Ohne Rücksicht auf Verluste: KP China und Tonghua – Vor Hunger werden Haustiere gegessen
Die Stadt Tonghua in der Provinz Jilin, Nordostchina, mit rund 500.000 Einwohnern ist seit des Auftretens von Corona-Fällen am 15. Januar nahezu komplett abgeriegelt.
Im Bezirk Dongchang mit 360.000 Bewohnern, einem der beiden Stadtbezirke Tonghuas, gilt seit 21. Januar Hausarrest – gültig ab 22 Uhr desselben Abends. Die Regierung ließ Häuser und Wohnungen versiegeln und teils sogar zuschweißen. Die Bevölkerung leidet unter Nahrungsmittelknappheit.
Laut einem RTL-Bericht hätten sich in Tonghua bereits Menschen aus Verzweiflung aus den Hochhäusern gestürzt oder irgendwo aufgehängt. Manche aßen vor Hunger ihre Haustiere.
Um Regelverstöße in Dongchang zu verhindern, setzten Behörden eine Belohnung von 5.000 Yuan aus (ca. 640 Euro). Als Vergleich: Der Mindestlohn in Peking beträgt ca. 1.000 Yuan pro Monat.
Das staatlich kontrollierte chinesische Infoportal Sina berichtete nach Angaben der Gesundheitskommission der KPC in der Provinz Jilin: „Tonghua City ist das am schwersten betroffene Gebiet der importierten Epidemie in der Provinz Jilin und hat insgesamt 132 lokal bestätigte Fälle und 32 Fälle von asymptomatischen Infektionen gemeldet. Der Bezirk Dongchang in der Stadt Tonghua wurde kürzlich als ein Gebiet mit hohem Risiko angepasst.“ Mit dem Verweis, dass die Epidemie „importiert“ sei, will die Kommunistische Partei die Verantwortung und auch die Wut der Bürger von sich selbst weglenken.
Während die Kommunistische Partei rigorose Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergreift, verbreitet sie Falschinformationen, dass die Infektionen aus dem Ausland kommen.
Die Menschen hungern
Was die Nahrungsmittelversorgung angeht, ist die Bevölkerung weitestgehend auf sich selbst gestellt. Lebensmittellieferungen kommen kaum bei der Bevölkerung an. Es fehlt an Essen, den Müttern an Milchpulver, den älteren Menschen gehen die Medikamente aus.
Ein Reporter der chinesischsprachigen Epoch Times sprach mit Bürgern in Tonghua: Zurzeit sie sind noch isolierter, sagte Frau Liang. Sie könnten nicht einmal die sehr teuren, aber langsamen Online-Bestellungen tätigen, weil sie damit nicht vertraut seien.
Obwohl Frau Liang gewisse Lebensmittelvorräte angelegt hatte, geht alles zur Neige: „Das Fleisch ist weg, vom Gemüse ist nur noch Kohl übrig, die Nudeln sind weg, vom Reis ist nur noch ein kleiner Beutel halbvoll übrig, der reicht noch ein oder zwei Tage, von den Eiern ist auch nichts mehr da. Ich habe nicht erwartet, dass so lange abgeriegelt wird. Es ist nichts mehr da.“
Sie sagte: „Alle meine Freunde um mich herum sind jetzt nicht mehr in der Lage, zu Hause zu essen. Es geht nicht nur um mich“, sagt sie. „Es geht um ganz Tonghua.“
Die „Financial Times“ sprach mit der 35-jährigen Kelly Liu aus Tonghua, die den Reportern erzählte, dass sie und ihre Eltern seit drei Tagen von Gurken und Erdnüssen leben.
Sie hatte noch am Tag der Abriegelung der Stadt Lebensmittel eingekauft, nicht viel: „Weil zu dieser Zeit die Regierung und die offiziellen Kanäle den Anschein erweckten, dass es kein Problem gab, und alle aufriefen, nichts zu hamstern.“
Es sei das erste Mal, dass sie Hunger erlebe. Am 25. Januar hatte sie ihr erstes staatliches Gemüsepaket seit der Abriegelung erhalten, für einen Tag würde es wohl reichen, meinte sie.
