Internationaler Fackellauf für Menschenrechte beginnt in Athen

Titelbild
Am Abend des 9. August bahnt sich die Gerechtigkeitsgöttin bei der Eröffnungsfeierlichkeit zum Fackellauf für Menschenrechte ihren Weg durch die Menge auf die Bühne. (Foto: Jan Jekielek/The Epoch Times)
Von 12. August 2007

ATHEN – Der Syntagma Platz am 9. August 2007 vor den griechischen Parlamentgebäuden. Die Dämmerung setzt ein und man findet auf dem Platz Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und aus aller Welt vor. Sie stehen im Kreis vor einem Podium und halten die Fahnen ihrer Heimatländer in den Himmel. Daneben sind Transparente zu lesen: „Menschenrechtsverletzungen können nicht mit den olympischen Spielen in Peking koexistieren“, „Sofortiger Stop des Organraubs an lebenden Menschen“, „Ja zu den Olympischen Spielen, nein zu olympischer Schande“. Die Menschen sind hier, um den offiziellen Start des Fackellaufs für Menschenrechte zu unterstützen, eine Initiative, die auf die Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (CIPFG*) zurück geht.

Einige Stunden zuvor hielten die Organisatoren des Fackellaufs für Menschenrechte eine Pressekonferenz, um ihre Absichten zu erklären: Über die Ankündigung eines Boykotts der Olympischen Sommerspiele 2008 wollen sie Peking unter Druck setzen, die Menschenrechte des chinesischen Volkes zu respektieren.

Aber jetzt tanzen antike griechische Göttinnen inmitten des Kreises. Sie symbolisieren die ethischen Prinzipien der olympischen Spiele. Touristen mischen sich in die Reihen der Teilnehmer. Während Peking für Olympia 2008 groß in der Stadt feierte, tragen Menschen auf der anderen Seite des Globus eine Botschaft in die Welt: „Olympische Spiele in Peking und Verbrechen gegen die Menschlichkeit können nicht ko-existieren.“

{Q}Ein Jahr vor den olympischen Spielen in Peking fällt die Bilanz von Menschenrechtsgruppen zur Lage der Menschenrechte in China nicht gut aus. Entgegen der Hoffnung der Weltöffentlichkeit verschlimmert sich die Menschenrechtslage in China. Mit radikalen Methoden wurde für Olympia Platz gemacht: Häuser von Bürgern werden niedergerissen, Bürgerrechtler erhalten Hausarrest, es werden Unsummen für die in Smog und Umweltverschmutzung versinkende Stadt Peking investiert.

An der Wiege der Olympischen Spiele hat inzwischen die Feierstunde zum internationalen Fackellauf für Menschenrechte begonnen.

Die Mitwirkenden des Fackellaufs für Menschenrechte halten auf  Veranlassung des Olympiateilnehmers Martin Rubenis während der Feierlichkeit am 9. August eine Schweigeminute für die in China Verfolgten ab. (Die Mitwirkenden des Fackellaufs für Menschenrechte halten auf Veranlassung des Olympiateilnehmers Martin Rubenis während der Feierlichkeit am 9. August eine Schweigeminute für die in China Verfolgten ab. (Foto: Jan Jekielek/The Epoch Times)

Forderungen der Veranstalter

Das führende CIPFG-Mitglied und Generalsekretär von Interfaith International, Dr. Charles Graves, hält die erste Rede.
Immer mehr Menschen bleiben stehen und hören Graves zu, der einen Bericht über die Verfolgung der spirituellen Falun Gong-Bewegung durch die chinesische kommunistische Partei (KPC) hält. Beifall kommt auf, als er die Forderungen von CIPFG wiederholt:

Erstens: Sofortiger Stop der Verfolgung von Falun Gong und Freilassung aller wegen ihres Glaubens inhaftierten Praktizierenden.
Zweitens: Beendigung der Verfolgung von Freunden, Anhängern und Anwälten von Falun Gong-Praktizierenden, einschließlich Gao Zhisheng und Li Hong.
Drittens: Absprache mit CIPFG über Einzelheiten zur Öffnung der Arbeitslager, Gefängnisse, Krankenhäuser und mit diesen in Verbindung stehenden geheimen Einrichtungen, damit sie von unabhängigen CIPFG-Ermittlern untersucht werden können.

Friedlich: Mitwirkende der Eröffnungsfeier zum Fackellauf für Menschenrechte  halten am Abend des 9. August Transparente und Spruchbänder vor dem griechischen Parlament hoch. (Friedlich: Mitwirkende der Eröffnungsfeier zum Fackellauf für Menschenrechte halten am Abend des 9. August Transparente und Spruchbänder vor dem griechischen Parlament hoch. (Foto: Jan Jekielek/The Epoch Times)

„Dove Song“

Ein Video mit dem Titel „Das Böse, das [bis jetzt] noch nie auf Erden gesehen wurde“ wird gezeigt, der die unabhängige Untersuchung von David Kilgour und David Matas über den staatlich initiierten Organraub in China dokumentiert.

