Kommunistische Partei Chinas schließt Ex-Interpol-Chef Meng aus
Chinas Führung hat den unter mysteriösen Umständen festgehaltenen Ex-Interpol-Chef Meng Hongwei aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Darüber hinaus seien ihm alle offiziellen Posten entzogen worden, teilte die chinesische Kommission für Disziplinarverfahren am Mittwoch mit. Hintergrund für die Abstrafung des früheren Spitzenkaders sind offenbar Korruptionsvorwürfe.
Meng war im September 2018 während eines Besuchs in China verschwunden. Die Behörden teilten später mit, ihm werde vorgeworfen, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Zuletzt war Meng noch Vize-Minister für öffentliche Sicherheit.
Meng habe mit staatlichem Vermögen den verschwenderischen Lebensstil seiner Familie unterstützt und seine Stellung missbraucht, um seiner Frau einen Job zu verschaffen, teilte die Disziplinarkommission nun mit. Der Fall sei der Staatsanwaltschaft übergeben worden, Mengs „illegales Einkommen“ sei beschlagnahmt worden.
Meng hatte kurz nach seinem Verschwinden schriftlich seinen Rücktritt von der Spitze der internationalen Polizeiorganisation Interpol erklärt. Interpol sitzt in Lyon im Osten Frankreichs. Von dort aus versucht Mengs Frau Grace weiterhin, Kontakt zu ihrem Mann zu bekommen.
Die chinesischen Behörden können Meng Hongwei bis zu sechs Monate festhalten, ohne seine Familie zu verständigen oder ihm Zugang zu einem Anwalt zu gewähren. Diese Frist läuft demnächst ab. (afp)
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