G20 in China: Kochen verboten – Schulanfang verschoben – Polizei liefert das Essen – Hausarrest für alle
Chinas KP-Regime feiert sich als G20-Gastgeber und erstarkten Global Player. Doch die Prestige-Veranstaltung geht vor allem auf Kosten der Bürger von Hangzhou. Die Metropole in der Provinz Zhejiang wurde lahmgelegt und Sicherheitsvorkehrungen übertreffen alles bisher Dagewesene – und das sagen selbst die Chinesen, die bizarrste Maßnahmen gewöhnt sind.
Läden und Betriebe zum Schließen aufgefordert, Märkte verboten, der Schulanfang eine Woche verschoben. Wer nahe des G20-Geländes lebt, wird am Wochenende nicht mal mehr kochen und die Wohnung verlassen dürfen: Die Polizei wird stattdessen das Essen liefern.
Schon vor drei Wochen wurde verkündet, dass vom 1. bis 7. September in neun Bezirken der Millionenmetropole alle Betriebe sieben Tage geschlossen werden sollen. Alle, bis auf die Unverzichtbaren.
Ab 20. August mussten Geschäfte zugemacht werden, ab 23. keine Straßenmärkte mehr stattfinden.
Die Einwohnerin Frau Li aus Hangzhou erzählte EPOCH TIMES: Kneipen, Bars, Discos und Karaoke-Bars wurden bereits geschlossen, auch Imbisse und Take-aways sind dicht.
Hamsterkäufe der Einwohner
Weil Lebensmitteln knapp werden könnten (auch Supermärkte haben zu), machten die Hangzhouer schon vor Wochen Hamsterkäufe. Frau Li berichtete von leergekauften Supermärkten schon am 15. August.
Um die Umsatzeinbußen, die Ladenbesitzer wegen der Sperre haben, kümmert sich niemand. Ein Ladenbesitzer sagte, er habe vor mehreren Wochen die Mitteilung bekommen, dass er einen halben Monat dicht machen müsse. Den Verlust muss er selbst tragen.
Aber nicht nur Menschen sind betroffen: Auch vor Haustieren macht der Sicherheitswahnsinn nicht halt.
Gassi gehen mit dem Hund ist verboten. Sicherheitspersonal kontrolliert, ob die Hunde gemeldet sind. Wer kein Papier vorweisen kann, dem wird der Hund beschlagnahmt und man zahlt dick, um ihn wiederzubekommen: Bei einem kleinen Hund werden 3.000 Yuan (400 Euro), bei einem großen Hund 5.000 Yuan fällig (700 Euro) – wobei anzumerken ist, dass 3.000 Yuan das Durchschnittsgehalt eines chinesischen Städters sind.
Frau Li wird deshalb zwischen dem 1. und 7. mit ihrem Hund verreisen. Und dass sei auch das Ziel der Behörden meint sie: Die Bevölkerung vertreiben, um die Stadt für die G20-Teilnehmer sicher und hübsch zu machen.
Denn, dass in den Nachbarprovinzen derzeit bei Tourismus-Attraktionen freier Eintritt gilt, ist sicher kein Zufall …
Getränke unter Sprengstoff-Verdacht
Überall in der Stadt ist bewaffnete Polizei präsent und an Bahnhöfen und Knotenpunkten gibt es Sicherheitskontrollen wie am Flughafen. Wer Getränke dabei hat, muss demonstrativ einen Schluck davon trinken – ansonsten würden die Produkte wegen Verdacht auf Flüssigsprengstoff konfisziert. „Wer sich morgens für sein Müsli Milch kauft, kommt damit nicht zu Hause an“ – so schnell sei wegen der vielen Kontrollen alles ausgetrunken, witzeln die Einwohner.
Auch Express-Sendungen wurden gestoppt aus Angst vor Paketbomben.
Im Fünf-Kilometer Umkreis des Konferenzgeländes am Westsee kreisen jetzt schon alle paar Minuten die Hubschrauber. Ab 1. September wird man dort nicht mehr Auto und Fahrrad fahren. Ab 4. September um 14 Uhr gilt eine komplette Ausgangssperre.
Kochverbot und Ausgangssperre
Außerdem dürfen Bürger zu Hause nicht mehr mit Gas kochen. Wer etwas zu Essen braucht, muss sich bei der Polizei melden, dann bekommt er etwas geliefert.
Anwohner Herr Hu sagte zu Radio Free Asia: Es sei beispiellos was in Hangzhou stattfinde und super lächerlich, dass man nicht mal mehr zu Hause kochen dürfe. „Die Behörden sind verrückt. Das spottet jeglichem gesunden Menschenverstand.“
Die staatliche Propaganda läuft derweil auf Hochtouren: Die Stadt Hangzhou sei jetzt schön, sauber und ordentlich für den G20 – das mache die Bürger glücklich …
Glückliche Bürger flanieren auf Befehl
Nun soll Hangzhou aber auch nicht ganz menschenleer sein – speziell die Gegend um den berühmten Westsee, wo die Ausgangssperre gilt. Die Stadtregierung löste dieses Problem, in dem sie ihren Beamten Urlaub während des G20 untersagte. Stattdessen müssen die Mitarbeiter nun mit ihren Familien am See herumspazieren, damit es harmonisch aussieht. Und alle Frauen sollten am besten chinesische Seidenkleider (Qipao) tragen, schlug ein Abgeordneter vor.
Ein Kritiker der G20-Maßnahmen wurde bereits verhaftet: Es war ein Beamter der Nachbarprovinz. Er hatte im Internet einen Artikel mit dem Titel veröffentlicht „Hangzhou, ich schäme mich für dich.“ Darin hatte er die finanziellen Verluste für Bürger und Stadt beklagt, die durch die übertriebenen Maßnahmen entstünden.
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