Lockdown: Lage im Corona-Kessel Shanghai spitzt sich zu
Kürzlich veröffentlichte die US-Botschaft in China eine beunruhigende Reisewarnung für amerikanische Bürger. Diese sollten mögliche Reisen in den kommunistischen Staat überdenken – „aufgrund der willkürlichen Durchsetzung lokaler Gesetze und COVID-19-bezogener Einschränkungen“. Besonders wurde unter anderem vor Reisen nach Shanghai gewarnt. Dort – und mittlerweile auch in anderen Regionen, wie Hongkong und der Provinz Jilin –bestehe aufgrund der Corona-Maßnahmen sogar die Gefahr, „dass Eltern und Kinder getrennt würden“.
Lockdown in Shanghai, China 🇨🇳
No child should ever be treated like this.pic.twitter.com/gPlzIZVrAX
— James Melville (@JamesMelville) April 9, 2022
Hunger in Shanghai
„Etwa seit Ende März ist Shanghai größtenteils abgeriegelt und soll es noch mindestens bis zum 1. Mai bleiben“, erklärte jüngst die Stadtverwaltung laut der amerikanischen Epoch Times. Vereinzelt wird in Medien über erste Lockerungen berichtet. Wohngebiete, die über 14 Tage keine Neuinfektionen hätten, würden unter bestimmten Bedingungen geöffnet.
Die Menschen in der direkt der Zentralregierung in Peking unterstehenden 26-Millionen-Metropole sitzen eingesperrt in ihren Wohnungen und hungern aufgrund des Lockdowns. Bewohner schließen sich zu Einkaufsgemeinschaften zusammen und bestellen bei Großlieferanten am Stadtrand. Was folgt, ist ein Verteilproblem mit den riesigen Mindesteinkaufsmengen. Die normalen Lieferdienste sind hingegen hoffnungslos überlastet, die Vorräte vieler Menschen schwinden oder sind bereits aufgebraucht und die Nahrungsmittellieferungen der Regierung sind offensichtlich unzureichend. Dabei gilt Shanghai als die reichste Stadt Chinas – und dennoch erleben deren Bürger gerade eine menschengemachte Hungersnot.
Alle werden getestet, immer wieder. Dazu werden in Wohnungen Tests durchgeführt oder auf den Straßen Teststationen aufgebaut, zu denen die Menschen kommen müssen. Wer infiziert ist, kommt in Massenunterkünfte. Doch wie kommen die Menschen dorthin? Sie werden abgeholt. In einem Internetvideo ist zu sehen, wie ein Mann sich vor den „Gesundheitshäschern“ in Schutzkleidung auf seinen Balkon flüchtet. Doch die beauftragten Männer rücken nach und überwältigen ihn schließlich.
China:
Polizisten stürmen in #Shanghai in ein Appartement, um einen Bewohner in ein Quarantänelager zu bringen. Die Polizei setzte Elektroschocker ein, um den Mann zu überwältigen, der sich auf seinen Balkon geflüchtet hatte. #ZeroCovid #NoCovid pic.twitter.com/pGCrqUGSMb
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) April 13, 2022
In einem anderen Video wird ein Mann mit gabelartigen Abstandshaltern fixiert. Er erklärt den „Gesundheitsmännern“ immer wieder, dass er kein Gesetz gebrochen habe. Er will die Polizei anrufen. Ob diese im tatsächlich helfen wird? Schwer zu sagen.
今日上海,我为上海哭泣。上帝啊,你一定也看到了,为什么你无动于衷呢?该出手了,是时候了。 pic.twitter.com/LL1PTKp47X
— Jam (@Jam79922967) April 10, 2022
Null-COVID-Politik und hochinfektiöse Omikron-Variante
Das für die Massentests der zig Millionen Einwohner massiv eingesetzte medizinische Personal der Stadt fehlt wiederum in den Krankenhäusern, was die medizinische Versorgung stark beeinträchtigt. Menschen sterben in ihren Wohnungen – nicht an COVID-19, sondern als unbehandelte Notfälle, beispielsweise an Herzinfarkten.
Wie die „Tagesschau“ berichtet, hätten die Shanghaier Behörden mehr als 250.000 Corona-Fälle registriert, täglich kämen mehr als 20.000 dazu. Ein Stadtsprecher der Pandemie-Behörde habe gesagt, dass die hohen Ansteckungszahlen aufgrund der Omikron-Variante entständen. Sie verbreite sich rasch und sei schwer zu entdecken. Meist infiziere man sich innerhalb der Familie. Medizinische Behandlungen würden berichteten Fällen nach verweigert, weil die Leute ihre Wohnungen nicht verlassen dürften. Es sei offenbar zu mehreren Selbstmorden gekommen. Laut ARD sei das schwer verifizierbar, da sich auch Journalisten nicht frei in der Stadt bewegen dürften.
