Erdrutsch in China: Erste Tote gefunden – Merkel übermittelt Anteilnahme
Ein massiver Erdrutsch im Südwesten Chinas hat ein ganzes Dorf unter sich begraben und zahlreiche Menschen in den Tod gerissen.
Am Samstag bargen Rettungskräfte bei der Suche nach Überlebenden zunächst fünf Todesopfer, nach Angaben der chinesischen Staatsmedien wurden mindestens 120 Menschen noch vermisst.
Am Morgen war nach heftigen Regenfällen eine Gerölllawine über das Bergdorf Xinmo in der Provinz Sichuan hereingebrochen. Hunderte Helfer suchten nach möglichen Überlebenden.
5 Tote aus Schutt gezogen
Der Feuerwehr-Kommandeur Wu Xiaobin sagte dem staatlichen Fernsehsender CCTV, fünf Tote seien aus dem Schutt gezogen worden. Staatspräsident Präsident Xi Jinping rief die Rettungskräfte zu größtmöglichem Einsatz auf.
Gesteinsmassen blockieren 1,6 Kilometer lange Straße
Zunächst wurden ein Paar und ein Baby gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. Ein vierter Überlebender wurde unter dem Geröll geortet, konnte jedoch zunächst nicht geborgen werden. Helfer versuchten mit Seilen, einen riesigen Felsbrocken fortzuhieven. Außer Bulldozern und Baggern waren auch Suchhunde im Einsatz.
Die Gesteinsmassen waren so gewaltig, dass sie eine Straße auf einer Länge von 1,6 Kilometern blockierten. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua brach durch den Regen ein Teil eines Berghanges ab und löste die Lawine aus.
Tao Jian vom örtlichen Wetterdienst sagte dem Staatsfernsehen, die bergige Umgebung sei durch das Erdbeben im Jahr 2008 instabil geworden: „Schon schwacher Regen kann eine geologische Katastrophe auslösen.“
Merkel übermittelt Anteilnahme
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übermittelte dem chinesischen Regierungschef Li Keqiang und den betroffenen Menschen ihre Anteilnahme, wie Regierungssprecher Steffen Seibert über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.
Kanzlerin #Merkel hat nach der Erdrutschkatastrophe in Sichuan dem chin. MP Li und den betroffenen Menschen ihre Anteilnahme übermittelt.
— Steffen Seibert (@RegSprecherStS) June 24, 2017
Die staatlichen Medien der Volksrepublik hatten zunächst von 141 Vermissten gesprochen. Für die später erfolgte Korrektur nach unten auf 120 nannten sie keine Gründe.
Größter Erdrutsch seit Erdbeben im Jahr 2008
Einer der Verantwortlichen für die Rettungsarbeiten, Wang Yonbo, sprach vom größten Erdrutsch in der Region seit dem Erdbeben von Wenchuan in Sichuan im Jahr 2008. Damals kamen fast 87.000 Menschen ums Leben.
Der Wetterdienst sagte für Sichuan und die Nachbarprovinzen weitere schwere Regenfälle voraus. In den ländlichen und bergigen Gebieten Chinas kommt es immer wieder zu Erdrutschen, vor allem nach heftigem Regen.
Erdrutsche in China
Im Dezember 2015 hatte sich nach heftigem Regen eine Schlammlawine von einer Bauschutthalde über ein Industriegebiet im südlichen Shenzhen ergossen.
Sie begrub mehr als 30 Gebäude unter sich, darunter auch zwei Arbeiterwohnheime. Mehr als 70 Menschen starben in den Geröllmassen.
Einer der tödlichsten Erdrutsche ereignete sich 1991, als in der südwestlichen Provinz Yunnan 216 Menschen ums Leben kamen. (afp)
Mehr dazu:
Mehr als 140 Vermisste nach Erdrutsch in China
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion