschen, zumeist Kinder, verletzt. Die Behörden erklärten, der 23-Jährige habe "Rachegedanken gegenüber der Gesellschaft" gehegt.
Titelbild
Chinesische Militärpolizei.Foto: GREG BAKER/AFP/Getty Images
Epoch Times12. November 2019

Mehr als 50 Kinder und mehrere Erzieher hat ein 23-Jähriger bei einer Attacke mit Natronlauge in einem Kindergarten im Südwesten Chinas verletzt. Wie die Behörden der Stadt Kaiyuan in der Provinz Yunnan am Dienstag mitteilten, versprühte der Angreifer Natriumhydroxid und verletzte damit 51 Kinder und drei Erzieher. Als Motiv wurden psychische Probleme des Täters und „Rachegedanken gegenüber der Gesellschaft“ angegeben.

Der 23-Jährige war am Montagnachmittag eine Mauer hochgeklettert und so in die Kindertagesstätte gelangt. 51 Kinder und drei Erzieher seien nach dem Angriff ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilten die Behörden über den Kurzmitteilungsdienst Weibo mit. Zwei der Verletzten befanden sich demnach in einem ernsten Zustand, Lebensgefahr bestehe aber nicht.

Knapp eine Stunde nach der Tat wurde der 23-Jährige festgenommen. Zu seinem Motiv erklärte die Stadtverwaltung von Kaiyuan:

Seine Eltern haben sich scheiden lassen, als er noch ein Kind war. Der Mangel an familiärer Wärme hat zu einem psychischen Ungleichgewicht geführt.“

Auch im Berufsleben habe der junge Mann Schwierigkeiten gehabt. All dies habe bei ihm eine „pessimistische Grundhaltung und Rachegedanken gegen die Gesellschaft“ verursacht.

In den vergangenen Jahren ist das kommunistische China immer wieder von Angriffen auf Kinder erschüttert worden. So erstach im April vergangenen Jahres ein 28-Jähriger neun Schüler in der nördlichen Provinz Shaanxi, als sie gerade auf dem Heimweg waren. Der Täter gab an, er sei in der Schule gemobbt worden. Im September 2018 wurde er wegen der Tat hingerichtet.

Im November 2018 fuhr ein arbeitsloser 29-Jähriger offenbar absichtlich fünf Kinder tot, die in der nordöstlichen Provinz Liaoning gerade eine Straße vor einer Grundschule überquerten. Kurz darauf tötete ein 20-Jähriger einen Schüler an einer Schule in der Provinz Yunnan und verletzte neun weitere. Außerdem verletzte Ende vergangenen Jahres eine 39-jährige Frau mit einem Messer 14 Kinder in einem Kindergarten in der Provinz Sichuan.

In den vergangenen Jahrzehnten haben Gewaltverbrechen in China insgesamt zugenommen. Durch den Wirtschaftsboom in dem kommunistischen Land ist die Kluft zwischen Arm und Reich deutlich größer geworden. Außerdem gibt es wissenschaftlichen Studien zufolge vermehrt psychische Störungen in China, was mit zunehmendem Stress im Berufsleben in Verbindung gebracht wird. (afp/so)



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