Immer mehr Stars distanzieren sich von Olympischen Spielen in China

Kein Olympia ohne Menschenrechte
Titelbild
Die amerikanische Schauspielerin Uma Thurman, wünscht sich von Steven Spielberg noch mehr Nachdruck bezüglich den Menschenrechten in China. (AFP)

Die amerikanische Schauspielerin Uma Thurman gesellte sich zum wachsenden Kreis von Berühmtheiten, die Chinas Menschenrechtlage mit Hinweis auf die Olympischen Spiele 2008 ansprechen.

Uma Thurman sagte, der US-Filmregisseur Steven Spielberg könnte seiner Sorgenliste noch einiges mehr hinzufügen und bezog sich dabei auf seinen Rücktritt als künstlerischer Berater für die Olympischen Spiele aufgrund Chinas Auftreten im Sudan.

„Obwohl es so viel Gutes in China und bei den Chinesen gibt, bin ich über den Bericht zur Lage der Menschenrechte bezüglich der chinesischen Regierung entsetzt. Ich denke, Steven Spielberg hätte eine längere Liste schreiben können. Steven, verschwende bitte ein wenig mehr Tinte dafür.“

Uma Thurman ist die Tochter von Robert Thurman, einem Schüler des tibetischen Buddhismus und dem ersten Amerikaner, der als tibetischer buddhistischer Mönch ordiniert wurde. Sie kümmerte sich um die Notlage der tibetischen Buddhisten in China und merkte, dass es viele weitere Probleme – insbesondere mit den Menschenrechten gab.

„Ich mache keine Witze“, sagte sie dem BBC, „die Menschenrechtslage in China ist schrecklich; es gibt fabelhafte, liebevolle, wunderbare Menschen unter dem chinesischen Volk, die über den Zustand der Regierung und über einige ihrer Entscheidungen und Verhaltensweisen entsetzt sind.“

Steven Spielberg sagte, die Situation in Darfur hätte sich rapide verschlechtert, und sein Gewissen würde es ihm nicht mehr erlauben „so weiter zu machen, als sei nichts geschehen“.
„Zum jetzigen Zeitpunkt darf ich meine Zeit und meine Energie nicht mehr für olympische Feierlichkeiten einsetzen, sondern alles in meiner Macht stehende tun, die unbeschreiblichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu beenden, die in Darfur fortwährend begangen werden,“ sagte er in seiner Erklärung.

Thurman und Spielberg schließen sich einer wachsenden Liste von Berühmtheiten und führenden Staatsmännern an, die ihre Sorge über Chinas fortwährende Menschenrechtsverletzungen zum Ausdruck gebracht haben.

Anfang dieses Monats gab Prinz Charles bekannt, dass er eine Einladung zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 in Peking abgelehnt habe und erwähnte in einer Erklärung sein starkes Interesse an Tibet.

Im August letzten Jahres startete in Athen ein weltweiter Fackellauf für Menschenrechte unter dem Motto, dass Olympische Spiele und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht nebeneinander existieren dürfen. Dieser lenkt die Aufmerksamkeit der Welt auf die Verfolgung von religiösen Gruppierungen in China, insbesondere von Falun Gong-Praktizierenden.

Anfang dieses Monats schickte eine Gruppe von Nobelpreisträgern, Politikern und Olympioniken einen offenen Brief an die chinesische Regierung und forderte von ihr, die Unterstützung des Sudan zu beenden. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderen Erzbischof Desmond Tutu, die Schauspielerinnen Mia Farrow, Emma Thompson und Joanna Lumley, die Sängerin Angelique Kidjo und der britische Dramatiker Tom Stoppard. Die international agierende unabhängige Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch hat die Sorge der Berühmtheiten wegen Darfur begrüßt, aber auch davor gewarnt, dass nur wenig gewonnen wäre, wenn nicht in China selbst Menschenrechtsverletzungen angesprochen werden.

„Die Unterdrückung in China verschlimmert sich weiterhin und olympische Sponsoren, Regierungen oder führende Persönlichkeiten in der Welt – besonders jene, die vorhaben, an den Spielen teilzunehmen -, können nicht so tun als ob es anders wäre“, sagte Minky Worden, der Mediendirektor von Human Rights Watch. „Die-
se einflussreichen Mitwirkenden sollten sich darauf einstellen konkrete Schritte, die sie unternehmen, transparent zu machen und die sich verschlechternde Lage der Menschenrechte in China deutlich anzusprechen, um zu vermeiden, dass sie bezüglich der Menschenrechte ein Debakel erleben.“

Letztes Jahr schloss sich eine Gruppe von siebenundfünfzig Anwälten, Akademikern, Redakteuren, Autoren und Bürgerrechtsaktivisten innerhalb Chinas den Stimmen von Tausenden von chinesischen Landarbeitern an, die eine Petition unterschrieben mit dem Wahlspruch: „Wir wollen Menschenrechte und keine Olympischen Spiele.“

„Niemand außer dem Internationalen Olympischen Komitee scheint zu glauben, dass die chinesische Regierung vor Beginn der Spiele bei den Menschenrechten bedeutende Zugeständnisse machen wird“, schrieb die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen in ihrem Jahresbericht 2008. „Jedes Mal wenn ein Journalist oder Blogger freigelassen wird, geht dafür ein anderer ins Gefängnis. (…) Chinas Dissidenten werden diesen Sommer sehr wahrscheinlich schwere Zeiten erleben.“

Die kommunistische Partei Chinas reagiert weiterhin paranoid gegenüber allem, was ihren Ruf während der Olympischen Spiele verunstalten könnte. „Wir denken, dass jedwede politische Frage, die nichts mit den Olympischen Spielen zu tun hat, nicht mit den Olympischen Spielen in Verbindung gebracht werden soll“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Pekinger Organisationskomitees für die Olympischen Spiele 2008, Liu Jingmin, letztes Jahr auf einer Nachrichtenkonferenz. Dies berichtete Reuters.

Weiter sagte Liu laut Reuters: „Ich denke, dass die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele die Entwicklung der Menschenrechte in China sehr gefördert haben“.

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 9 (27.Feb.-4.Mrz. 2008)



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