Bekämpfung der Haustiere?
In einem befremdlich erscheinenden Video informiert ein Roboterhund in einer menschenleeren Straße die Anwohner monoton per Megafon, was die Menschen zu machen haben: „Pandemiemaßnahmen: Maske tragen, Hände häufig waschen, Körpertemperatur messen, Raum lüften, oft desinfizieren.“
Full Lockdown in Shanghai, this is how they broadcast announcements.
Robot Dog + Speakers#Shanghai #COVID #Lockdown pic.twitter.com/5kJdLrnL8p
— Jay in Shanghai 🇨🇳 (@JayinShanghai) March 29, 2022
Die normalen Hunde und Katzen stehen jedoch auf der anderen Seite der Null-COVID-Politik der kommunistischen Partei, die offenbar sogar Haustiere einfangen und wohl sogar töten lässt, um die Ausbreitung des Coronavirus damit aufzuhalten. Von positiv getesteten Menschen werden die Haustiere Berichten nach ausnahmslos getötet, Hunde, Katzen, Vögel. Ob so etwas systematisch geschieht, ist derzeit nicht verifizierbar.
they are catching all the cats in shanghai pic.twitter.com/SIUQAYSflA
— Real Wilson Edwards 😷 (@dparker2047) April 13, 2022
Warning: graphics! 中国政府大规模残忍杀死宠物,认为这样可以阻止 #中共病毒 的传播
The #CCP is killing a large number of pets, thinking it will stop the spread of the virus pic.twitter.com/YLJLCVTwrI— Jennifer Zeng 曾錚 (@jenniferatntd) April 12, 2022
Verzweiflung in Shanghai
Nach Angaben der chinesischen Ausgabe des US-Senders NTDTV seien die Bewohner der Shanghaier Zhangjiang Nashi International Community in der Pudong New Area am 12. April von den Behörden darüber informiert worden, dass elf Gebäude zur Errichtung von zentralen Quarantäne-Einrichtung beschlagnahmt wurden. Die Bewohner wurden zur Räumung aufgefordert. Am 14. April kam es daraufhin zu Protesten von Anwohnern, Zusammenstößen mit der Polizei und Festnahmen. Ein entsprechendes Video schildert die Situation. Eine Frau schreit: „Was machst du mit dem alten Mann? Was machst du mit dem alten Mann?“, während eine andere Kotau vor der Polizei macht und ruft: „Ich bitte Sie.“
Forced eviction in #Shanghai, the #CCP needs their homes as #COVID19 #quarantine site. #CCPChina #CCPVirus
English titles added. (I tweeted this before without English subtitles)
能聽懂的地方都加了英文字幕了。這些人給弄到哪裏去了,有誰知道嗎?#上海 #中共病毒 pic.twitter.com/wRZOqaZWMb— Inconvenient Truths by Jennifer Zeng 曾錚真言 (@JenniferZeng15) April 15, 2022
🇨🇳 #China Die chinesische Polizei ist gegen einen Protest von Bewohnern in #Shanghai vorgegangen, die gegen die Beschlagnahmung ihrer Wohngebäude durch die Behörden protestierten, um sie in eine Quarantänezone zu verwandeln. ⚡️💥 pic.twitter.com/yKT9hHNr91
— ❌Doxograf🗽☮️🛡️ (@doxograf) April 14, 2022
In einem anderen Video aus Shanghai dieser Tage schreien die Leute in ihren Hochhauswohnungen ihre Hoffnungslosigkeit heraus. Sie schreien nichts Bestimmtes. Der Filmer kommentiert: „Jeder schreit jetzt.“ Die Bewohner seien verwirrt und man erhalte keine Erklärungen für die Umstände. „Etwas Schlimmes wird passieren, wenn das so weitergeht.“
What the?? This video taken yesterday in Shanghai, China, by the father of a close friend of mine. She verified its authenticity: People screaming out of their windows after a week of total lockdown, no leaving your apartment for any reason. pic.twitter.com/iHGOO8D8Cz
— Patrick Madrid ✌🏼 (@patrickmadrid) April 9, 2022
Indes setzen die Behörden auch Drohnen ein, die in der Nacht die Bürger von Shanghai an die Regeln erinnern: Eine Drohne erscheint: „Bitte halten Sie sich an die COVID-Beschränkungen. Kontrolliere das Verlangen deiner Seele nach Freiheit. Öffne nicht das Fenster und singe nicht.“
As seen on Weibo: Shanghai residents go to their balconies to sing & protest lack of supplies. A drone appears: “Please comply w covid restrictions. Control your soul’s desire for freedom. Do not open the window or sing.” https://t.co/0ZTc8fznaV pic.twitter.com/pAnEGOlBIh
— Alice Su (@aliceysu) April 6, 2022
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