Die österreichische Sopranistin Melanie Fleck vom europäischen Chor „Coming For You“ singt den „Dove Song“. Er erzählt die Geschichte, wie die olympische Flamme auf dem Berg Olympus entzündet wurde und dabei die Tugenden Freundschaft, Ehre, Mithelfen und Kooperation miteinander verbunden wurden. Das Leben in dieser sterblichen Welt hat seine Freude, wenn es Frieden, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Freiheit umfasst.

Wie kann man aber über solche Werte sprechen, wenn man nach Peking schaut, in ein Land, in dem die Menschen seit den letzten fünfzig Jahren unter der roten Flagge vor Angst erzittern, fragen die Veranstalter.

Ein großer athletisch gebauter Mann ergreift das Mikrofon. Es ist Martin Rubenis, der Rennrodelweltmeister aus Riga in Lettland. Als Spitzensportler spricht er über sein Verständnis des olympischen Geistes und dass wir als Menschen diese wunderbare Botschaft von hohen moralischen Standards hochhalten können, indem wir dem chinesischen kommunistischen Regime das Recht verweigern, den olympischen Geist zu verderben. Auf dem Platz wird es ruhig, als er darum bittet, der 100 Millionen [Falun Gong-Praktizierenden] mit einer Schweigeminute zu gedenken, deren Leben vom bösartigen Charakter der chinesischen kommunistischen Partei ausgeblasen [ruiniert] wurde. Er bittet zu bedenken, „was als nächstes geschehen wird, wenn wir weiterhin nur hilflos der aktuellen Situation zuschauen.“.

Immer mehr Publikum umringt die Presse bei der Eröffnungsfeier zum Fackellauf für Menschenrechte am Abend des 9. August. (Immer mehr Publikum umringt die Presse bei der Eröffnungsfeier zum Fackellauf für Menschenrechte am Abend des 9. August. (Foto: Jan Jekielek/The Epoch Times)

„Eine Welt, ein Traum und allgemeine Menschenrechte“

Der frühere kanadische Staatssekretär David Kilgour berichtet von einem Brief, der von einer Gruppe berühmter Schriftsteller und Wissenschaftler in China unterschrieben und in Umlauf gebracht wurde. Er fordert zu sieben Initiativen auf, die Chinas olympischen Traum Realität werden lassen könnten. Sie bitten vor allem darum, dass das chinesische kommunistische Regime allen politischen Gefangenen Amnestie gewährt und schlagen auch vor, dass der offizielle olympische Slogan für Peking 2008 verändert wird in „eine Welt, ein Traum und allgemeine Menschenrechte.“

Der chinesische Dissident Pan Qing, ein führendes Mitglied der Nationalen Allianz zur Verteidigung von Menschenrechten und Ablehnung von Gewalt, brachte eine Unterschriftenliste von zehntausend Menschen aus Nordostchina mit: „Menschenrechte statt Olympia“. „Der Initiator dieser Unterschriftenliste ist schon inhaftiert worden,“ sagte er. Am Ende seiner Rede ruft er mit lauter Stimme: „Menschenrechte, ja! Olympische Spiele, nein!“

Der bekannte griechische Gitarrist Giorgos Koutogiannis gibt eine letzte Vorstellung seines Könnens. Sein Lied wird leise und die drei Göttinnen Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden kommen auf die Bühne. Unter ihrer Führung werden neun Fackeln für Menschenrechte hereingetragen. Die Menschen in der Menge umarmen sich, Touristen, Polizisten und Organisatoren…und so endet der Abend.

Die Organisatoren sagen, dass die Fackel jetzt in über 100 Städte und in mehr als 35 Länder getragen wird, und sie erwarten, dass sich im Laufe des Jahres noch viel mehr Städte dafür eintragen. Sie äußern auch die Hoffnung, dass die Fackel der Menschenrechte in einem Jahr auch nach China kommen werde.

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*CIPFG ist eine nichtstaatliche Organisation, die aus Politikern, Juristen, Organisationen und Delegationen aus Europa, Asien, Nordamerika und Australien besteht. Sie wurde 2006 gegründet um die Menschenrechtsverletzungen an Falun Gong zu untersuchen – einer spirituellen Bewegung, die seit 1999 zum Ziel brutaler Verfolgung durch das chinesische kommunistische Regime wurde.

Ergänzungen des Berichts von Jan Jekielek


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