Huawei Insiderin enthüllt die enge Beziehung des Unternehmens zur Kommunistischen Partei Chinas

Die Eigentümerstruktur von Huawei und seine Beziehungen zu den Behörden Pekings wurden in der westlichen Presse schon heftig diskutiert. Jetzt gibt es neue Aussagen dazu. Vor kurzem hat eine Huawei-Insiderin der Epoch Times dargelegt, dass Huaweis Beziehung zur Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) sehr eng ist.
Titelbild
Chinas Präsident Xi Jinping (L) wird bei Huaweis Londoner Technikzentrum von dessen Firmen-Präsident Ren Zhengfei herumgeführt.Foto: MATTHEW LLOYD/AFP/Getty Images

Die Ex-Frau von Haosheng Hudson Liu, Huaweis Führungskraft in Australien und ehemaliger CEO von Huawei Indonesien, sagte kürzlich der Epoch Times, dass Huawei seine Geschäftsbeziehungen zu ausländischen Telekommunikationsunternehmen nutzt, um Spionage durchzuführen und ausländische Unternehmen und Regierungen im Namen der KPCh zu beeinflussen.

Liu kam 1998 zu Huawei. Er war ehemaliger stellvertretender Geschäftsführer des Huawei-Büros in Deutschland und CEO der belgischen und indonesischen Niederlassungen des Unternehmens. Im Mai 2019 wurde er zum CEO von Huawei Australia ernannt. Australien war das erste Land, das Huawei sanktionierte. Dem Unternehmen wurde im vergangenen Jahr die Teilnahme am Aufbau des australischen 5G-Netzes untersagt.

Ren Hua heiratete Liu 2004, folgte ihm auf seinen Auslandseinsätzen und das Paar wurde 2017 offiziell geschieden.

Ren sagte, dass nach der Trennung ihr Telefon abgehört wurde ihr Netzwerk und ihre Mailboxen angegriffen und von Hackern überwacht wurden. Die persönlichen Kontoinformationen ihres Bankkontos standen unter der Kontrolle von Hackern. Ren glaubt, dass diese Verfolgungsserie von der KPCh ausging. Sie sagt, dass ihre persönlichen Erfahrungen ausreichen, um Huaweis Behauptungen zu widerlegen, dass sie nicht von der KPCh kontrolliert werden.

Ren sagte, dass Huawei kein Privatunternehmen im Sinne der Selbstbestimmung seiner Tätigkeiten sei, sondern ein Unternehmen, das Sonderaufträge ausführt und von der KPCh eine Sonderbehandlung erfährt.

Enge Beziehungen zu ausländischen Staatsoberhäuptern unterhalten

Nach Wissen von Ren hatte Huawei CEO Ren Zhengfei die Repräsentanzen von Huawei in verschiedenen Ländern gebeten, positive Beziehungen zu den lokalen Behörden, insbesondere den Staatsoberhäuptern, zu unterhalten, um mit der KPCh bei der Auslandsdiplomatie zusammenzuarbeiten und sie zu unterstützen.

Ren sagte, dass Liu während ihres Aufenthalts in Belgien regelmäßig an die örtliche chinesische Botschaft berichtet habe. Als Liu den König von Belgien im Jahr 2015 zu einem Besuch bei Huawei und der chinesischen Regierung einlud, hörte sie Liu erwähnen, dass Ren Zhengfei alle ausländischen Vertretungen von Huawei kontaktiert und gebeten hatte, die Öffentlichkeitsarbeit mit den Staatschefs der einzelnen lokalen Länder und wichtigen Beamten aufrechtzuerhalten und sie einzuladen, Huawei und China zu besuchen.

Liu war von 2014 bis 2016 Huaweis leitender Manager in Belgien. Belgien ist der Hauptsitz der Europäischen Union. Huawei ist seit 2007 in Belgien tätig und verfügt über fünf Büros in Brüssel, Löwen, Gent und Neu-Leuven.

Ren sagte, als der belgische König Philippe Léopold Louis Marie im Juni 2015 China besuchte, hat Huawei hinter den Kulissen viel Energie investiert. Während seines Aufenthalts in China besuchte der belgische König den Hauptsitz von Huawei in Shenzhen und traf sich mit CEO Ren Zhengfei.

