LIVE: Trotz Drohungen der KP-China – Hongkonger kehren auf die Straße zurück – Polizei setzt Tränengas ein

Dutzende Festnahmen, Tränengas und eine härte Linie gegen Demonstranten: Hongkong findet keine Ruhe. Die chinesische Armee hatte gewarnt, sie habe alle "Einsatzmöglichkeiten", um die Sicherheit in der Sonderverwaltungszone und Chinas "nationale Souveränität" aufrechtzuerhalten.
Titelbild
Proteste an der Polizeistation von Tsim Sha Tsui am 3. August 2019 werden mit Tränengas von der Polizei aufgelöst. Die Proteste richten sich gegen die KP China und die china-hörige Stadtregierung.Foto: ANTHONY WALLACE/AFP/Getty Images
Epoch Times3. August 2019

Trotz schärfer werdender Warnungen aus Peking haben in Hongkong erneut zehntausende Menschen gegen die Regierung protestiert. Die Demonstranten versammelten sich am Samstag in einem Park im Viertel Mong Kok, wo mehrere Reden gehalten wurden. Die Polizei hatte den Demonstrationszug in dem dicht besiedelten Viertel zunächst untersagt, musste diesen aber letztlich zulassen.

Mit Protestrufen und Graffiti riefen die Demonstranten zu einem erneuten stadtweiten Massenprotest am Montag auf. Auch für Sonntag waren zwei Demonstrationszüge angekündigt. „Je mehr uns die Regierung unterdrückt, desto mehr gehen wir auf die Straße – so lange, bis die Regierung auf unsere Forderungen reagiert“, sagte der 36-jährige Demonstrant Ah Kit der Nachrichtenagentur AFP.

Derweil demonstrierten mehrere tausend Regierungsanhänger in einem Hongkonger Park. Sie schwenkten chinesische Flaggen und riefen Losungen zur Unterstützung der Polizei.

Die Konfrontation zwischen Regierungskritikern und den pekingtreuen Behörden in Hongkong spitzt sich dabei immer weiter zu. Die Polizei ging am Samstag im bei Touristen beliebten Viertel Tsim Sha Tsui mit Tränengas und Schlagstöcken gegen regierungskritische Demonstranten vor.

Mehrere hundert Demonstranten besetzten eine Polizeiwache in der Nähe des belebten Hafens von Tsim Sha Tsui. Maskierte Demonstranten zerschlugen die Fensterscheiben geparkter Polizeiautos und sprühten Wände mit Graffiti. Polizisten mit Gasmasken und Schutzschilden setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein. Mehrere Protestteilnehmer wurden festgenommen. Auch am Abend ereigneten sich noch Zusammenstöße zwischen der Polizei und kleineren gewaltbereiten Protestgruppen.

Stunden zuvor waren im Zentrum der chinesischen Sonderverwaltungszone erneut zehntausende Hongkonger gegen die pekingtreue Führung Hongkongs unter Regierungschefin Carrie Lam auf die Straße gegangen.

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Weitere Proteste geplant

Die Opposition hatte für das Wochenende zu neuen Protesten aufgerufen. Am Freitagabend demonstrierten in der chinesischen Sonderverwaltungszone tausende Staatsbedienstete. Für Sonntag und Montag sind weitere Demonstrationen geplant.

Die Behörden hatten zuletzt eine härtere Linie gegen die Demokratiebewegung eingeschlagen. Dutzende Demonstranten und Aktivisten wurden in dieser Woche festgenommen.

Die chinesische Armee hatte zudem kürzlich in einem Video aus ihrer Hongkonger Garnison gewarnt, sie habe alle „Einsatzmöglichkeiten“, um die Sicherheit in der Sonderverwaltungszone und Chinas „nationale Souveränität“ aufrechtzuerhalten.

Die Proteste in Hongkong bezeichnete die Armee als „nicht tolerierbar“.

Graffiti am Cross Harbour Tunnel, 3. August 2019 in Hong Kong. Foto: Anthony Kwan/Getty Images

Die derzeitigen Proteste in Hongkong waren durch ein später zurückgezogenes Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an das chinesische Festland erlaubt hätte. Später weiteten sie sich zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong aus.

China hatte bei der Übernahme Hongkongs der früheren britischen Kronkolonie einen 50 Jahre lang gültigen Sonderstatus zugesichert – was bedeutete, dass unter der Devise „Ein Land, zwei Systeme“ die demokratische Grundordnung, große wirtschaftliche Freiheit sowie Bürgerrechte in Hongkong gewahrt bleiben sollten. (afp)



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