Die virtuelle Realität eines chinesischen Internet-Polizisten
Die virtuelle Realität eines chinesischen Internet-Polizisten, Teil 1: „Der historische Betriebsunfall“
Der 4. Juni 1989 ist ein schwarzer Tag für alle, die sich in der neueren Geschichte Chinas auch nur ein bisschen auskennen. Es war jener Tag, an dem die Kommunistische Partei (KPCh) Soldaten befahl, auf unbewaffnete Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens das Feuer zu eröffnen, weil diese dort für eine Demokratisierung ihres Landes demonstrierten.
Nun, ganze 23 Jahre danach, betreibt die KPCh immer noch große Anstrengungen, um vor 1,3 Milliarden Chinesen geheim zu halten, was wirklich an diesem Tag geschah. Wenn man „Platz des Himmlischen Friedens” in Chinas zensierte Suchmaschinen eingibt, spucken diese Ergebnisse aus, die glückliche Familien auf einem friedlichen Platz zeigen. Der selbe Suchbegriff führt bei Google zu Bildern, die das genaue Gegenteil zeigen – man findet Panzer und Soldaten, Artikel über das Massaker und alle was dazu gehört.
Nachdem Dokumente durchgesickert sind, die Premierminister Wen Jiabaos Ziel offenlegen, die wahren Sachverhalte klarzustellen, könnte sehr bald ganz China wissen, was am 4. Juni 1989 tatsächlich geschah. Doch bis es soweit ist, können wir uns darauf verlassen, dass die Internetpolizei die Massen “sicher und zensiert” hält.
Genau das ist im heutigen China der Fall, wo der bürgerliche Ungehorsam bereits so weit fortgeschritten ist, dass Menschen massenhaft auf die Straßen gehen, um ihrem Unmut über Korruption und Machtmissbrauch Luft zu machen. Unter diesem Umständen offenbart sich dann das wahre Gesicht der Täter, die auf einmal immer weniger Freunde haben …
Und unser Internetpolizist ist nur ein Beispiel: Was wäre wohl los, wenn die 40.000 chinesischen Internetpolizisten ihre virtuellen Pflichten auch auf die reale Welt übertragen würden? Wie würde es aussehen, wenn sie sich auch im Alltag völlig mit ihrer Rolle identifizieren würden?
Mehr dazu im Teil 2 unserer Serie „Die virtuelle Realität eines chinesischen Internet- Polizisten“, dann zum Thema: „Patrouille an der Firewall“
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„Patrouille an der Firewall“
„Über die Mauer gehen” ist eine gebräuchlicher Ausdruck unter chinesischen Netzbürgern, wenn es darum geht, die Internetzensur zu umgehen, die vom kommunistischen Regime in Form einer riesigen Firewall errichtet wurde.
Doch mit technischen Hilfsmitteln wie den Programmen „Freegate“ oder „Ultrasurf“, die von Computerexperten der verfolgten Falun Gong-Bewegung entwickelt wurden, kann die Blockade relativ leicht umgangen werden. Diese Technik wurde auch schon erfolgreich von anderen Internet-Dissidenten eingesetzt: Im Iran zum Beispiel halfen die genannten Tools bereits dabei, Twitternachrichten in die freie Welt zu bugsieren, als eine wichtige politische Bewegung im Gang war.
Nun, da die Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas immer mehr ans Tageslicht kommen, wird das Internet und ein ungehinderter Informationsfluss dabei eine große Rolle spielen.
Hinter chinesischen Internetgerüchten steckt meist mehr Wahrheit als hinter den Nachrichten der staatlich kontrollierten Medien. Unter den wachsamen Augen der Welt und Angesichts tausender chinesischer Bürger, die an der Internetzensur vorbeiarbeiten, wird es dem Regime langfristig nicht mehr gelingen, seine dunklen Geheimnisse zu verschleiern.
Mehr dazu unter:
Die virtuelle Realität eines chinesischen Internet- Polizisten, Teil 3: „Den Spielplatz sauber halten“
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„Den Spielplatz sauber halten“
Das Internet ist ein so weites Feld, dass es im Leben seiner vielen Nutzer unendlich viele verschiedene Bedeutungen hat. Eines ist es aber sicherlich für alle, nämlich unterhaltsam.
Im heutigen China können jedoch schon außerordentlich triviale Situationen beim Regime für Unbehagen sorgen. Deshalb ist in China derzeit eine ganze Armee von Internet-Polizisten und Beamten damit beschäftigt, einfach alles im Internet zu beobachten – von Microblogs bis zu Kommentaren, die auf neue Artikel folgen.
Das chinesische Regime hat gute Gründe, die Online-Unterhaltungen der Bevölkerung zu fürchten, verzeichnet es doch derzeit jährlich Tausende „Massenproteste“. In diese Kategorie fallen Streiks, Unruhen und Demonstrationen. Obwohl diese Vorfälle alle unterschiedliche Anlässe haben, sind ihre Ursachen oft ähnlich: Gewalttätige Übergriffe durch die Polizei, Zwangsräumungen und Korruption.
Siehe außerdem: Die virtuelle Realität eines chinesischen Internet-Polizisten, Teil 4: „Blind Date“
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Teil 4: „Blind Date“
Es gibt einen Moment in der Geschichte jeder diktatorischen Herrschaft, an dem die Menschen beginnen, sich offen von der allgegenwärtigen Propaganda zu distanzieren. In diesem Moment werden aus angeblichen Helden auf einmal Unmenschen und vermeintliche Staatsfeinde werden als mutige Männer und Frauen wahrgenommen, die es wagen, ihre Stimme gegen die Ungerechtigkeit zu erheben.
Genau das ist im heutigen China der Fall, wo der bürgerliche Ungehorsam bereits so weit fortgeschritten ist, dass Menschen massenhaft auf die Straßen gehen, um ihrem Unmut über Korruption und Machtmissbrauch Luft zu machen. Unter diesem Umständen offenbart sich dann das wahre Gesicht der Täter, die auf einmal immer weniger Freunde haben …
Und unser Internetpolizist ist nur ein Beispiel: Was wäre wohl los, wenn die 40.000 chinesischen Internetpolizisten ihre virtuellen Pflichten auch auf die reale Welt übertragen würden? Wie würde es aussehen, wenn sie sich auch im Alltag völlig mit ihrer Rolle identifizieren würden?
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