Am 12. November 2015 eröffnete in Brüssel das erste Huawei-Kundendienstgeschäft mit integriertem Service und Vertrieb. Der Besitzer des Ladens ist ein prokommunistischer Übersee-Chinese, dessen Beziehungen zur chinesischen Botschaft ungewöhnlich stark sind.

Unbehagen über Huawei in Europa

Obwohl sich die Geschäftsbeziehungen von Huawei in Belgien intensivieren, haben sich die Bedenken der internationalen Gemeinschaft, ob Huawei ein Spionageportal für die chinesische Regierung ist, nicht verringert. Im Dezember 2018 wies der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Andrus Ansip, darauf hin, dass die EU wachsam gegenüber Huawei und anderen chinesischen Technologieunternehmen sein sollte, und erklärte, dass die von diesen Unternehmen hergestellten Chips „verwendet werden könnten, um unsere Geheimnisse in Erfahrung zu bringen“.

Im Mai 2016 wurde Liu zu Huawei Indonesien versetzt. Die indonesische Gesellschaft von Huawei wurde im Jahr 2000 gegründet. Indonesien hat mit mehr als 264 Millionen Einwohnern die viertgrößte Bevölkerung der Welt, nach China, Indien und den USA. Die meisten indonesischen Telekommunikationsunternehmen sind bei ihrem Betrieb auf ausländische Geräte angewiesen. Laut der Xinhua News Agency der KPCh ist „Huawei seit 16 Jahren in Indonesien tätig. Durch die Einrichtung des Joint Innovation Center und die Zusammenarbeit mit dem indonesischen Informationsministerium (Kominfo) hat es sich intensiv an der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien in Indonesien beteiligt.“

Im Februar 2019 unterzeichnete Indonesien im Anschluss an den Mobile World Congress trotz Protesten aus den USA einen Fünfjahresvertrag über die Wartung und Lieferung von Netzwerkgeräten mit Huawei.

Laut Ren kontrolliert Huawei nicht nur die indonesische Telekommunikationsindustrie, sondern hat auch großen Einfluss auf die Regierungspolitik. Huaweis langfristiger Vertrag wurde mit Telkom Indonesia abgeschlossen, das sich mehrheitlich im Besitz der indonesischen Regierung befindet. Neben der wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit von Huawei mit Telkom Indonesien ist zu erwarten, dass Huawei die indonesische Regierung weiter beeinflussen wird.

Laut Ren hat Huawei enge Beziehungen zur chinesischen Botschaft. Während der großen chinesischen Feiertage sind die ausländischen Vertreter von Huawei eingeladen, an den von der chinesischen Botschaft organisierten Aktivitäten teilzunehmen. Ren hat auch an solchen Veranstaltungen teilgenommen.

Der Botschafter der Kommunistischen Partei Chinas in Indonesien hat auch Memos von Huawei Indonesien eingesehen. Auf der Website der chinesischen Botschaft in Indonesien wurde am 28. Mai 2018 der Artikel „Botschafter Xiao Qian besucht Huawei Indonesien“ veröffentlicht, der besagt: „Am 24. Mai 2018 besuchte Botschafter Xiao Qian PT Huawei Tech Investment und hörte ein Briefing von Huawei Indonesien über die jüngsten Arbeiten und Erfolge des Unternehmens, begleitet von Huaweis CEO für Indonesien Hudson Liu, Vizepräsident Peng Jun, Vizepräsident Li Fei und Vizepräsident Selina Wen. Botschafter Xiao würdigte die Entwicklungsleistungen Huaweis und seinen Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft in Indonesien.“

Huawei ist an Bestechungen beteiligt

Huawei hat seinen Marktanteil im Ausland in den letzten Jahren rasant ausgebaut. Im Rahmen des strategischen Einsatzes der KPCh hat Huawei der KPCh geholfen, Beziehungen zu ausländischen Regierungen aufzubauen, auch versucht, ausländische Regierungen zu infiltrieren und steht im Verdacht, Politiker im Ausland zu bestechen.

