Künstlerin über Shen-Yun-Tänzer: „Die Beherrschung der Körper und Bewegungen ist phänomenal“
Am Nachmittag und am Abend des 7. Januar bildeten sich zwei lange Besucherschlangen vor dem Eingang des Theaters am Potsdamer Platz in Berlin. Es war der letzte Tag einer zehntägigen Spielzeit der vom Publikum gefeierten Shen-Yun-Künstlergruppe, dem weltweit führenden Ensembles für klassischen chinesischen Tanz.
Shen Yun präsentiert eine fast verlorene Kultur und wirbt mit dem Slogan: China vor dem Kommunismus. Seine Inszenierungen vermitteln die außerordentliche Tiefe und Bandbreite der authentischen chinesischen Kultur und erwecken die Pracht von 5.000 Jahren Zivilisation auf der Bühne wieder zum Leben.
Wer für die ausverkaufte Matinee keine Karten mehr bekam, hatte unter Umständen Glück, noch ein paar Restplätze für die Abendvorstellung zu ergattern. Shen Yun ist seit seiner Gründung 2006 zu inzwischen acht Tourneegruppen angewachsen, die gleichzeitig auf der Welt unterwegs sind. Das Berliner Publikum belohnte die herausragenden Künstler immer wieder mit Jubel und Applaus.
„Absolut fantastisch, wie man hier durch Musik und Tanz Geschichten erzählt“, sagte die österreichische Cellistin Natalie Gal nach der Abendvorstellung. „Ich finde es faszinierend, wie hier nur durch die körperlichen Bewegungen Emotionen vermittelt werden, diese Art des ‚Story-Telling‘ hat mich sehr beeindruckt.“ Sie lobte in diesem Zusammenhang auch die Farbgebung der Kostüme, die vieles über die Charaktere in den Stücken aussagen. Allgemein hätten die leuchtenden Farben „positiv und einladend“ auf sie gewirkt.
Die Farbgebung der Kostüme sowie der Aufführung im Allgemeinen gehört zu den neun Besonderheiten von Shen Yun. Die Farben sind hell, strahlend, kreativ und optimistisch, was zur traditionellen Ästhetik gehört. Das Publikum erlebt nicht nur den Glanz der verschiedenen Dynastien und ihrer Bekleidungsstile, sondern auch die himmlischen Gewänder der Buddhas und Gottheiten. Ihre überirdische Farbenpracht hat laut legendärer Überlieferung die chinesische Bekleidung inspiriert.
Natalie Gal ist sowohl Künstlerin als auch Organisatorin und spielt nicht nur Cello, sondern auch Viola da Gamba (ein altes celloähnliches Instrument). Außerdem ist sie Geschäftsführerin des größten österreichischen Wettbewerbs für junge Musiker und Leiterin der European Ancient Dance Group. Abschließend brachte sie ihre „Faszination“ über die „Beherrschung der Körper und der Bewegungen“ der Tänzer zum Ausdruck: Das sei „phänomenal“.
An diesem Abend war sie mit ihrer Tochter Katrin Gal zu Gast, die die Vorstellung „märchenhaft“ fand. Die Mediendesignerin arbeitet hauptberuflich als Illustratorin und Concept Artist für Videospiele und Animationsfilme. Im Internet und auf Messen hat sie sich unter ihrem Künstlernamen „Radacs“ einen Namen gemacht.
„Das ist etwas ganz anderes, als wir es in Deutschland kennen und es ist sehr schwer in Worten auszudrücken. Die Emotionen, die transportiert werden sowie die Kombination zwischen Bühne und einem animierten Bühnenhintergrund – hier ist wirklich etwas Neues, sehr Interessantes entstanden“, sagte Katrin Gal. Sie brachte ihren Respekt gegenüber den „talentierten“ Künstlern zum Ausdruck und lobte die Aufführung als „hochwertig gemacht“.
„Ein Geschenk für unsere Seele“
„Es war ein wirklich schöner Abend, ein Geschenk für unsere Seele, unsere Augen und Ohren und es hat uns wohlgetan“, sagte der Manager für Arbeitsmarktprojekte, Detlef Czech, auf die Frage, wie ihm die Shen-Yun-Aufführung gefallen habe. Seine Frau Sigrun ergänzte, dass sie „total begeistert und erstaunt“ sei. „Diese Musik im Zusammenspiel mit den Farben, mit den wunderschönen Menschen, die dort getanzt haben, mit dem Ausdruck und mit dieser Leichtigkeit, das war ja wirklich erste Klasse.“
Auf Herrn Czech habe die Aufführung zudem „beruhigend“ gewirkt. „Diese weichen Klänge, der geschmeidige Tanz, das war schon eine sehr harmonische Geschichte und das bringt einen wirklich so ein bisschen herunter“, sagte er. Es sei für ihn eine fremde Kultur, in die er sich erst einmal ein „bisschen hineinfühlen“ musste, aber diese „fließenden Bewegungen und Übergänge“ sowie die viele „Handarbeit“, das habe ihm „sehr gut gefallen“. Als eine „tolle technische Leistung“ beschrieb er „das Screening im Hintergrund“.
