Langzeitbombe in China: Unsichere Wasserreservoire und Staudämme
Mit Chinas Wasserressourcen steht es nicht zum Besten. Einerseits schreitet die Wüstenbildung des Landes schnell voran, auf der anderen Seite wird die Wasserversorgung wegen der industriellen Verschmutzung der großen Flüsse immer kritischer. Etwa 70 Prozent der Flüsse in China, die durch größere Städte fließen, werden inzwischen offiziell als verschmutzt eingestuft.
E Jingping ist „Staatssekretär für die Kontrolle von Überschwemmungen und Trockenheiten in China“. Schon sein Titel lässt erkennen, dass das Gefahrenpotential bei der Wasserversorgung in China sehr hoch ist. Der Staatssekretär ist außerdem Vizeminister für Wasserressourcen. In krassem Gegensatz zu den amtlichen Lobeshymnen auf den gigantischen Drei Schluchten-Staudamm steht seine Aussage, dass die Sicherheit der hydraulischen Staudämme das schwächste Glied bei der Prävention von Überschwemmungen ist. Das wird bestätigt durch aktuelle Zahlen: Im Jahr 2005 sind 68 Staudämme unterschiedlicher Größe in China gebrochen.
{Q}
Dammbruchschäden können Kriegsschäden gleichen
Nach Aussage des Staatssekretärs „können die wirtschaftlichen und menschlichen Kosten eines Dammbruchs weitaus höher sein als die einer Naturkatastrophe, wie der eines Tsunami oder eines Erdbebens, und die dadurch verursachten Schäden sind nicht geringer als die eines Krieges.“ So war in der französischen La Grande Époque in ihrer Ausgabe vom 21. Juni dieses Jahres zu lesen.
Permanente Bedrohung
Zur Zeit gibt es in China 85.160 Wasserreservoire und Stauseen für die Wasserversorgung der 1.3 Milliarden Chinesen. Jedes Jahr werden Tausende der Reservoire schadhaft und müssten repariert werden. In den Jahren 1954 bis 2005 sind 3.486 Staumauern gebrochen.
Laut Angaben der staatlich kontrollierten Wochenschrift China Newsweek werden mehr als ein Drittel dieser rund 85.000 Wasserreservoire trotz sich wiederholender Probleme weiterhin benutzt. Diese Situation stellt eine permanente Gefahr dar, die aber von den Behörden verdeckt wird.
Keine einzige Provinz ist von diesem Zustand ausgenommen: In der südlichen Provinz Guangdong wird mehr als die Hälfte der Wasserreservoire als gefährlich eingestuft. In ganz China wäre im Schnitt jede vierte Stadt – insgesamt 146 Millionen Menschen – von der Brüchigkeit der Dämme bedroht, die einfach mangelhaft konstruiert, gebaut und gewartet sind.
Die Katastrophe von Banqiao
Die permanente Bedrohung wird besonders anschaulich, wenn man sich die Katastrophe rund um den Banqiao Stausee in der Provinz Henan im Jahr 1975 ins Gedächtnis ruft. Damals ergoss sich das Wasser von insgesamt 58 Wasserreservoiren über das Land, infolge eines Taifuns waren ihre Dämme nacheinander gebrochen. 29 Kreise und Städte waren betroffen, mehr als 86.000 Menschen starben innerhalb kurzer Zeit in den Fluten.
Die durch die Dammbrüche entstandene Hungersnot und Epidemien forderten innerhalb kurzer Zeit noch einmal etwa 140.000 Menschenleben. Insgesamt wurden durch diese Katastrophe rund 12 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Schon in der Konstruktionsphase des Staudamm-Ensembles hatten warnende Stimmen zur Sicherheitsfrage keine Beachtung gefunden.Die Situation war also noch wesentlich schlimmer als die Flutkatastrophe von New Orleans im vergangenen Jahr.
KP verheimlicht die Tatsachen
Außerhalb der betroffenen Regionen hat man in China kaum etwas davon erfahren. Die Anzahl der Toten von Banqiao wurde als Staatsgeheimnis behandelt, das Ansehen von KP und Regierung sollte keinen Schaden erleiden. Erst 2005 wurden einige Zahlen öffentlich genannt.
Diese Katastrophe zu vertuschen, entspricht genau den Methoden der KPC, sich selbst schön zu färben, wie es in den „Neun Kommentaren über die Kommunistische Partei“ ausführlich dokumentiert und analysiert wird. Dort heißt es, „die Verheimlichung und Verdrehung der geschichtlichen Wahrheit [ist] zu einer der wichtigsten Methoden der KPC geworden“. Das ist eine Methode, die im gesamten Ostblock von den kommunistischen Parteien angewandt wurde, bis hin zur Umschreibung der Geschichtsbücher. Auch das ist bis heute in China eine übliche Praxis. (siehe http://www.dieneueepoche.com/neunkommentare)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion