Ich bin in Hamburg groß geworden, nicht in Liverpool

Beatles-Revival in der Hansestadt steht bevor
Titelbild
Eine Fotomontage zeigt wie der Beatles-Platz bei von der Reeperbahn aus aussehen soll. Stuart wird als fünfter Mann etwas abgerückt der Band hinzugestellt. Stuart gehörte Anfang der 60er-Jahre mit dazu. (Fotos: : Dohse + Stich)
Von 11. Januar 2007
Eine Fotomontage zeigt wie der Beatles-Platz bei von der Reeperbahn aus aussehen soll. Stuart wird als fünfter Mann etwas abgerückt der Band hinzugestellt. Stuart gehörte Anfang der 60er-Jahre mit dazu. (Fotos: : Dohse + Stich) 
<div id="print_offer_in_article"></div>
Eine Fotomontage zeigt wie der Beatles-Platz bei von der Reeperbahn aus aussehen soll. Stuart wird als fünfter Mann etwas abgerückt der Band hinzugestellt. Stuart gehörte Anfang der 60er-Jahre mit dazu. (Fotos: : Dohse + Stich)

John Lennon sagte einst: „Ich bin in Hamburg aufgewachsen, nicht in Liverpool“

Genau, sie sind im Grunde Hamburger Jungs, die Beatles. Die Große Freiheit und die Reeperbahn, wo die Nachtclubs sich neben Striptease-Bars und Seemannskneipen reihen, waren die Straßen, wo die Beatles musikalisch das Laufen lernten.

In Hamburg soll endlich auch ein Denkmal entstehen, das daran erinnert, dass sich hier Lennon, McCartney, Starr und Harrison in Hunderten von Auftritten von einer unbekannten Jungspund-Gruppe aus Liverpool zu einer professionellen Live-Band entwickelten und ihre beispiellose Karriere begannen.

„We can work it out“

Dem Programmdirektor und Geschäftsführer des Radiosenders Oldie 95, Stephan Heller, liegt das schon lange am Herzen. Eigentlich hat er schon selbst eine Ehrung verdient: Für beharrliches Klopfen an Hamburger Behördentüren. Nach drei Jahren bekam er grünes Licht dafür: Das Denkmal wird ein Platz auf der Reeperbahn an der Einmündung Große Freiheit sein, der Beatlesplatz.

Grundriss des Plattentellers an der Reeperbahn zu Einmündung zur Großen Freiheit. Die bogenförmigen hellgrauen Striche stellen die Metallbänder dar, die auch über die Platte hinaus in den Boden gelassen und dort als Schallwellen auf den Platz hinweisen sollen. (Fotos: : Dohse + Stich) 
Grundriss des Plattentellers an der Reeperbahn zu Einmündung zur Großen Freiheit. Die bogenförmigen hellgrauen Striche stellen die Metallbänder dar, die auch über die Platte hinaus in den Boden gelassen und dort als Schallwellen auf den Platz hinweisen sollen. (Fotos: : Dohse + Stich)

„Come together“

Doch wird dort nicht einfach ein Schild aufgestellt: „Hier waren die Beatles“. Das soll man schon merken, wenn man sich dem Platz nähert. Wenn man von der Reeperbahn oder der Großen Freiheit aus auf den Platz zugeht, wird man über in den Boden eingelassene, gebogene Edelstahlbänder hinweg schreiten. Und wenn man sich die Zeit nimmt und genauer hinschaut, wird man darauf Songtexte wie „She loves you, yeah, yeah, yeah“ oder „Been away so long I hardly knew the place…“ lesen. Die kennt man doch, vielleicht summen Sie sogar beim Weitergehen die Melodie. Ein paar Schritte weiter, etwas versetzt, wieder ein Schriftband im Boden. Und bald darauf tritt man auf eine riesige Schallplatte, freilich nicht aus Vinyl, sondern aus schwarzem Granit oder Basalt. Die Metallbänder, die Sie dort hinführten, sind die stilisierten Schallwellen.

„And your bird can sing“

Eingefasst wird die edle Fläche durch ein riesiges Stroboskop. Nachts soll ein diffuser Lichtring um den Platz schimmern. Weitere Schriftbänder aus Edelstahl mit den Songtexten der Beatles werden in den Boden eingelassen sein. So braucht man nur als menschlicher Tonabnehmer über die Platte zu spazieren. Wollten Sie schon einmal in die Hülle eines Stars schlüpfen? Auf der Mega-LP werden Edelstahlskulpturen der Beatles stehen, von innen hohl und beleuchtet, so dass Sie sich hineinstellen können. Sie brauchen nur noch Stift und Papier, um Ihre eigenen Songtexte zu verfassen, wenn die Inspiration Sie just an diesem Orte küsst.

{Q}„Yesterday“

Woran auch immer man vorher gedacht haben mag, auf diesem Platz wird man in Gedanken die Musik der Beatles hören. Hier steht man direkt vor der Tür des ehemaligen Hamburger Star-Clubs. „ Die Not hat ein Ende! Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei!“ stand auf den Plakaten, damals als der Star-Club eröffnete. Die Pilzköpfe spielten hier Abend für Abend und waren ein Geheimtipp für jene, die von Dixieland und Schlager genug hatten. Zur Silvesterparty 1962 trat die Gruppe zum letzten Mal im Star-Club auf. „Wenn wir das nächste Mal kommen, werdet ihr den roten Teppich für uns ausrollen“, sagte Lennon zum Abschied. Schon drei Monate später begann die beispiellose Erfolgs-Serie von Hits, mit denen die Beatles bis 1967 ohne Ausnahme die britischen Charts anführten.

Eine Fotomontage der Ansicht von der Großen Freiheit. (Fotos: : Dohse + Stich) 
Eine Fotomontage der Ansicht von der Großen Freiheit. (Fotos: : Dohse + Stich)

„Yeh gimme money (that’s what I want)“

Auf diesem Platz wird so manche Band spielen – sobald der Platz denn da sein wird. Noch fehlen knapp zwei Drittel der erforderlichen Summe, um den Bau zu beginnen. 115.000 Euro sind bis dato hereingekommen. Der Betrag kam durch Spenden von Firmen und prominenten Beatles-Fans wie Marius Müller Westernhagen, Olli Dittrich und Otto Waalkes sowie über den Verkauf von Beatles-Platz-Zertifikaten zusammen. Die Initiatoren setzen auch weiterhin auf die hohe Spendenbereitschaft von Beatles-Fans in aller Welt. Im Sommer oder Herbst soll die Summe dann endlich zusammen sein. „With a little help from my friends“, wie die Beatles weise voraussagten.

„There’s a place“

Bestimmt wird der Platz ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Beatles-Führungen werden. Werden Inline Skater versuchen 33 1/3 Runden pro Minute auf dieser Platte zu drehen? Wir werden es sehen. Auf jeden Fall wird diese Schallplatte davon erzählen, dass es eine Zeit vor CDs und mp3 gab: Das waren manchmal wilde Zeiten in diesen Clubs auf dem Kiez, und einst spielten hier ein paar Jungs aus Liverpool…

„All I’ve Got to Do“

Spenden-Zertifikate im Wert von 10,- Euro erhalten Sie online unter www.oldie95.de
sowie in folgenden Hamburger Läden:
Landhaus Walter (Stadtpark),
No.1 Music Park, Barnerstrasse 42,
K&K Center of Beat, Laufgraben 16,
St. Pauli Museum, Hein-Hoyer-Str. 56,
Oldie 95-Ticketcenter, Speersort 10.

Größere Spenden können auf das Spendenkonto der Kulturbehörde überwiesen werden:
Kulturbehörde Kasse Hamburg/Kulturbehörde
Kontonummer 200 015 37
BLZ 200 000 00
Deutsche Bundesbank Hamburg
Verwendungszweck „37019 Beatles-Platz“.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion