Huawei erlebt Eiszeit in Europa: Umsatzeinbruch von 40 Prozent

Trotz des heißen Sommers erlebt der chinesische Telekommunikationsgigant Huawei eine Eiszeit in Europa. Nachdem das US-Handelsministerium Mitte Mai Huawei auf die Schwarze Liste gesetzt hatte, brach der Umsatz in Europa ein.
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Keine Sommerzeit für Huawei in Europa.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Juni 2019

Anfang dieser Woche gab Ren Zhengfei, Gründer und Vorstandsvorsitzender des chinesischen Techunternehmens Huawei bekannt, dass der Handy-Umsatz von Huawei seit Mitte Mai um 40 Prozent gesunken sei.

Mitte Mai setzte das US-Handelsministerium Huawei wegen mutmaßlicher Umgehung der Iran-Sanktionen auf die Schwarze Liste von Unternehmen, an die US-Firmen nur mit behördlicher Erlaubnis Technologieprodukte verkaufen dürfen.

Danach erklärten die Chiphersteller wie z.B. Micron, Qualcomm und Intel, dass sie keine Speicherchips mehr an Huawei liefern werden. Google will nach 90 Tagen die Nutzungsrechte von Androide für Huawei stoppen. Dadurch kann man die Apps wie Google-Map, Gmail oder YouTube nicht mehr auf Huawei-Handys verwenden.

„Die Handy-Verbraucher in Europa brauchen Google-Service“, sagte Senior-Analyst Ben Stanton von High-Tech-Markt Analyse Unternehmen Canalys zu CNN. „Dieses Maßnahme ist [für Huawei] katastrophal in Europa.“

Außerdem berichteten „Reuters“ und das „Wall Street Journal“ vor Kurzem, dass Facebook Huawei bald nicht mehr erlauben würde, Apps wie Facebook sowie WhatsApp und Instagram auf seine Handys vorzuinstallieren. Diese Maßnahmen könnten den Absatz von Huawei-Handys in Europa noch mehr schwächen.

Der europäische Markt ist wichtig für Huawei

Smartphone ist ein wichtiger Produktsektor von Huawei. 2018 zählte es zur größten Einnahmequelle des zweitgrößten Smartphone-Herstellers der Welt – nach Samsung. 2018 ist Huaweis Handy-Umsatz weltweit um 30% gestiegen. Dabei spielte der europäische Markt eine wichtige Rolle. Laut der Statistik des Marktforschungsunternehmens IHS Markit wurden vergangenes Jahr 26,3 Millionen Huawei Smartphones in Westeuropa verkauft, 60% mehr als 2017.

Gerrit Schneemann, Analyst von IHS Markit, sagte in einem Interview mit CNN: „Europa ist ein Markt für Huaweis Highend Handys“. Dafür hatte Huawei eine große Marketing Kampagne durchgeführt. Vom Flughafen in London Heathrow bis zum Kanalufer in Italien konnte man überall riesige Werbeplakate von Huawei-Handys sehen – mit Erfolg.

Probleme in Europa

Nachdem das US-Handelsministerium Mitte Mai Huawei auf die Schwarze Liste gesetzt hatte, begann eine regelrechte Eiszeit für den Smartphone-Hersteller in Europa. Der Umsatz brach ein.

Die Verbraucher haben Recht wenn sie sagen, warum soll ich 1.000 US-Dollar ausgeben, wenn ich bei der technischen Unterstützung von Huawei Handys nicht mehr sicher sein kann“, so Peter Richardson, Forschungsleiter der Technologie-Beratungsfirma Counterpoint Research zu CNN.

Mit der „technischen Unterstützung“ sind die Apps von Facebook, Google und Co gemeint.

Ursprünglich wollte Mobilnetzbetreiber Vodafone EE Huawei 5G Handys für sein 5G Netz einsetzen. Dieser Plan wurde gestrichen. Marc Allera, Vorstandsvorsitzender von EE, erklärte, dass sein Unternehmen die Nutzung von Huawei 5G Handys vorerst eingestellt habe, da Huawei keine langfristige Service-Garantie gewährleisten könne.

Das Problem für Mobilnetzbetreiber in Europa ist jedoch, dass sie großen Lagerbestand von Huawei Handys haben“, sagte Gerrit Schneemann zu CNN. Falls es keine schnelle Lösung für Huawei gibt, würden die Betreiber möglicherweise mit großen Rabatten die Huawei-Handys loswerden wollen. Außerdem würden alle für Europa bestellten Huawei-Handys, die China noch nicht verlassen hätten, dort bleiben, so Schneemann. Wenn die Situation nicht bald gelöst werde, könnte sich das sehr nachteilig auf das Verhältnis zwischen Huawei und seinen Vertriebspartnern in Europa auswirken. (yz)



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