Krisen-Prognosen heizen Chinas Kapitalflucht an
Die Vermutung, dass 2014 für Chinas Wirtschaft ein Krisenjahr wird, ist derzeit in aller Munde – und dementsprechend verlassen Chinas Reiche ihr Land wie ein sinkendes Schiff.
Der Chef von Chinas größtem Immobilienkonzern Vanke, Wang Shi, sagte anlässlich einer Pressekonferenz am 10. Februar zu einer chinesischen Börsenwebsite: „Früher war ich immer sehr positiv gegenüber Chinas Wirtschaft eingestellt. Als andere prophezeiten, dass China 2012 oder 13 in Konkurs gehen würde, war ich voll dagegen. 2014 traue ich mich jedoch nicht mehr, diese Konkurstheorie zu widerlegen, weil die Lage wirklich sehr schwierig ist.“
Und auch beim Treffen der 50 Top-Persönlichkeiten der chinesischen Wirtschaft am 10. Februar äußerte der prominente Wirtschaftswissenschaftler Wu Jinglian die Vermutung, dass „2014 in China die Wirtschaftslage sehr schwer“ wird.
Dementsprechend rollt die Welle der Kapitalflucht ins Ausland weiter. Einige Fakten zur Tendenz:
Alle wollen raus aus China
Das Wallstreet Journal berichtete am 10. Februar, dass Chinas Reiche in überraschendem Ausmaß auswandern und gab als Beispiel: Seitdem Australien 2012 sein Investitionsvisum eingeführt hat, waren 91 Prozent aller Antragssteller Festlandschinesen.
Über die Einwanderungsanträge, die das kanadische Konsulat in Hongkong zu bearbeiten hat, schrieb die Hongkonger South China Morning Post, dass 99 Prozent davon aus Festlandchina kommen und nur 1 Prozent von Honkongern gestellt wird.
[–Kanada stoppt Investitionsvisa–]
Kanada hat derweil offiziell die Vergabe von Investitionsvisa an Antragsteller aus aller Welt gestoppt: Am 11. Februar erklärte Kanadas Finanzminister, dass die Einwanderung per Investition vorübergehend eingefroren werde, weil Kanadas Haushalt in die schwarzen Zahlen gelangt sei und das Geld von außen nicht mehr nötig habe. Aktuell seien noch 66.000 Anträge zu bearbeiten, die alle abgelehnt würden, stattdessen werde es für die Antragsteller einen Alternativplan geben, den die Regierung noch in diesem Jahr erarbeiten will.
9,3 Millionen Chinesen haben die Volksrepublik verlassen
Am 22. Januar veröffentlichte das chinesische „Center for China and Globalization“ (CCG), ein Beratungsverein für Privat- und Firmenauswanderungen, seinen Auswanderungsbericht für 2014.
Seit Gründung der Volksrepublik bis Ende 2013 sind demnach insgesamt 9,343 Millionen Chinesen ausgewandert, die insgesamt 2,8 Billionen Yuan Vermögen mitgenommen haben (350 Milliarden Euro). Damit ist China zum viertgrößten Auswanderungsland der Welt geworden. Die 2,8 Billionen Yuan entsprechen geschätzten 3 Prozent des gesamtchinesischen Bruttoinlandsprodukts eines Jahres.
33 Billionen Yuan könnten noch investiert werden …
Weiter hieß es im Bericht: Im Jahr 2011 betrug das flüssige Vermögen all derer, die über 6 Millionen Yuan für Investitionen einsetzen können, insgesamt 33 Billionen Yuan (4,125 Billionen Euro). Die beliebtesten Zielorte der Auswanderer sind Hongkong (22 Prozent), Amerika (21 Prozent) und Kanada (16 Prozent), dicht gefolgt von der Schweiz und Australien.
2013 hatte bereits der „Hurun-Report“, Chinas Reichen-Rangliste, mit der Nachricht Aufsehen erregt, wonach es 315 Superreiche in China gibt, die ein Vermögen über 1 Milliarde US-Dollar besitzen. Rund 64.500 Personen besitzen außerdem ein Vermögen über 10 Millionen US-Dollar. Der Hurun-Report beleuchtete auch das enge Verhältnis von Geld und politischer Macht: Von den 1000 Reichsten Chinas sind ein Viertel (rund 250) registrierte KP-Mitglieder, 84 davon sogar Mitglieder des Volkskongresses.
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