Eskalation an Universität in Hongkong – Festnahmen und Verletzte

In Hongkong ist es erneut zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten der Pro-Demokratie-Bewegung und der Polizei gekommen. Sicherheitskräfte feuerten am Sonntag Tränengas auf Aktivisten, die seit Tagen einen wichtigen Tunnel der Stadt blockieren.
Epoch Times17. November 2019

+++ Newsticker +++

Der Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong hat den Einsatz von Gewalt durch Demonstranten in der chinesischen Sonderverwaltungszone gerechtfertigt. „Mit rein friedlichem Protest werden wir unser Ziel nicht erreichen“, sagte Wong der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe). „Allein mit Gewalt allerdings auch nicht. Wir brauchen beides.“

Das gewaltsame Vorgehen der Polizei stoße auf immer mehr Widerstand in der Hongkonger Bevölkerung, sagte Wong. „Erst hat die Polizei nur Demonstranten verhaftet, dann Ersthelfer, Pastoren und nun Zivilisten.“ Mehr als 4000 Menschen seien inzwischen festgenommen worden. „Das stärkt das Verständnis der Bevölkerung für die Proteste“, zeigte sich der 23-Jährige, der wegen seines Engagements bereits mehrfach in Haft war, überzeugt.

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Wong hatte bereits 2011 erstmals gegen die Kommunistische Partei aufbegehrt – als damals 14-Jähriger verteilte er Flugblätter gegen „Gehirnwäsche“ im Schulunterricht. 2014 gehörte er zu den Köpfen der „Regenschirmbewegung“. Wegen seines Engagements saß Wong, inzwischen 23 Jahre alt, dreimal im Gefängnis.

Während ausländische Politiker Wong als Sprachrohr der Demonstranten sehen, ist seine Rolle in Hongkong selbst nicht unumstritten. „Ich bin in der Tat nicht Anführer der Bewegung“, sagte Wong. „Meine Verantwortung ist es, die Stimme der Demonstrierenden weltweit hörbar zu machen.“ Er habe „Erfahrung an der Front“, so Wong. „Ich werde aber kein Experte mehr beim Bau von Brandbomben. Jeder sollte einen Beitrag mit dem leisten, was er am besten kann. Ich demonstriere auch. Aber anstatt vier Stunden zu demonstrieren, kann ich auch Artikel und Meinungsbeiträge schreiben. Das hilft wiederum den Demonstranten in der ersten Reihe.“

18:30 Polizei in Hongkong droht Aktivisten mit Einsatz scharfer Munition

Nach Angriffen mit Pfeil und Bogen, Molotowcocktails und Steinschleudern hat die Polizei in Hongkong den Aktivisten der Demokratiebewegung erstmals mit dem Einsatz scharfer Munition gedroht. „Wenn sie mit solchen gefährlichen Aktionen fortfahren, haben wir keine andere Wahl als ein Mindestmaß an Gewalt anzuwenden, darunter scharfe Munition, um zurückzuschießen“, sagte Polizeisprecher Louis Lau am Sonntag in einem Facebook-Beitrag.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen an der Polytechnischen Universität (PolyU) auf der Halbinsel Kowloon wurde zuvor ein Polizist von einem Pfeil verletzt. Das Geschoss steckte in der Wade des Beamten fest, wie auf Fotos zu sehen war. Der Mann, der für die Pressestelle der Polizei arbeitete, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei sprach vom Einsatz „tödlicher Waffen“ und nannte die Universität einen „Ort des Aufruhrs“ – für Aufruhr drohen bis zu zehn Jahre Haft.

„Ich warne die Aufrührer davor, Brandbomben, Pfeile, Autos oder andere tödliche Waffen für Angriffe auf Polizeibeamte zu nutzen“, sagte der Polizeisprecher. Bei den Protesten in den vergangenen Wochen hatten Polizisten bereits in drei Situationen scharf geschossen – allerdings ohne Vorwarnung.

