„GW“ vs. Starlink: China will mit Elon Musk konkurrieren
Kürzlich veröffentlichte das führende militärische Forschungsinstitut der KP Chinas einen Artikel, in dem es heißt, dass die etwa 42.000 Starlink-Satelliten im erdnahen Orbit nicht nur in der Lage seien, Hochgeschwindigkeitsinternet bereitzustellen, sondern auch ein großes militärisches Potenzial hätten. Dies stelle eine große Bedrohung für das Raumfahrtprogramm der KPC dar. China müsse also einen Weg finden, um Starlink entgegenzuwirken.
„GW“ soll Starlink übertreffen
Das chinesische Satellitenunternehmen „China Satellite Network Group Co.“ ist nach Angaben von KPC-Forschern in der Lage, das chinesische erdnahe Satellitennetz mit dem Codenamen „GW“ zu errichten. Die „China Satellite Network Group“ wurde am 28. April 2021 direkt vom chinesischen Staatsrat gegründet, um den Aufbau und Betrieb der Satellitenkommunikation zu koordinieren. Das Unternehmen plant den Start von rund 13.000 erdnahen Satelliten.
James Andrew Lewis, Vizepräsident und Direktor des „Technology and Public Policy Program“ am „Center for Strategic and International Studies“, eine Denkfabrik in Washington, D. C. mit dem Fokus auf die Außenpolitik der Vereinigten Staaten, sagte der Epoch Times am 3. März, dass China aufgrund seines Rückstands gegenüber anderen Ländern in der Satellitentechnologie nicht in der Lage sei, alle niedrigen Umlaufbahnen zu belegen und Starlink zu ersetzen. Zudem müsse der Start von Satelliten ein UN-Genehmigungsverfahren durchlaufen.
Chinas Satellitenstarts sind weit weniger effizient
Chinesische Staatsmedien berichteten, dass die KPC plane, zwischen 2023 und 2030 durchschnittlich mehr als 180 Satelliten pro Jahr zu starten, um ihr Satellitennetzwerk aufzubauen. Zwischen 2033 und 2035 will China mehr als 1.700 Satelliten pro Jahr in den Orbit schicken.
Demgegenüber hat SpaceX der US-amerikanischen Federal Communications Commission (FCC) im August 2021 den Start von 30.000 Starlink-2.0-Satelliten vorgeschlagen, um das derzeitige Starlink-1.0-Satellitensystem mit geringerer Bandbreite zu ersetzen. Die FCC hat insgesamt 12.000 Starlink-Satelliten für den Start durch SpaceX genehmigt und könnte den Plan von SpaceX für weitere 30.000 bewilligen. Darüber hinaus plant Musk den Start von Starlink 2.0 mit dem wiederverwendbaren Raumschiff Starship, das auch Menschen ins All befördern kann.
Xia Luoshan, Moderator von „Military Focus“ der chinesischsprachigen Epoch Times, sagte am 2. März, dass der Plan der KPC zwei Hauptziele verfolge: Erstens, Chinas eigenes Starlink-Äquivalent zu bauen, um mit den USA konkurrieren zu können, und zweitens, in der Lage zu sein, US-Satelliten anzugreifen. „Keines der beiden Ziele ist einfach“, sagte er. „Zehntausende Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen, ist erst möglich geworden, seit SpaceX wiederverwendbare Trägerraketen in Betrieb genommen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Peking zu diesem Zeitpunkt über die gleiche Fähigkeit verfügt.“
Versuche, US-Satelliten anzugreifen
Der Artikel des KPC-Forschers behauptet auch, dass die chinesischen Satelliten Starlink mit „tödlichen“ Waffen zerstören müssten, um seine Aufklärungs- und Flugfähigkeiten zu vernichten. Angesichts des militärischen Werts von Starlink und seiner Rolle im russisch-ukrainischen Krieg sieht die KP Chinas Starlink als Bedrohung an und sucht nach Möglichkeiten, ihn durch elektronische Kriegsführung und elektromagnetische Interferenztechnologien zu zerstören.
Am 7. Oktober 2022 erklärte Musk, das chinesische Regime habe deutlich gemacht, dass es seine Nutzung von Starlink zur Unterstützung des ukrainischen Militärs im Krieg nicht billige. Zudem habe das Regime ihn um Zusicherungen gebeten, dass die Starlink-Dienste nicht in China verkauft würden. Im Jahr 2015 sprach Musk auch davon, dass die KPC sein Starlink-Satellitennetzwerk in die Luft sprengen könnte, wenn er einen Internetdienst anbieten würde, der nicht von der KPC zensiert wird.
Die derzeitige internationale Ordnung verbietet die Stationierung von Waffen im Weltraum, aber die ehrgeizige Agenda der KPC könnte dies ändern.
Privatunternehmen sollen militärische Satelliten entwickeln
Die KPC hat Satellitennetzwerke offiziell in ihre neue Infrastruktur für Kommunikationsnetzwerke integriert. Weitere Komponenten sind 5G-Netzwerke, künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Datenzentren und Blockchain. Sie nutzt zudem Satelliten im erdnahen Orbit, um diese technologischen Entwicklungen voranzutreiben. Gleichzeitig verfolgt das Regime in seiner militärischen Entwicklung einen „militärisch-zivilen Fusionsansatz“.
Die taiwanische Zeitschrift „National Defense and Security Fortnightly“ vom April 2022 berichtet über einen Anstieg der Gründungen „privater“ kommerzieller Satellitenunternehmen in China. Für das Jahr 2020 verzeichnet der Bericht sechsmal mehr Registrierungen als im Jahr 2010. Diese Unternehmen werden im Wesentlichen von der KPC hinter den Kulissen finanziert, geben sich aber nach außen hin als private Unternehmen aus.
So erhielt beispielsweise Commsat, ein angeblich privates Unternehmen in Peking, Hunderte Millionen Dollar an Investitionen aus dem China Internet Investment Fund des chinesischen Finanzministeriums und von einer Reihe chinesischer Staatsunternehmen.
In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass die China Great Wall Industry Corporation, eine Tochtergesellschaft der China Aerospace Science and Technology Corporation, im März dieses Jahres sechs Kommunikationssatelliten mit nicht wiederverwendbaren Raketen in eine niedrige Umlaufbahn gebracht hat. Bei diesem Satellitenprogramm wurden jedoch keine weiteren Fortschritte erzielt.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „China’s ‘GW’ Project Aimed at Countering Elon Musk’s Starlink“ (deutsche Bearbeitung jw)
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