Ren sagte: „Im Juli 2017 war unsere Familie im Urlaub in Indonesien. Als wir uns mit einigen Mitarbeitern von Huawei Indonesia trafen, sprachen Yao Moumou, der Account Manager von Indonesia Telecom, und Liu Haosheng darüber, wie Huawei seinen Vertrag mit Telkom erhalten hat und wie Huawei seine Zahlungen an den indonesischen Regierungssprecher Luhut Binsar Pandjaitan, den Kommunikationsminister, den CEO von Telkom Indonesia und andere damit zusammenhängende Personen transferiert hat.“

Luhut hat eine besondere Beziehung zur chinesischen Regierung. Ob als koordinierender Minister für politische, rechtliche und sicherheitspolitische Angelegenheiten in der Vergangenheit oder als amtierender Minister für maritime Angelegenheiten, Luhut war immer ein wichtiger Vorreiter bei der Koordination der bilateralen Zusammenarbeit mit China von indonesischer Seite aus. Im Jahr 2004 gründete er seine eigene Toba Sejahtra Group, deren Aktivitäten Bergbau, Energie, Plantagen und Immobilien umfassen.

Huawei bestreitet die Behauptung, dass es den Anweisungen der KPCh unterworfen ist. Am 20. März registrierten sich die US-Presseunternehmen Racepoint Global und Burson Cohn und Wolfe als Vertreter von Huawei in den USA. Die beiden Unternehmen baten Huawei zu bestätigen, dass es nicht der Aufsicht ausländischer Regierungen unterliegt, kein ausländischer [China] Staat Anteile hält und keine ausländischen staatlichen Mittel oder Subventionen erhält, oder deren Kontrollen unterliegt. Dies muss jedoch von Huawei noch bestätigt werden.

Huawei wird von der KPCh unterstützt

Huawei erhält eine Sonderbehandlung durch die KPCh. Laut einem Bericht der Xinhua News Agency vom September 2009 haben die China Development Bank (CDB) und Huawei eine Reihe von strategischen Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, um die Kreditlinie zwischen den beiden Parteien auf 30 Milliarden US-Dollar zu erweitern. Es war ein Anstieg von 20 Milliarden US-Dollar gegenüber der 2005 gewährten Kreditlinie.

Die Aktien der CDB werden vom Finanzministerium der Volksrepublik China und der State Administration of Foreign Exchange gehalten. Die CDB gewährt Huawei seit vielen Jahren massive zinsgünstige Kredite. Im überseeischen Telekommunikationsmarkt konnte Huawei mit Tiefstpreisen Marktanteile gewinnen und das Ziel einer schnellen Expansion erreichen.

Um den Marktanteil im Ausland zu sichern, hat Huawei sogar ausländischen Unternehmen geholfen, zinsgünstige Kredite von der CDB zu erhalten, die niedrigere Kreditzinsen als andere aufweisen. Sollte das Unternehmen später in Konkurs gehen, müsste das Unternehmen sein Darlehen von der CDB nicht zurückzahlen. Das bedeutet, dass Unternehmen beim Einsatz von Huawei-Geräten keine finanziellen Risiken eingehen oder zukünftige Konsequenzen zu tragen haben. Dies ist die Unterstützung der CDB bei der Durchführung getarnter Bestechungen ausländischer Telekommunikationsunternehmen durch Huawei.

Huawei gibt jedoch nicht nur kostenloses Equipment heraus. In vielen Ländern wurde der Markt erobert, allerdings stellen sich viele Länder inzwischen die Frage, ob hinter den Billigprodukten von Huawei andere Gedanken stehen. Die Sorge ist, dass das Netzwerk bei Huawei-Geräten durch KPCh-Spione genutzt wird. Während der Friedenszeit werden Kommunikationskanäle angezapft und während des Krieges könnten die Signale plötzlich unterbrochen werden. Damit wird das Bestreben der KPCh verwirklicht, ihre Rivalen durch Technologie zu kontrollieren und zu überwachen sowie die Mainstream-Politik zu infiltrieren.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: Huawei Insider Reveals Company’s Intimate Relationship With the Chinese Communist Party



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