Flucht eines hohen Beamten aus China
„Ich kann den Menschen in der Welt sagen, im Festland China verabscheut die Bevölkerung die KPC, sie hat die Partei satt. Stellen Sie sich vor wie das Leben wäre, wenn Sie in Hongkong 57 Jahre lang nur ein Theaterstück zu sehen bekämen, nur eine Person wie Marx zu sehen und nur ein Gericht zum Essen hätten? Würden Sie dessen nicht auch überdrüssig werden?“ Das erklärte der 55-jährige chinesische Beamte Professor Jia Jia, am 27. Oktober in Hongkong in einer Pressekonferenz über seine Abkehr vom kommunistischen Regime Chinas. Er ist Generalsekretär des staatlichen Vereins der Elitewissenschaftler in der Provinz Shanxi, China.
Am 22. Oktober war Professor Jia bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Tao Yuan in Taiwan aus einer Delegation geflohen, mit der er gereist war. Zwei Tage später meldete er sich bei einer Polizeistation, um politisches Asyl zu beantragen. Sein Asylantrag wurde jedoch von der taiwanesischen Regierung wegen rechtlicher Probleme abgelehnt und er wandte sich am 26.Okt. nach Hongkong. Jia besitzt keine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für Hongkong und darf als einreisender Chinese höchstens sieben Tage in Hongkong bleiben. Er befürchtet von der KPC eine harte Verfolgung, sollte er nach China zurückkehren müssen. Er bleibt in der Hoffnung, in diesen Tagen von der internationalen Gemeinschaft Hilfe zu bekommen.
Jia Jia wollte nie in die Partei eintreten. Weil sein Vater ein Mitglied der Kuo-Min-Tang Partei war, hatte die gesamte Familie in den fünfziger Jahren unter der Verfolgung durch die KPC zu leiden. Sein Vater starb schließlich im Verlauf dieser Verfolgung durch Chinas Kommunisten. Noch heute erscheint es wie ein Wunder, dass sein Sohn ohne Parteibuch in eine so hohe gesellschaftliche Position gelangen konnte. Die Auflösung der kommunistischen Partei in China war schon immer sein Wunsch. Seitdem immer mehr Menschen auf dem chinesischen Festland der Partei ihr Misstrauen aussprechen und ihre Zugehörigkeit aufkündigen, wäre sein Wunsch immer stärker geworden, im Ausland öffentlich alle Parteimitglieder aufrufen zu können, so schnell wie möglich aus der Partei auszutreten, so sagte der Professor in einer von ihm selbst einberufenen Pressekonferenz.
Glaubwürdigkeit der Austrittserklärungen aus der KPC
Auf der Tuidang-Webseite (Tuidang = Austritt aus der KPC) der chinesischsprachigen Ausgabe dieser Zeitung wird schon länger darauf hingewiesen, dass viele westliche Regierungen die in der Epoch Times veröffentlichte Zahl von Austrittserklärungen aus der KPC nicht glauben und besonders nicht diese große Zahl von über inzwischen 15 Millionen. Dies habe ihn auch dazu veranlasst, ins Ausland zu gehen, erklärte Professor Jia gegenüber Journalisten. In der VR China lehnen viele Menschen die Gewaltherrschaft der KPC ab, seien es normale Bürger oder Beamte; die Anzahl der Menschen, die aus der Partei austreten wollen, sei viel größer als die nunmehr 15 Millionen, die auf der Tuidang-Webseite dokumentiert sind. „Ich glaube, dass 95 Prozent der Parteimitglieder aus der Partei austreten wollen. Eigentlich besteht die KP nur noch aus dem Zentralkomitee der Partei,“ so Professor Jia.
Als Auslöser für die gegenwärtigen Austrittserklärungen sieht Professor Jia die Veröffentlichung der „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ des Epoch Times Verlags im Ausland an. Jia bestätigte, dass viele Parteifunktionäre in China in privatem Kreis über die Austrittserklärungen diskutieren und die „Neun Kommentare“ lesen.
Professor Jia hatte bei seiner Ausreise eine Namensliste von mehreren Hundert Chinesen bei sich, die beabsichtigen, aus der KPC auszutreten.
Ohne die KPC wird China wirklich stabil
Zu der üblichen Aussage „Ohne die Kommunistische Partei wird China ins Chaos geraten“, bemerkte Jia: „Die KP ist in China eben genau die Quelle und Wurzel aller Katastrophen und des Chaos in dem Land. Wenn wir auf die vergangenen 57 Jahre zurückblicken, welches Chaos wurde nicht von der Partei initiiert und verursacht? Welchem Chaos wurde von der Parteiführung nicht zugestimmt? Die Bevölkerung wollte kein Chaos.“
„Ohne die KPC werden solche Chinesen wie ich mit großer Strebsamkeit eine neue demokratische Regierung aufbauen. Die Existenz der KPC hat eben genau die Geburt einer demokratischen Regierung in China verhindert,“ ergänzt Professor Jia.
Appell des Vizepräsidenten des Europaparlaments
Nachdem sich Edward McMillan-Scott, britischer Abgeordneter im Europaparlament und einer von dessen Vizepräsidenten, näher über diesen Vorfall informiert hatte, forderte er seine Regierung am 28. Oktober auf, Professor Jia Jia Asyl zu gewähren.
McMillan-Scott hatte im Mai dieses Jahres in China Untersuchungen zur Lage der Menschenrechte durchgeführt. Er hatte sich dort mit Verfolgten der buddhistischen Falun Gong-Schule und mit Menschenrechtsaktivisten getroffen.
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