Hunderte Aktivisten hielten sich am Sonntag in der Polytechnischen Universität verschanzt. Sie bräuchten „eine Basis, um unser Material zwischenzulagern und uns nachts auszuruhen, bevor der Kampf am nächsten Morgen weitergeht“, sagte ein 23-jähriger Student der PolyU, der sich Kason nannte.

Die Demonstranten attackierten Wasserwerfer der Polizei mit Molotow-Cocktails und feuerten vom Dach der Universität mit Hilfe eines selbstgebauten Katapults Steine ab und verhinderten so ein Vorrücken der Polizei. Ein gepanzertes Polizeifahrzeug ging in Flammen auf. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah maskierte Bogenschützen sowie Späher mit Ferngläsern auf einem Dach.

Zuvor hatten sich Dutzende von Regierungsanhängern in dem Gebiet versammelt, um Barrikaden in der Nähe des Universitätsgeländes zu beseitigen. Etwa 80 bis 100 Menschen mittleren Alters klatschten und jubelten, als die Regierungsanhänger Trümmer von der Straße in der Nähe vom Eingang des umkämpften „Cross Harbour“-Tunnels wegräumten. Der Tunnel wurde seit Dienstag blockiert.

In den Onlinenetzwerken riefen Aktivisten für Montag zu einer „Dämmerungsaktion“ auf. „Stehen Sie früh auf, zielen Sie direkt auf das Regime, quetschen Sie die Wirtschaft aus, um den Druck zu erhöhen“, hieß es auf einem Plakat, das im Internet kursierte.

Am Samstag schickte die chinesische Volksarmee. entgegen den Bestimmungen für Hongkong. ihre Soldaten auf die Straße – um beim Aufräumen zu helfen. Dutzende Soldaten sammelten Steine und Trümmer nahe ihrer Kaserne auf. Beobachter sahen in dem blitzschnellen Einsatz eine „subtile“ Machtdemonstration. Ein Sprecher der Regierung von Hongkong sagte, die Hilfe der Soldaten sei nicht angefordert worden. Die Kaserne habe die Aufräumaktion „von sich aus gestartet“.

Laut der Verfassung von Hongkong dürfen die in der Sonderverwaltungszone stationierten chinesischen Soldaten die Kaserne nicht verlassen. Gemäß Artikel 14 kann die Hongkonger Regierung sie jedoch um Unterstützung bitten, wenn die öffentliche Ordnung in Gefahr ist.

In Hongkong gibt es seit Monaten Massenproteste. Sie richteten sich zunächst gegen ein geplantes Gesetz, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen fordert die Protestbewegung umfassende demokratische Reformen und die Absetzung der pro-chinesischen Regierung. Die Proteste schlagen immer wieder in Gewalt um, in diesem Monat starben zwei Menschen.

Nachdem sich die Proteste der Demokratiebewegung zunächst auf Wochenenden beschränkt hatten, liegt mittlerweile das öffentliche Leben in der Finanzmetropole auch unter der Woche weitgehend lahm. Die Demonstranten organisieren an vielen Orten Proteste und Blockaden und sorgen so immer wieder für Chaos.

Die Polizei musste zur Unterstützung Gefängnisaufseher abziehen, weite Teile des Schienennetzes liegen still, Schulen und Einkaufszentren blieben geschlossen. Auch an diesem Montag sollen nach Angaben der Regierung die Schulen geschlossen bleiben.