Das Niveau der Künstler ordnete Frau Czech als „sehr hoch“ ein und sagte: „Ich war schon öfter auf solchen Vorführungen und ich fand das Niveau [hier] sehr, sehr hoch, auch den künstlerischen Grad, das Zusammenspiel, die Musik zusammen mit der darstellenden Kunst, auch mit den Geschichten, die erzählt worden sind, mit den ganzen Kostümen, die jedes Mal anders waren, auch sehr kreativ, sehr niveauvoll und fantasiereich, das fand ich sehr beeindruckend.“ Überrascht habe sie an der chinesischen Kultur „der Witz und das Pfiffige“, das man in Deutschland wohl als „Schalk im Nacken“ bezeichnen würde.
Sehr bewegt waren beide von den tiefgründigen Botschaften, die künstlerisch „sanft verpackt“ worden seien, so der Manager. „Dieses Hin- und Herwandern zwischen Tradition und dem, was wir jetzt gerade real erleben, da eine Verbindung herzustellen und das wieder irgendwie zu connecten und vielleicht die Menschen in China wieder auf ihre Wurzeln zurückzuführen und zu erinnern“, finde er wichtig. „Ich glaube, ohne Herkunft gibt es keine Zukunft, ohne Wurzeln gibt es keine Festigkeit und auch kein Ziel und ich wünsche dem chinesischen Volk, dass es so wieder seine Wurzeln erfährt und in die Tradition zurückblickt.“
Frau Czech ergänzte: „Mir wurde so bewusst, dass diese Menschen, die auf der Bühne stehen, das in ihrem eigenen Land gar nicht tanzen dürfen. Sie sind außerhalb des Landes, kämpfen aber für ihr Land, stehen für ihr Land ein und bringen das, was das Land so groß gemacht hat, uns als Europäern einfach wieder nah und das hat mich sehr bewegt.“
Den Klang des Live-Symphonie-Orchesters empfanden beide als harmonisch. „Die Harmonie, die hat einfach gestimmt, das hat einfach gepasst und manchmal habe ich mich in Filmmusik versetzt gefühlt“, sagte Herr Czech. Er habe einen Wechsel von Spannung, Dynamik, Wellen der Begeisterung und Emotionen gespürt. „Das hat mir auch sehr gut gefallen.“
Für Frau Czech hat es „wie ein großes Symphonieorchester geklungen. Und das war natürlich wunderbar, einfach diese Harmonie zu sehen zwischen der Musik, zwischen den Bewegungen, zwischen dem Ausdruck. Im Prinzip stand auf den Gesichtern der Künstler das, was die Musiker ausgedrückt haben, und das fand ich sehr bewegend.“
Weiterempfehlen würde sie es mit den Worten: „Es ist ein Erlebnis, es bringt zur Ruhe, es bringt einen zu sich selber. Es ist ein Geschenk an sich selbst.“
„Wir schlossen unsere Augen und hielten den Atem an“
Am Nachmittag des 7. Januar 2023 besuchte auch der Physiker Dr. Holger Kuhn, Experte für Brennstoffzellensysteme im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), mit seiner Familie die neunte Vorstellung von Shen Yun Global Arts in Berlin im Theater am Potsdamer Platz.
Kuhn sagte über seine Eindrücke von der gesamten Aufführung: „Es war sehr, sehr schön. Die Choreografie hat mir sehr gut gefallen, auch die Kostüme, die fließenden Bänder und das ganze Ambiente, das die Stimmung ausmacht. Alles war sehr gut und hat stimmig gewirkt.“ Viele schöne Bilder nehme er davon mit nach Hause.
Er sagte: „Alle Geschichten [in den Tanzproduktionen] sind sehr eindrücklich und die Erzählung [durch die Moderatoren] hilft den Menschen, die Geschichten besser zu verstehen. Aber ich denke, dass die Menschen auch ohne die Erzählung die Geschichten verstanden hätten.“
Kuhn erinnerte sich auch an die Worte „Wahrheit, Barmherzigkeit und Nachsicht“, die auf der Bühne thematisch eingebunden wurden: „Ich glaube, das sind drei ganz grundsätzliche wichtige Werte in unserer Welt. Ja, und ich glaube dafür zu kämpfen und einzustehen ist wichtig, sehr wichtig.“
Der Physiker hatte seine beiden Kinder mitgebracht, denen vor allem der Nebel auf der Bühne zu Beginn und am Anfang der zweiten Hälfte gefallen habe. Am Ende hätten sie sogar in den Orchestergraben geschaut, um die Musiker zu sehen. Alle genossen die Orchesterbegleitung von Shen Yun, die chinesische und westliche Instrumente vereint, ganz besonders hätten sie aber der zweisaitigen Erhu gelauscht. Kuhn sagte: „Das zweisaitige, traditionelle chinesische Instrument [Erhu], dieser Klang, meine Tochter und ich schlossen unsere Augen und hielten den Atem an, um ihm zu lauschen, es war so faszinierend.“
Epoch Times ist Medienpartner von Shen Yun Performing Arts.
Die nächsten Aufführungen finden vom 10. bis 12. Januar in der Jahrhunderthalle in Frankfurt statt.
Tickets unter: Shen Yun Performing Arts.
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