Folgen der Ein-Kind-Politik: Frau hat 17 Abtreibungen in 6 Jahren, kann vermutlich nie wieder Kinder kriegen

Nach jahrelanger Ein-Kind-Politik in China werden Familien ermutigt zwei Kinder zu haben, doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen. Zwangsabtreibungen, Sterilisation und Selbstmord haben viele Familiengründungen verhindert und selbst wenn sie wollten, können viele Frauen keine Kinder mehr bekommen.
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Schwangere Frau wird in ein Krankenhaus in Beijing gefahren. (Symbolbild)Foto: WANG ZHAO/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Mai 2019

Einer chinesischen Nachricht zufolge wurden innerhalb von sechs Jahren bei einer jungen Frau 17 Abtreibung vorgenommen. Das sind im Schnitt drei Abtreibungen pro Jahr. Die Frau mit dem Pseudonym Julie aus der zentralchinesischen Provinz Hubei ist jetzt 27 Jahre alt. Sie hatte ihre erste Abtreibung mit 21. Seit sechs Jahren ist sie mit demselben Freund zusammen.

„Jedes Mal bezahlt sie für die teuersten Operationen“, sagte Dr. Zhao den Shiyan Evening News. „Aber sie wusste nicht, dass sie letztendlich einen sehr viel höheren Preis dafür bezahlen muss, nämlich den Preis ihrer Gesundheit. Kein Körper steckt mal eben so 17 Abtreibungen weg.“

Zhao ist der medizinische Direktor der Abteilung für Gynäkologie im Shiyan-Krankenhaus, dass sich um Mutter und Kind kümmert. Julie war jedes Mal zu Zhao gekommen und ließ alle 17 Abtreibungen in seiner Klinik vornehmen. Als Zhao sie vor der letzten Abtreibung zu einem Gespräch bitten wollte, um vielleicht mögliche weitere Abtreibungen zu verhindern, konzentrierte Julie sich angeblich mehr auf ihr Smartphone, als auf seine Fragen einzugehen.

Julies Körper wurde durch die ganzen Operationen schwer beschädigt, sagte Zhao. „Ihre Gebärmutter ist mittlerweile so dünn wie Papier und überall vernarbt“, sagte der Arzt.

Zhao ermahnte sie, wenn sie mit dieser Abtreibung fortfahren würde, bestehe die Chance, dass sie in der Zukunft kein Kind mehr bekommen würde. Julie erkannte den Rat von Zhao nicht an und unterzog sich auch der 17. Abtreibung.

Die chinesische Abtreibungskultur

Zhao berichtete weiterhin, dass sich viele junge Erwachsene in China lieber für Abtreibungen entscheiden, anstatt Verhütungsmittel anzuwenden. Chinas Vorjahre, in denen die Ein-Kind-Politik durchgesetzt wurde, machten Abtreibungen nicht nur alltäglich, sondern auch leicht zu bekommen.

Abtreibungswerbung war auf Straßenplakaten, Bussen und sogar auf Taxis zu sehen. Ein typischer Werbespruch für Abtreibungen war: „Ungewollte Schwangerschaft? Entspannter Abbruch!“ Weitere Werbeslogans waren: Schmerzlose Techniken, Ultraschall, persönliche Betreuung, Sicherheitsgarantien und nichtinvasive Verfahren.

Die Werbung beinhaltete oft, wie sicher und schmerzlos ihre Verfahren sind. Einige bieten heute noch an: „Ihre ungewollte Schwangerschaft lösen wir in 3 Minuten.“

Eine andere Abtreibungswerbung schlug den Frauen vor, ihre Dienste zu nutzen, die da hießen: „Sie werden wissen, wie sehr ER Sie liebt!“ Der Erzeuger war nie schuld, wurde nie zur Verantwortung gezogen und spielte eigentlich bei diesem Verfahren keine Rolle.

Eine andere Anzeige, die sich an speziell an Studentinnen richtete, bot Ratenzahlungen an, die nur für Studenten begrenzt waren, oder gewährte auch mal einen Rabatt.

Zwangsabtreibungen und Ein-Kind-Politik

Die hohe Abtreibungshäufigkeit in China hat auch zu einer großen Ungleichheit bei Mädchen und Jungen geführt. Millionen von jungen Männern werden in China nie die Möglichkeit haben zu heiraten, da in der Vergangenheit zu viele Mädchen wegen der Ein-Kind-Politik abgetrieben wurden.

Als Chinas Ein-Kind-Politik immer noch durchgesetzt wurde, kam es zu einer Vielzahl von Zwangsabtreibungen. Viele Abtreibungen, die in der Vergangenheit in China durchgeführt wurden, geschahen von daher nicht unbedingt freiwillig. Neben den horrend vielen Abtreibungen wurden viele Frauen auch zur Strafe zwangssterilisiert, hatten sie sich gegen das Gesetz gestellt und mehr als ein Kind bekommen. Dies konnte jedoch nur im absolut Geheimen geschehen.

Die einzige Alternative zu einer Abtreibung zu dieser Zeit bestand darin, hohe Geldstrafen zu zahlen, die sich viele aber nicht leisten konnten. Viele derjenigen, die die Operationen durchführten, waren ebenfalls nicht wirklich medizinisch dafür ausgebildet. Das bedeutete immer auch eine gesundheitliche Gefahr für die Frau, die sich diesem Prozedere aussetzen musste.

Einer Frau namens Wei Linrong wurde laut einem Bericht des National Public Radio (NPR) ein Gift injiziert, durch das ihr Kind getötet wurde. Die gesamte Prozedur dauerte allerdings 16 Stunden, bis ihr Baby schließlich tot geboren wurde. Laut NPR wurde der vergiftete Körper des Babys wie ein Stück Müll weggeworfen. Wei war zu dieser Zeit im siebten Monat schwanger.

Aufgrund des geringen Kenntnisstands derjenigen, die die Operation durchführten, waren viele Frauen durch den Prozess emotional und körperlich geschädigt. Viele begingen daraufhin Selbstmord.

20 Millionen Geburten – 13 Millionen Abtreibungen

Im Jahr 2009 berichtete die China Daily, ein staatliches Sprachrohr, dass im ganzen Land 20 Millionen Lebendgeburten stattgefunden hatten, aber auch 13 Millionen Abtreibungen durchgeführt worden waren.

Nach drei Jahrzehnten, in denen die Ein-Kind-Politik strikt durchgesetzt wurde, versucht China heute die Familien dazu zu ermutigen, zwei Kinder zu bekommen. Denn nach wie vor sind Jungen bevorzugt, aber der Mädchenmangel löst unglaubliche Probleme aus.

Trotz dieses Appells, schwinden die Geburtenraten weiter, während die Bevölkerung altert, was das Land an den Rand einer möglichen demografischen Krise bringt.

Übersetzt und bearbeitet von Jacqueline Roussety

Quelle: Woman Has 17 Abortions in 6 Years, May Never Be Able to Have Children



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