Japan beendet Entwicklungshilfe für China
Der japanische Premierminister Shinzo Abe sagte am 25. Oktober beim Staatsbesuch in Peking, dass seine „historische Mission“ bei der Bereitstellung von „official development assistance (ODA)“ (öffentlicher Entwicklungshilfe) beendet sei, berichtete die japanisch-englischsprachige Tageszeitung „The Japan News“ am 27. Oktober. ODA bezieht sich auf staatliche Hilfe zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlergehens der Entwicklungsländer.
Nachdem Japan 1954 dem Colombo-Plan beigetreten war, begann es, den asiatischen Entwicklungsländern Hilfe anzubieten. Colombo-Plan ist eine Organisation zur Stärkung der Region Asien-Pazifik.
Nach Angaben des japanischen Außenministeriums fing Japan 1979 an, die ODA-Hilfe für China zu steuern. Im selben Jahr öffente China seinen Markt zum ersten Mal für ausländische Investitionen unter dem ehemaligen Führer der KP Chinas, Deng Xiaoping.
Japan hat China in fast vier Jahrzehnten insgesamt 3,65 Billionen Yen (etwa 32,3 Milliarden US-Dollar) im Rahmen der ODA für den Aufbau der Infrastruktur, für die humanitäre Hilfe und für den Umweltschutz bereitgestellt, so die japanische Tageszeitung Mainichi Shimbun. Im Jahr 2007 stellte Japan zinsgünstige Kredite ein, einen Großteil seiner ODA-Hilfe für China, nachdem es festgestellt hatte, dass China bereits erhebliche Wirtschaftsverbesserung erzielt hatte.
Japan bot jedoch weiterhin Zuschüsse für chinesische Projekte in Bereichen wie z.B. Bekämpfung von Umweltverschmutzung und Infektionskrankheiten an.
Die japanische ODA-Hilfe für China wurde in einem Kommentar in der japanischen Tageszeitung Sankei Shimbun vom 26. Oktober kritisiert. Sie bezeichnete das als „größtes Versagen“ in der japanischen Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg.
Chinesische Bürger wissen nicht, dass viele große Bauprojekte, wie der Pekinger Internationale Flughafen und die Pekinger U-Bahn Linien 2, mit Hilfe der japanischen ODA gebaut wurden, so das Kommentar von Sankei Shimbun. Die Anti-Japan-Stimmung in China ist jedoch weiterhin spürbar und blieb auch während des Höhepunkts der japanischen ODA-Hilfe in den 90er Jahren stark.
In dem Kommentar hieß es, dass die ODA-Hilfe nicht einem Land gewährt werden sollte, das Demokratie und Menschenrechte unterdrückt, wie beispielsweise die anhaltende Unterdrückung der Uiguren in Chinas Provinz Xinjiang.
Entwicklungshilfe für China aus der EU und den USA
Japan ist nicht das einzige Land, das China Hilfe geleistet hat.
Laut einem aktuellen Bericht des chinesischen Nachrichtenportals NetEase hat China zwischen 1973 und 2003 insgesamt rund 10,72 Milliarden US-Dollar als Hilfe aus entwickelten Ländern angenommen.
Die größten Beiträge kamen aus den europäischen Länder, die auch nach dem Aufstieg Chinas zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt 2010 weitere Hife anboten, so der NetEase-Bericht. Die Europäische Union begann 1984 mit der Bereitstellung monetärer und technischer Hilfe und hatte China bis Ende 2012 insgesamt 810 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Nach der Unterzeichnung eines Abkommens über technische Zusammenarbeit mit China 1982 begann Deutschland mit der Hilfe. Bis 2011 stellte Deutschland insgesamt 1,21 Milliarden Dollar China zur Verfügung.
Im vergangenen Jahren übergab das Großbritannien China insgesamt 46,9 Millionen Pfund (59,6 Millionen US-Dollar) für Initiativen wie ein Schulungsprogramm zur Förderung des geringeren Salzkonsums von Kindern und zur Verbesserung der Demenzpflege in der Hafenstadt Qingdao, so ein Bericht der Daily Mail in Juli 2018.
Nach offiziellen Statistiken haben die Vereinigten Staaten 2018 bisher China 6,97 Millionen Dollar für Initiativen wie Naturschutz in Tibet, AIDS/HIV-Aufklärung und Rechtstaatlichkeit-Programme zur Verfügung gestellt.
Gleichzeitig hat China anderen Entwicklungsländern, vor allem in Südostasien und Afrika, Hilfe geleistet. Laut AidData, einem Forschungslabor am College of William and Mary in den USA, hat China zwischen 2000 und 2014 weltweit Milliarden von Dollar bereitgestellt. (yz/rls)
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