Mächtige Manipulatoren: Chinas Börse ist jetzt politisches Schlachtfeld
Was ist nur mit Chinas Börsen los? Nachdem fünf führende Experten von offensichtlichen Manipulationen gesprochen hatten, nahm gestern die Börsenaufsicht Stellung: „Böswillige Leerverkäufe bei Futures haben zu einem Crash der A-Aktien geführt“, so ein Sprecher.
Man werde eine Sonderermittlung einleiten, um den Spuren illegaler marktübergreifender Manipulation und Steuerung nachzugehen.
Innerhalb von drei Wochen sind an Chinas Börsen 2,125 Billionen Euro verpufft, das entspricht dem zehnfachen BIP Griechenlands. Durchschnittlich verlor jeder Anleger 320.000 Yuan (rund 46.500 Euro).
Was bisher geschah …
Auch heute hatte Chinas wichtigster Börsenindex, der Shanghaier SSE Composite, wieder eine Achterbahnfahrt mit Kurssturz erlitten. Er schloss mit 5,77 Prozent im Minus, nachdem 1400 Aktien aus dem Handel genommen werden mussten.
Das Börsendrama begann Mitte Juni, als der SSE plötzlich die schlechteste Woche seit fünf Jahren erlebte und 13,32 Prozent innerhalb von zwei Tagen abrutschte. Seitdem gab es ein wildes Auf und Ab mit starker Abwärts-Tendenz trotz positiver Nachrichten und Maßnahmen seitens der Regierung.
Mit Futures manipuliert
Führende Finanzexperten analysierten auf der Phönix Finanzwebsite: „Starke Kräfte“ hätten die Leerverkäufe der letzten Zeit verursacht. „Diese Kräfte verfügen über sehr große und starke Finanzmittel, über sehr viel Erfahrung und waren sehr gut vorbereitet.“ Die Manipulatoren seien systematisch vorgegangen und hätten die Reaktionen und Hebelwirkungen zu unterschiedlichen Zeitphasen gekannt.
Sie nutzten Aktien der CSI 500 Futures, ETFs und andere Finanzderivate in geschickter Kombination. Ihre Aktionen waren derart auf einander abgestimmt, dass sie keinesfalls von unabhängigen Einzelperson stammen konnten. Es waren Experten mit Taktik und Erfahrung.
Einige Beobachter sagten darauf ganz klar: Der Machtkampf zwischen Staatschef Xi Jinping und seinem Amtsvorgänger, dem 88-jährigen Jiang Zemin, hat das Börsenparkett erreicht. Jiang kontrollierte über ein Netzwerk von Gefolgsleuten auch nach seinem Amtsausscheiden weite Teile von Chinas Politik, Sicherheitsapparat und Wirtschaft. Ein Problem, gegen das Xi mit eiserner Hand und seiner „Anti-Korruptionskampagne“ vorging. Mittlerweile ist Jiangs Einfluss auf den Finanzsektor zusammengeschmolzen, weshalb dieser ein Hauptschlachtfeld der beiden Kontrahenten geworden ist.
Seit einigen Wochen hat Xi seine Korruptionsjäger auf Jiangs letzte Bastion losgelassen
Siehe: Chinas Korruptions-Razzia erreicht die Finanzwelt
Dazu passt, dass auch die offiziellen Mitteilungen zum Börsencrash voller Widersprüche sind, was bedeutet, dass hier beide Seiten nach Kräften Propaganda machen. Und auch dies verwirrt die Börsianer:
Die Börsenaufsicht (unter Xis Führung) geißelte am 30. Juni bereits die „verantwortungslosen Gerüchte“, die im Internet „pessismistische Stimmung“ bezüglich Wirtschaft und Börse verbreitet hätten.
In Staatsmedien, die tendenziell unter Jiangs Einfluss stehen, wurde behauptet, dass ausländische Spekulanten wie Goldman Sachs an den Schwankungen Schuld sind. Der China Financial Futures Exchange dementierte das Gerücht jedoch: Es seien keine Leerverkäufe von Goldman Sachs oder den 63 anderen ausländischen Institutionen beobachtet worden. Goldman Sachs in Hongkong lehnte jeglichen Kommentar dazu ab.
Peoples Daily, in diesem Fall das Sprachrohr Xis, schrieb in einem Kommentar: Es gebe Kräfte, die die jetzige Führung schwächen wollen, aber diese Absicht sei „ein eitler Traum“.
Der Generaldirektor von Asia Newsweek Huang Jingqiu kommentierte dazu: „Es gibt auf jeden Fall die Ansicht, dass die Jiang-Clique den Aktienmarkt manipuliert, um die chinesische Wirtschaft ins Chaos zu stürzen.“
Experte Jing Yan sagte zu EPOCH TIMES: „Um Chaos zu stiften haben sie [die Jiang-Clique], schon viele große Wirtschaftsdramen inszeniert, inklusive Börsenmanipulationen. Sie hoffen, durch dieses Chaos, den Machtkampf zu gewinnen. Die Turbulenzen an der Börse führen zu Stimmungsschwankungen in der Bevölkerung und zum Chaos in der Wirtschaftswelt. Das ist eben ihre Strategie.“ Beobachter sagen, dass durch einen großen und plötzlichen Crash, Chinas sozialer Friede gefährdet und die Gefahr eines Umsturzes sehr groß wäre.
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