Aktivisten in Hongkong attackieren Polizei mit Pfeil und Bogen

In Hongkong haben sich die Fronten am Wochenende verhärtet: Aktivisten der Demokratiebewegung verschanzten sich in einer Universität und griffen die Polizei mit Pfeil und Bogen sowie selbstgebauten Steinschleudern an. Zugleich demonstrierten in der ehemaligen britischen Kronkolonie stationierte Soldaten der chinesischen Armee mit einer Aufräumaktion auf „subtile“ Weise die Macht Pekings.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen an der Polytechnischen Universität (PolyU) auf der Halbinsel Kowloon wurde am Sonntag ein Polizist von einem Pfeil verletzt. Das Geschoss steckte in der Wade des Beamten fest, wie auf Fotos zu sehen war. Der Mann, der für die Pressestelle der Polizei arbeitete, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei sprach vom Einsatz „tödlicher Waffen“ und nannte die Universität einen „Ort des Aufruhrs“ – für Aufruhr drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Hunderte Aktivisten hielten sich am Sonntag in der Polytechnischen Universität verschanzt. Sie bräuchten „eine Basis, um unser Material zwischenzulagern und uns nachts auszuruhen, bevor der Kampf am nächsten Morgen weitergeht“, sagte ein 23-jähriger Student der PolyU, der sich Kason nannte.

Die Demonstranten attackierten Wasserwerfer der Polizei mit Molotow-Cocktails und feuerten vom Dach der Universität mit Hilfe eines selbstgebauten Katapults Steine ab und verhinderten so ein Vorrücken der Polizei. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah maskierte Bogenschützen sowie Späher mit Ferngläsern auf einem Dach.

Zuvor hatten sich Dutzende von Regierungsanhängern in dem Gebiet versammelt, um Barrikaden in der Nähe des Universitätsgeländes zu beseitigen. Etwa 80 bis 100 Menschen mittleren Alters klatschten und jubelten, als die Regierungsanhänger Trümmer von der Straße in der Nähe vom Eingang des umkämpften „Cross Harbour“-Tunnels wegräumten. Der Tunnel wurde seit Dienstag blockiert.

In den Onlinenetzwerken riefen Aktivisten für Montag zu einer „Dämmerungsaktion“ auf. „Stehen Sie früh auf, zielen Sie direkt auf das Regime, quetschen Sie die Wirtschaft aus, um den Druck zu erhöhen“, hieß es auf einem Plakat, das im Internet kursierte.

Am Samstag schickte die chinesische Volksarmee entgegen den Bestimmungen für Hongkong ihre Soldaten auf die Straße – um beim Aufräumen zu helfen. Dutzende Soldaten in einheitlicher Sportkleidung und mit Bürstenhaarschnitt sammelten Steine und Trümmer nahe ihrer Kaserne auf. Beobachter sahen in dem blitzschnellen Einsatz eine „subtile“ Machtdemonstration.

Die Volksbefreiungsarmee erklärte im chinesischen Online-Dienst Weibo, die Soldaten hätten dabei geholfen, eine Straße nahe ihrer Kaserne in Kowloon Tong von Trümmern zu räumen. Dabei sei ihnen „von Anwohnern applaudiert“ worden. Ein Sprecher der Regierung von Hongkong sagte, die Hilfe der Soldaten sei nicht angefordert worden. Die Kaserne habe die Aufräumaktion „von sich aus gestartet“.

Laut der Verfassung von Hongkong dürfen die in der Sonderverwaltungszone stationierten chinesischen Soldaten die Kaserne nicht verlassen. Gemäß Artikel 14 kann die Hongkonger Regierung sie jedoch um Unterstützung bitten, wenn die öffentliche Ordnung in Gefahr ist.

In Hongkong gibt es seit Monaten Massenproteste. Sie richteten sich zunächst gegen ein geplantes Gesetz, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen fordert die Protestbewegung umfassende demokratische Reformen und die Absetzung der pro-chinesischen Regierung. Die Proteste schlagen immer wieder in Gewalt um, in diesem Monat starben zwei Menschen.

Nachdem sich die Proteste der Demokratiebewegung zunächst Wochenenden beschränkt hatten, lag das öffentliche Leben in der Finanzmetropole seit einer Woche weitgehend lahm. Die Demonstranten organisierten an vielen Orten Proteste und Blockaden und sorgen so immer wieder für Chaos.

Die Polizei musste zur Unterstützung Gefängnisaufseher abziehen, weite Teile des Schienennetzes liegen still, Schule und Einkaufszentren blieben geschlossen. Auch an diesem Montag sollen nach Angaben der Regierung die Schulen geschlossen bleiben. (afp/dts/dpa)

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