Internationale China Konferenz

„Meilenstein in der Menschenrechtsarbeit“
Titelbild
David Matas, Manyan Ng, David Kilgour, Martin Lessenthin bei der Pressekonferenz der IGFM, bei der Matas und Kilgour über Organraub und illegalen Organhandel in China berichteten. (Foto: Matthias Kehrein Die Neue Epoche)
Von und 1. April 2007

„Ein starkes China, das die Menschenrechte verteidigt, ist ein Glück für die Menschheit. Ein starkes China, das Menschenrechte ignoriert, ist eine Katastrophe für die Menschheit“ fasst Manyan Ng, seinen Vortrag zusammen. Als Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und Verantwortlicher des Vertriebs eines multinationalen Konzerns, war Ng einer von neun Vortragenden bei der hochkarätig besetzten internationalen China Konferenz am Freitag in Königstein im Taunus.

Die internationale Gemeinschaft könne China nur beeinflussen, solange China noch wirtschaftlich schwach sei, sagt Ng. Man solle alle Dialoge abbrechen und nur mehr öffentlich verurteilen, was zu verurteilen wäre, bevor China so stark sei, dass es auch öffentliche Verurteilungen ignoriere.

Die anscheinend stattfindende Annäherung an westliche Standards diene nur dazu, die Macht des kommunistischen Regimes in Peking zu erhalten. „Der Zweck heiligt die Mittel“, erklärt Ng die Strategie des kommunistischen Regimes in Peking, um „nach außen entspannt, nach innen hart“ die internationale Gesellschaft zu täuschen. Für den Westen wirke China offen, tatsächlich fänden aber nach wie vor gravierende Menschenrechtsverletzungen wie Organraub im Geheimen statt. Der moralische Zerfall sei in China schon weit fortgeschritten. „Ein Mörder ist gefährlich, aber ein heimlicher Mörder in einem Anzug und mit einem Lächeln im Gesicht ist noch viel gefährlicher.“

„China ist in vieler Leute Augen nicht mit den Weltrekorden der Folter und Zwangsarbeit verbunden, sondern China, das ist der boomende Markt, der große Handelspartner“, sagt Martin Lessenthin, Sprecher des Vorstandes der IGFM. Die Gründe für die billigen Produkte aus China lägen in der dortigen Produktion in Arbeitslagern. Es gehe in der Konferenz auch darum, öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man mit dem Kauf von billigen Waren aus China auch die Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen unterstütze.

Lessenthin hält die Konferenz für „einen Meilenstein in der Menschenrechtsarbeit“. Mit dem bisherigen Motto vom „Wandel durch Handel“ sei in China keine Verbesserung der Menschenrechte zu spüren. Die Konferenz zeige auf, wo sich Wirtschaftsinteressen und Menschenrechtsarbeit begegnen, wo die Grenzen lägen und wo man die Wirtschaft positiv nutzen könne. Die Olympischen Spiele 2008 würden den Fokus der Welt auf Peking richten. „Wir wollen daran anknüpfen und die Menschenrechte transportieren.“

Publikum während der Chinakonferenz von Epochtimes Europe und IGFM. (Publikum während der Chinakonferenz von Epochtimes Europe und IGFM. (Foto: Nina Hamrle Die Neue Epoche)

„Die Konferenz war großartig“ sagt Genz Kula, der Vertreter einer Menschenrechts-Organisation in Albanien. Zuerst kämen die Probleme der Menschen, die Menschenrechte, dann die Wirtschaft, erklärt er seine Priorität. Er selbst habe mehr als zehn Jahre unter dem Kommunismus gelitten. Gefehlt haben ihm noch mehr Beispiele für das Leiden der Bevölkerung unter dem Kommunismus.

„Ich fand die Konferenz sehr informativ und empfehle die Teilnahme“, sagt Bernhard Wilden, ehemaliger Finanzberater bei der Lufthansa. Das Thema Menschenrechte in China werde in deutschen Wirtschaftskreisen kontrovers diskutiert und die Interessen der Wirtschaft seien unmittelbar mit Menschenrechten verbunden. Er hätte sich gewünscht, dass auch Befürworter für die derzeit gängige Sichtweise der Investitionen in China eingeladen würden „um die Konferenz bunter zu machen“.

Unter dem Motto „Menschenrechte und Wirtschaftsinteressen – China hinter den Kulissen“ hielt die IGFM in Kooperation mit der „Epoch Times Europe“ am 30. März eine internationale China Konferenz in Königstein ab. Das Programm reichte von der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas, über die Verwendung des ausländischen Kapitals bis zu Rechtssicherheit und zu neuen Möglichkeiten durch die Olympischen Spiele 2008 in China. Gerichtet war die Konferenz vorrangig an Vertreter der Wirtschaft und an Medien mit dem Ziel Chancen und Risiken für westliche Unternehmen zu beleuchten. Rund 150 Vertreter aus Wirtschaftskreisen, Medien und Menschenrechtsorganisationen nahmen an der Konferenz teil.

 

 

 

 



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