Vize-Bürgermeister entschuldigt sich
Am 24. Januar, reagierten die Behörden auf den steigenden Unmut und die Hilferufe der Bevölkerung in Tonghua, was sich in den sozialen Medien widerspiegelte und kurz darauf gelöscht wurde.
Jiang Haiyan, der stellvertretende Bürgermeister von Tonghua, entschuldigte sich für die mangelhafte Lebensmittelversorgung und gab an, dass mehr als 800 Freiwillige im städtischen Raum die Bürger beliefern würden.
Die Lieferungen sollten, so berichtet die Epoch Times (chinesisch), für jeweils fünf Tage reichen und zum halben Preis an die Bürger ausgeliefert werden.
Tatsächlich fielen die Tonghua-Hilfslieferungen im Stadtgebiet höchst unterschiedlich aus, wie Veröffentlichungen im Internet belegten. High End-Gemeinden erhielten wesentlich besseres Gemüse, als die Leute in der Altstadt. Manchmal gingen den Gemeindehelfern auch einfach nur die Vorräte aus. Einige Familien erhielten dann nur vier Portionen Instant-Nudeln.
Manche Gemeinden mit 5.000 Haushalten erhielten nur 200 Lieferungen. In einigen Gemeinden mit 300 Haushalten wurden nur 40 Gemüsepackungen verteilt, heißt es. Ein Bewohner unter dem Pseudonym Zhang Sheng sagte, dass die Regierung ursprünglich „Gemüsesack“ sagte, jetzt heißt es „Materialien“, weil es kein Gemüse mehr gibt.
Ein Einwohner merkte gegenüber dem Epoch Times-Reporter an: „800 Menschen sollen 100.000 Haushalte beliefern. Wenn du darüber nachdenkst: Du musst immer noch verhungern.“
An diesem 24. Januar interviewte das Partei-Sprachrohr „People’s Daily“ laut „FT“ die Tonghua-Epidemie-Kontrolleinheit über den Mikrobloggingdienst „Sina Weibo“. Darin hieß es, die Reserven an Lebensmitteln und Notwendigkeiten seien „ausreichend und es gibt keinen Mangel“.
Die staatlichen Hilfslieferungen für die von den Behörden abgeriegelte Großstadt Tonghua fielen recht unterschiedlich aus, wenn sie denn kamen. Dafür sollten sie für den halben Preis an die Menschen verkauft werden, hieß es.
Bestrafte Beamte, eingesperrtes Volk
Wie die chinesischsprachige Epoch Times berichtet, sind die Behörden der KPC schnell dabei, lokale Beamte zu bestrafen, um die öffentliche Wut zu unterdrücken. In Tonghua wurden acht lokale Beamte offiziell verwarnt oder erhielten eine einjährige Bewährungsfrist. Sechs Beamte wurden ihres Postens enthoben.
In einem Video aus Tonghua (s.u.) sind die Schreie und Rufe der verzweifelten Menschen in der Nacht zu hören. Sie wollen auf sich aufmerksam machen.
Ähnliches hatte es im abgeriegelten Wuhan im Februar 2020 gegeben. Damals veröffentlichte der taiwanische Musiker Lin Dajun (Jun Dong), Bassist der Rockband „The Chairman“, ein Video auf Facebook und beschrieb es als „die Stimmen aus der Hölle“. Der Musiker schrieb dazu, dass die Menschen in Wuhan nach mehr als 30 Tagen Isolierung am Ende dessen seien, was sie ertragen können. Letztendlich dauerte die Abriegelung Wuhans 76 Tage.
Im November noch lobte die „Tagesschau“ das kommunistische chinesische Regime für seine Effizienz bei der Handhabung der Corona-Pandemie. Die Behörden hätten „Kontroll- und Durchgriffsmöglichkeiten, die in westlichen Demokratien undenkbar wären“ und dass Corona-Apps mit Bewegungsprofilen der Menschen zum Alltag gehören würden. Auch seien die Nachbarschaftskomitees der Kommunistischen Partei bei der Ausweitung der Massentests besonders hilfreich und schon seit jeher Teil der engmaschigen sozialen Kontrolle.
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