Gouverneur von Iowa wird US-Botschafter in China

Inmitten der provokativen Botschaften an China hat der künftige US-Präsident Donald Trump bekanntgegeben, dass der bisherige Gouverneur des Bundesstaats Iowa, Terry Branstad, die USA künftig in China vertreten wird.
Titelbild
Terry Branstadt (L) besuchte China im April 2013 und traf auch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammen.Foto: ANDY WONG/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Dezember 2016

Die Entscheidung dürfte von Peking als versöhnliches Signal gewertet werden: Branstad ist mehrfach nach China gereist und kennt Staatschef Xi Jinping seit mehr als 30 Jahren.

Schon als er nur von US-Medien als neuer Botschafter genannt worden war, hatte das chinesische Außenministerium den Gouverneur bereits als „alten Freund“ bezeichnet. Ein Ministeriumssprecher äußerte dabei die Hoffnung, dass Branstad „die Entwicklung der bilateralen Beziehungen“ vorantreiben werde.

Trump-Sprecher Jason Miller sagte nun, der 70-Jährige sei unter anderem aufgrund seiner Erfahrung in Handelsfragen und „seiner enormen Kenntnisse von China und des chinesischen Volkes“ ausgewählt worden.

Trump hatte zuletzt unter anderem durch ein Telefonat mit Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen für erhebliche Irritationen im Verhältnis zu Peking gesorgt. Das Telefonat, in dem ihm Tsai zum Wahlsieg gratulierte, stellte einen Bruch mit den jahrzehntelangen diplomatischen Gepflogenheiten dar.

China, Taiwan und die „Ein-China-Politik“

Die USA hatten im Zuge ihrer Annäherung an die Volksrepublik China 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas anerkannt – was als „Ein-China-Politik“ bezeichnet wird.

Nach scharfer Kritik aus Peking an dem Telefonat griff Trump die chinesische Führung erneut wegen ihrer Währungs- und Außenpolitik an. Schon während des Wahlkampfs hatte er China wiederholt beschuldigt, seine Währung zu manipulieren, um der verarbeitenden Industrie in den USA zu schaden. Zugleich drohte er mit Strafzöllen auf chinesische Waren.

Sein künftiger Botschafter lernte den chinesischen Staatschef Xi bereits 1985 kennen, als der damalige Provinzpolitiker zu Besuch in Iowa war. Branstadt wiederum reiste in den vergangenen Jahren wiederholt nach China. Kurz vor Xis Amtsantritt im Jahr 2013 war dieser dann erneut bei ihm in Iowa zu Gast. Branstad veranstaltete damals ein festliches Dinner zu dessen Ehren.

Branstad ist der am längsten amtierende Gouverneur von Iowa. Er regierte den Mittelweststaat bereits von 1983 bis 1999 und wurde dann vor sechs Jahren erneut in das Amt gewählt. (afp)



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