Hat chinesisches Melamin US-Bürger schon jahrelang verseucht?
Obwohl die chinesische Regierung versichert, alles unter Kontrolle zu haben, fragt man sich weltweit, ob Melamin nicht auch in anderen Produkten beigemischt wurde ohne dass jemand etwas ahnte. Seit wann besteht das Risiko schon und gefährdet es die Gesundheit der US-Verbraucher? Ein neuer Bericht des Instituts für „Diabetes, Verdauungs- und Nierenkrankheiten“ stellt fest, dass die Zahl der an chronischen Nierenkrankheiten Leidenden in den USA um 30 Prozent zugenommen hat. Die Verbraucher müssten sich fragen, ob die Kontamination mit Melamin bei diesem dramatischen Anstieg eine Rolle spielt.
Der März 2007 lehrte die Welt ein neues Wort: Melamin. Obwohl es aus der Kunststoffproduktion seit Jahren bekannt war, kannten nur wenige das Wort und schenkten ihm auch keine große Beachtung.
Im März 2007 wurde Melamin dann zu einem gängigen Begriff, als Tausende von Tierhaltern erkennen mussten, dass einige skrupellose chinesische Lieferanten Melamin benutzten, um die Ergebnisse der Proteingehaltsanalysen für einige Inhaltsstoffe von Tierfutter „aufzupeppen“, nur um ein paar Dollar mehr zu verdienen. Nach dem Tierfutterskandal wurde es erst einmal wieder ruhig um das Melamin, bis man 2008 darauf kam, dass Melamin in allen möglichen Produkten steckte von Säuglingsnahrung über Süßigkeiten bis zum geriebenem Streukäse. Weltweite Rückrufaktionen folgten.
Die Sorge der US-Verbraucher beschränkt sich nicht darauf, welches Produkt denn nun als nächstes wegen Melaminverseuchung zurückgerufen wird, die bange Frage lautet vielmehr, in welchen Produkten die Kontamination noch nicht bemerkt wurde. Im Augenblick werden nur ein bis drei Prozent aller Lebensmittel und Zusatzstoffe (drugs) von der FDA bei ihrer Einfuhr kontrolliert (Die Aufgabe der FDA ist der Schutz der öffentlichen Gesundheit in den USA. Sie kontrolliert die Sicherheit und Wirksamkeit von Human- und Tierarzneimitteln, biologischen Produkten, Medizinprodukten und Lebensmitteln). Das heißt umgekehrt, dass 97-99 Prozent aller Lebensmitteleinfuhren nicht kontrolliert werden und eben auch 97-99 Prozent aller potentiell kontaminierten Lebensmittel aus China.
Machen Sie sich den Bericht des Instituts für „Diabetes, Verdauungs- und Nierenkrankheiten“ vom 8. Oktober 2008 bewusst. In diesem schockierenden Report wird darüber berichtet, dass chronische Nierenkrankheiten alleine in den letzten 10 Jahren um 30 Prozent zugenommen haben.
Abrufbar unter www.nih.gov/news/health/
Das ist eine solche Zunahme der Nierenleiden, dass das „US-Nierendatensystem“ zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Extrabericht veröffentlichte über „den enormen Umfang des Leidens, das etwa 27 Millionen Amerikaner betrifft und etwa 24 Prozent aller Behandlungskosten verursacht.“ Elias A. Zerhouni, Direktor der nationalen Gesundheitsinstitute sagte: „Der Schwerpunkt auf den Nierenleiden im diesjährigen Bericht belegt, dass diese Störungen zu einem wachsenden Problem der öffentlichen Gesundheit werden. Das erfordert eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit und intensivierte Forschung auf diesem Gebiet.“
Eine Methode um seine Familie zu schützen wäre die Information über das Herkunftsland der Inhaltsstoffe auf allen Produkten zu haben, die man kaufen kann. Unglücklicherweise hat die Kontrollbehörde (FDA) nicht die Absicht, den Verbrauchern alle Informationen über die Herkunftsländer aller Inhaltsstoffe zugänglich zu machen. Das am 30. September 2008 in Kraft getretene „Cool-Gesetz“ (country of origin law) sieht eine Herkunftsbezeichnung für bestimmte Rindfleischsorten, Lamm, Schwein, Huhn, Ziegen, Kalb, Wild und Meeresfrüchte sowie für frisches und gefrorenes Obst, Früchte und Gemüse, Erd- und Makademianüsse, Pekanüsse und Ginseng vor. Das Auszeichnungsgesetz sieht keine Kennzeichnungspflicht für potenziell mit Melamin verseuchte Produkte vor. Bei der derzeitigen Gesetzeslage ist es den Verbrauchern nicht möglich zu erkennen, ob die Inhaltsstoffe ihres Kaffeeweißers, getrockneten Käses, Tierfutters oder sonstiger Produkte aus China stammen.
Ein vor kurzem im Wall Street Journal erschienener Artikel erklärt das Dilemma der US-Verbraucher mit chinesischen Produkten sehr genau.
http://online.wsj.com/article/SB122400110147832865.
Während China der Welt erzählt, dass potenziell mit Melamin verseuchte Produkte unter strenger Überwachung stehen, sieht die Wahrheit etwas anders aus. Ein Reporter des „Südlichen Wochenendmagazins“ schrieb im späten Juli zuerst über Berichte von Babys die wegen des Milchpulvers erkrankt waren. Oder besser gesagt, er hätte darüber geschrieben, wenn es ihm und seinem Herausgeber erlaubt gewesen wäre. Stattdessen fiel der Bericht einer Direktive des Propagandaministeriums zum Opfer, die negative Berichte über die Lebensmittelsicherheit in China vor den Olympischen Spielen strikt untersagte. Dies zeigt sehr deutlich, wie Chinas Kontrolle über die Medien es den Medien unmöglich macht als effektiver Wachhund zu agieren. Seit der Milchskandal ausbrach wurden die Restriktionen für die Medien eher mehr als weniger.
Auf einem internationalen Treffen zur Lebensmittelsicherheit am 16. Oktober in Taiwan war Melamin eines der Hauptthemen. www.etaiwannews.com/etn/news
Ein FDA-Sprecher wurde wie folgt zitiert: „Einen Gehalt von 2.5 ppm (Teile pro Millionen) Melamin in Lebensmitteln sehen wir als nicht bedrohlich an.“ Auf der anderen Seite entschied der neue taiwanische Gesundheitsminister, dass Produkte in denen Molkereiprodukte oder Nichtmolkereiprodukte verarbeitet werden zu 100 Prozent frei von Melamin seien müssen, nachdem im geriebenen Käse von „Pizzahut“ in Taiwan Melamin entdeckt wurde.
Ein 30-prozentiger Anstieg der Nierenleiden in den USA ist eine erschreckende Statistik. Die US-Verbraucher werden wahrscheinlich nie erfahren, ob der Anstieg eine Verbindung zum Melamin(skandal) hat. Ungeachtet dessen muss die Gesundheitsbehörde dringend Veränderungen an der Verordnung zur Lebensmittelkennzeichnung voran bringen, damit auch alle potentiell mit Melamin kontaminierten Produkte in die Kennzeichnungspflicht aufgenommen werden. Und die Gesundheitsbehörde muss alle Lieferungen jedes einzelnen Produkts aus China prüfen und Labortests unterziehen. Ein bis drei Prozent reichen einfach nicht aus.
Mit den besten Wünschen für Sie und ihre Lieblinge
Susan Thixton
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