Ein Seufzer von Franz Liszt

Franz Liszt sah Klavierkonzerte durchaus als Show an, er gilt für manche als Vorreiter des modernen Konzerts. Einer seiner theatralischen Effekte zeigen sich in „Un Sospiro“: Die Handkreuzungen, bei denen die linke über die rechte Hand des Pianisten greift. Hier in einer Version mit Marc-André Hamelin. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Titelbild
Schloss Ranis in Thüringen.Foto: heckepics/iStock
Von 15. August 2024

Franz Liszt (1811-1886) war ein deutschsprachiger österreich-ungarischer Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller.

Er komponierte um 1848 die Trois Études de Concert. Die französische Ausgabe enthält die Titel Il lamento, La leggierezza und Un sospiro. Hier das Un sospiro (Ein Seufzer), gespielt von Marc-André Hamelin (Casals Hall, Tokyo, 1997).

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Die Weimarer Jahre (1843-1861) waren die künstlerisch produktivste Zeit Franz Liszts. Er lernte 1847 Carolyne zu Sayn-Wittgenstein kennen und verliebte sich – doch sie war verheiratet. Er fand in ihr eine Diskussionspartnerin für Kunst, Religion oder Philosophie und sehnte sich nach einer neuen Lebensweise. Sie wiederum fühlte sich berufen, einen genialen Künstler zu fördern.

Beide gaben sich eine Art „Ehe-Versprechen“ und er galt dann als „Seeleneigner“ der Fürstin. Die Fürstin bezog ab April 1848 einen Landsitz am Rande von Weimar, Franz Liszt folgte ihr im Herbst. Sie lebten dort zwölf Jahre lang relativ zurückgezogen. Viele seiner Klavierwerke entstanden in dieser Zeit.

Franz Liszt war einer der ersten, der musikalische Werke ausschließlich aus dem Gedächtnis heraus und ohne Notenvorlage aufführte. Er sah Klavierkonzerte als „ein Theaterereignis, das nicht nur musikalische Dinge, sondern auch physische Dinge auf der Bühne erforderte“, wie Stephen Hough es 2011 nannte.

Einer seiner theatralischen Effekte zeigen sich in Un Sospiro: die Handkreuzungen, bei denen die linke über die rechte Hand des Pianisten greift. Er gilt für manche als der Vorreiter des modernen Klavierkonzerts – die Frauen liebten seine Shows.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion