Dürre verstärkt die Sojabohnenkrise in China

Trotz seiner riesigen landwirtschaftlich genutzten Gebiete ist China nicht in der Lage, genügend Sojabohnen als Futtermittel und Rohstoff für Speiseöle herzustellen. Daher ist das Land der weltgrößte Sojabohnenimporteur.
Sojabohnen
Sojabohnenfeld in Minnesota.Foto: iStock
Epoch Times15. August 2018

China leidet unter Sojabohnen-Mangel durch den Handelskrieg mit den USA. Die seltene Dürre in Nordost-China verstärkt noch die Krise.

Die Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning im Nordost von China, zählen zum wichtigsten Landwirtschaftsgebiet Chinas. Das trockene Wetter im Frühling und im August in dieser Region hat zu großen Schäden bei der Getreide-Ernte geführt, vor allem von Sojabohnen, die zur Zeit im Handelskrieg zwischen China und USA eine große Rolle spielen.

Trotz seiner riesigen landwirtschaftlich genutzten Gebiete ist China nicht in der Lage, genügend Sojabohnen als Futtermittel und Rohstoff für Speiseöle herzustellen. Daher ist das Land der weltgrößte Sojabohnenimporteur. Es kaufte 1/3 der gesamten Sojabohnen-Exportmenge auf der ganzen Welt ein, darunter die Hälfte von dem amerikanischen Sojabohnen-Export.

Am 10. August gab der stellvertretende Landwirtschaftsminister Chinas Han Jun im Interview mit chinesischen Medien zu, dass China jährlich über 90 Mio. Tonnen Sojabohnen importieren muss.

Anfang April legten die USA Strafzölle von 25% auf einige chinesische Produkte. Als Gegenschlag verhängte China gleich auch 25% Strafzölle auf Sojabohnen und anderes aus denUSA.

Damit hat China sich selber Steine in den Weg gelegt. Die Sojabohnen aus Argentinien und Brasilien, die Peking als Ersatz für amerikanische Sojabohnen propagiert hat, können weder quantitativ noch qualitativ mit dem selben Produkt aus den USA verglichen werden.

In den Landwirtschaftsprovinzen hat die chinesische Regierung den Bauern zwar mehr Subvention für Sojabohnenanbau versprochen, aber das Interesse scheint nicht so groß zu sein. Die Gesamtanbaufläche für Sojabohnen in China ist in diesem Jahr sogar etwas reduziert worden.

Dazu kommt noch die Dürre in den drei Provinzen in Nordost China, die zu den hauptsächlichen Sojabohnen-Produktionsorten des Landes gehören. Chinas größtes Getreidehandels-Portal (www.cngrain.com) schätzte, selbst wenn sich das Wetter in China in der nächsten Zeit normalisiert, könnte sich die Sojabohnen-Ernte dieses Jahr in China um 250.000 Tonnen reduzieren.

Wie der Hamburger Marktanalysedienst Oil World laut einem Beitrag von Reuters meldete, wird China wohl spätestens im Oktober dieses Jahres seine Importe von US-Sojabohnen wieder aufnehmen müssen. (yz/rls)



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