Der Anwalt Gao Zhisheng und sein Dritter Offener Brief an die chinesische Führung

Im Jahr 2001 zählte das Justizministerium des kommunistischen Regimes in Peking Gao Zhisheng zu den zehn besten Anwälten Chinas, im vergangenen November hat dieselbe Behörde sein Büro schließen lassen.
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(The Epoch Times)
Epoch Times29. Dezember 2005

Gao Zhisheng ist in China inzwischen berühmt als „Das Gewissen der Anwälte Chinas“. Es sind noble Menschen wiedieser Anwalt, auf die China seine Hoffnung setzen darf.

Anwalt Gao hat sich im Volk seinen guten Ruf durch den Mut erworben, mit dem er sich offen gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen in seinem Heimatland wendet, dabei absolute Tabus bricht und großes persönliches Risiko auf sich nimmt. Er gehört zu der Handvoll von Rechtsanwälten in China, die die fast aussichtslose Verteidigung von Menschen übernehmen, die wegen ihres Glaubens oder wegen ihrer freien Meinungsäußerung verfolgt werden.

Erst kürzlich veröffentlichte Gao ein Statement, in dem er seinen Austritt aus der KP Chinas erklärte, was schon für sich genommen in diesem diktatorischen Land ein sehr mutiger Schritt ist. In dieser Erklärung ging er auch auf seine eigenen Untersuchungen ein, in denen er die verbrecherische Rolle der chinesischen KP bei der Verfolgung von Falun Gong aufdeckte.

Falun Gong ist eine buddhistische Qi Gong-Schule, die 1999 aus irrationalen Gründen von Jiang Zemin verboten wurde. Schon ihre Erwähnung kann in China zu ernsthaften Konsequenzen führen.

Bei seinen Recherchen begegnete Rechtsanwalt Gao „unbeschreiblicher Gewalttätigkeit gegenüber unserem liebenswürdigen Volk“, die von der KPCh gezielt eingesetzt werde. Er brachte kürzlich das Kunststück zustande, verfolgte Falun Gong-Schüler zwei Wochen lang selbst intensiv zu befragen.

Sie berichteten über an ihnen verübte unvorstellbare Folter in unrechtmäßiger Haft in chinesischen Arbeitslagern und Gefängnissen.

Manche starben, alle sind für ihr Leben von der psychischen und physischen Folter gezeichnet. Anwalt Gao sprach danach von einer „schockierenden Erfahrung für meine Seele“.

In dem nachfolgenden Brief wendet sich Gao mit Nachdruck an die Führer des kommunistischen chinesischen Regimes, aber auch an alle seine „Mitbürger, die noch ein Gewissen haben“ und gibt einen niederschmetternden Bericht über die Fälle, die er in den letzten Wochen untersucht hat.

Mutig und mit klarem Blick für die Tatsachen fordert er in seinem Brief Staatschef Hu Jintao und Premier Wen Jiabao auf, diese Verfolgung umgehend zu beenden, sich den anstehenden Problemen zu stellen und das Blatt für die Zukunft des chinesischen Volkes zu wenden.

Hier der Dritte Offene Brief von Rechtsanwalt Gao Zhisheng an die chinesische Regierung:

„Wir müssen sofort die Brutalität stoppen, die das Bewusstsein und die Moral unserer Nation erstickt.

Hu Jintao, Wen Jiabao und alle anderen chinesischen Mitbürger, die ein Gewissen haben:

Ich, Gao Zhisheng, sende Euch meine Grüße aus der Stadt Changchun.

Zuerst möchte ich meine tiefste Trauer und mein Beileid für die unschuldigen chinesischen Mitbürger zum Ausdruck bringen, die durch die Regierung von Guangdong ums Leben kamen, und die Familienmitglieder der Opfer unterstützen. [1] Gleichzeitig möchte ich gerne meinen eindringlichen Protest ausdrücken gegen die Brutalität, mit der unsere liebenswerten Landsleute niedergemetzelt wurden.

Ich bitte dringend darum, dass die höchsten Behörden den grundlegenden Prinzipien folgen, die von den zivilisierten Gesellschaften anerkannt werden, die Mörder und die Verantwortlichen bestrafen und die Familien der Opfer trösten und entschädigen!

Der Winter in Changchun ist sehr kalt. Obwohl ich mich in einem Raum versteckt halten muss, der die meiste Zeit kein Wasser hat, ist mir das Blut zum Kochen gekommen. Das liegt nicht daran, dass ich wieder einen Offenen Brief an Hu und Wen schreibe.

Sondern die Möglichkeit, für die Zukunft eines der großartigsten Völker der Welt zu arbeiten, bringt das Blut eines jeden normalen Bürgers zum Kochen.

Am 18. Oktober schrieb ich auch mit glühendem Eifer einen Offenen Brief an Hu Jintao und Wen Jiabao, zwei meiner Landsleute, und rief ihre Regierung dringend dazu auf, „diejenigen, die sich frei für einen Glauben entschieden haben, nicht zu verfolgen und ihre Beziehungen zum chinesischen Volk zu verbessern“. Am nächsten Tag bekam ich zuhause unverhohlene Drohanrufe.

Ab dem dritten Tag fing

en mindestens 10 Autos und 20 Polizisten in Zivil an, uns einzukreisen, zu überwachen und meine ganze Familie jeden Tag 24 Stunden lang zu verfolgen.

Zwei Wochen nach der Veröffentlichung meines Briefes wurde mir mitgeteilt, dass ich meine Anwaltstätigkeit sofort zu beenden hätte. Es ist sehr bedauerlich, wie unser Land einen Bürger bedroht, der in aller Offenheit Vorschläge macht.

Eine weitere durch den Offenen Brief ausgelöste, starke Reaktion war, dass mir Falun Gong-Praktizierende, die in der Vergangenheit verfolgt wurden, aus verschiedenen Gegenden Chinas schrieben und mich in ihre Region einluden, um mehr über ihre wahre Situation zu erfahren.

Ziemlich viele dieser Briefe kamen aus den Städten Changchun und Dalian. Seit dem 29. November war ich fast 24 Stunden täglich zwischen Jinan, einer Stadt in der Provinz Shandong, Dalian und Fuxin, zwei Städten in der Provinz Liaoning, und Changchun, einer Stadt in der Provinz Jilin, unterwegs, um eine weitere Reihe von Untersuchungen durchzuführen.

Obwohl ich es sonst gewohnt bin allein zu reisen, hatte ich diesmal die Ehre, von Professor Jiao Guobiao begleitet zu werden. [2]

Mittlerweile hielten sich immer noch Scharen von Polizisten in Zivil Tag und Nacht um mein Zuhause herum auf, sie erzeugten eine Atmosphäre des Terrors und unterdrückten auf schlimme Weise meine ganze Familie. Am 29. November entkam ich den mehr als 20 Zivilpolizisten, die mich verfolgt und eingekreist hatten, und verbrachte 15 Tage damit, die Wahrheit auf meine eigene Art und Weise herauszufinden.

Ich möchte hier gerne ausdrücklich sagen, dass wir unser Bestes versuchen die Wahrheit darüber offen zu legen, wie diese Nation anhaltend und brutal verfolgt wird. Dies soll auch unsere ganze Nation an die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit der Probleme gemahnen, mit denen wir uns gerade in dieser Zeit konfrontiert sehen.

Es ist Zeit für unsere Nation und für wirklich jeden von uns, sich unseren Problemen ernsthaft zu stellen. Auf jeden Fall ist jegliche Ausrede oder Verzögerung ein Verbrechen an unserer ganzen Nation!

In diesem Brief werde ich auch keines der realen Probleme, die ich gesehen habe, verschweigen, selbst wenn das bedeuteten sollte, dass ich nach der Veröffentlichung dieses Briefes sofort verhaftet werden kann. Die 15-tägige Untersuchung führte mir die schmerzliche Wahrheit vor Augen.

Das „Büro 610″ ist eine Mafia – oder kann zumindest als solche bezeichnet werden -, die sich innerhalb staatlicher Machtstrukturen befindet, beziehungsweise schon über der politischen Macht steht. Es ist eine Mafia, die alle politischen Ressourcen kontrollieren und steuern kann.

Obwohl es sich um eine Organisation handelt, die außerhalb der Verfassung und der Vorschriften der Machtstrukturen des Landes existiert, übt das „Büro 610″ eine Macht aus, die nur Behörden der na

tionalen Regierung zustehen sollte, und sogar eine Macht, die über der Macht der Behörden der nationalen Regierung steht. Das „Büro 610″ übt eine Macht aus, über die seit der Entstehung der politischen Zivilisation der Menschheit auf dieser Erde noch nicht einmal ein Staat verfügt hat.

Wir können sehen, dass sich die Macht, die hinter der Zahl 610 steht, weiterhin an die Öffentlichkeit „ankoppelt“, mit Mitteln wie dem Töten des physischen Körpers und des Geistes eines Menschen sowie der Verwendung von Fesseln, Ketten, Elektroschockfolter und der „Tigerbank“. [3]

Die Natur dieser Macht wurde zu der einer kriminellen Bande. Sie foltert weiterhin unsere Mütter, Schwestern, Kinder und unsere ganze Nation.

Hu Jintao und Wen Jiabao! Sie als Mitglieder unserer Nation in ganz besonderen Positionen in dieser besonderen Zeit und als diejenigen, die im Herzen der meisten Menschen als jemand mit Gewissen betrachtet werden, jetzt ist der Moment gekommen, wo wir uns all dem stellen müssen. Während mein Herz bebt und mein Stift zittert, schreibe ich die tragischen Erfahrungen derjenigen nieder, die in den letzten sechs Jahren verfolgt wurden.

Unter den wahren Berichten der unglaublichen Brutalität und unter den Aufzeichnungen der unmenschlichen Folter der Regierung gegenüber dem eigen

en Volk waren es die unmoralischen Handlungen, die meine Seele am meisten schockierten, die unzüchtige und vom Personal des „Büros 610″ und der Polizei sogar übliche Praxis, weibliche Genitalien zu misshandeln.

Die Genitalien und die Brust fast jeder Frau und die Genitalien fast jeden Mannes wurden während der Verfolgung auf eine vulgäre Weise sexuell missbraucht. Fast jeder, der verfolgt wurde, egal ob Mann oder Frau, wurde vor jeder Folter zuerst nackt ausgezogen.

Weder Sprache noch Worte können die Gemeinheit und die Unmoral unserer Regierung in dieser Hinsicht beschreiben oder wiedergeben. Welcher mitfühlende Mensch könnte ruhig bleiben, wenn er mit solchen Wahrheiten konfrontiert wird!?

Am 28. Oktober 2005 um 16:20 Uhr wurden Frau Wang Shouhui (Mutter) und Herr Liu Boyang (ihr Sohn) aus der Stadt Changchun von Beamten des „Büros 610″ verfolgt und unrechtmäßig verhaftet. Beide wurden von der Polizei brutal gefoltert. Etwa um 20 Uhr starb der 28-jährige Liu Boyang durch die Folter. Etwa 10 Tage später wurde seine Mutter ebenfalls zu Tode gefoltert.

Die Leichen der beiden Unglücklichen sind noch in den Händen von Beamten des „Büro 610″. Erst drei Tage nach Lius Tod informierten sie seinen Vater über dessen Tod, während der Zeitpunkt des Todes von Frau Wang unklar bleibt. Lius Vater suchte in seiner Stadt nach einem Rechtsanwalt, aber niemand wagte es, seinen Fall zu übernehmen.

Der ältere Mann sagte: „In einer Gesellschaft wie dieser ist es härter zu leben, als zu sterben. Zu leben bringt mehr Schmerzen mit sich. Nachdem ich mich um ihr Begräbnis gekümmert habe, werde ich ihnen folgen und auch dahingehen.“

Frau Wang Shouhui, ihr Ehemann und ihr Sohn (Liu Boyang) begannen 1995 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Seit dem Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999 wurden sie fortlaufend von der Polizei der Zhenyang-Polizei-Station des Lüyuan-Distrikts und von Beamten des Zhengyang Nachbarschafts-Verwaltungs-Büros belästigt.

Frau Wang wurde im Oktober 1999 ohne Rechtsgrundlage verhaftet und im Februar 2000 in das Arbeitslager Heizuizi gebracht. Im Arbeitslager wurde sie achtmal mit einem Elektrostab gefoltert. Sie wurde in der Zeit gezwungen, während des Tages zu arbeiten.

Fünf Tage und Nächte lang durfte sie nicht schlafen und wurde gezwungen, die ganze Zeit über zu stehen. Sie wurde mehrmals mit dem „Todesbrett“ [4] gefoltert. Am schlimmsten für sie war, als sie über eine Stunde lang, gefesselt an das „Todesbrett“, mit zwei Elektrostäben gefoltert wurde.

Kein Bereich ihres Körpers oder ihres Gesichtes blieb unverletzt. Sie wurde erst entlassen, als sie sich durch die Folter in Lebensgefahr befand.

Als Frau Wang am 11. April 2002 auf der Straße entlang ging, wurde sie wieder von der Polizei der Zhenyang-Polizei-Station des Lüyuan-Distrikts entführt. Ihr wurden von der Polizei der ersten Division des Büros für Öffentliche Sicherheit von Changchun die Augen verbunden und sie wurde in einen geheimen Folterraum in Jingyueshan in Changchun gebracht.

Zwei Tage und eine Nacht lang wurde sie auf der Tigerbank gefoltert und in dieser Zeit auch mit zwei Elektrostäben an den Brüsten maltraitiert. Drei Männer schlugen ihr mit der Faust auf Gesicht, Brust und Rücken. Davon brach Frau Wangs linker Kieferknochen und sie erbrach viel Blut.

Später waren ihre Lungen in Mitleidenschaft gezogen. Als sie während ihres Aufenthalts im Polizeikrankenhaus Infusionen erhielt, wurden ihre Gliedmaßen festgebunden. Sie durfte nicht die Toilette benutzen. Stattdessen legte ihr das Krankenhaus einen Katheter in die Blase, sie erhielt keine entsprechende Versorgung.

Fünf Tage und fünf Nächte lang konnte sie sich nicht bewegen. Infolgedessen ist ihre Blase dauerhaft verletzt und sie kann sie nicht mehr unter Kontrolle halten.

Am 27. Juni 2002 wurden Frau Wang und ihre Familie wieder von der Division für Politik und Sicherheit des Polizeireviers des Lüyuan-Distrikts entführt und zur Zhenyang-Polizei-Station gebracht. Frau Wang wurde einen ganzen Abend lang wie ein Ball zusammengebunden.

Später, als sie im Internierungslager Nr. 3 in der Stadt Changchun rechtswidrig inhaftiert war, verbanden die Wächter 18 Tage lang ihre Handschellen mit den Fußfesseln, und sie wurde einen Monat lang zwangsernährt. Sie wurde dann in das Polizeikrankenhaus der Provinz gebracht; dort wurden ihre Gliedmaßen festgebunden und sie wurde über 30 Tage lang zwangsernährt.

Sie wurde erst entlassen, als ihr Leben in Gefahr war. Zur gleichen Zeit folterten, prügelten und traten mehrere Polizisten der Zhengyang-Polizeistation Liu Boyang [ihren Sohn] auf brutale Weise. Sie schlugen ihm auch mit Lederschuhen ins Gesicht, banden ihn mit einem Seil, zogen ihm eine Plastiktüte über den Kopf, fesselten ihm die Arme auf dem Rücken und hängten ihn an Handschellen auf.

Als Liu in der Luft hing, zerrten sie an seinen Füße oder zogen sie nach unten. Yuan Dachuan, ein Polizeioffizier, der die Folter durchführte, sagte schamlos: „Ich habe ziemlich viele Falun Gong-Praktizierende zu Tode gefoltert. Ich muss keine Verantwortung übernehmen, wenn ich dich totschlage“.

Jedesmal, wenn sie gefoltert wurden, konnten Mutter und Sohn jeweils die Schreie des anderen hören, die Himmel und Erde, Geister und Gespenster erschütterten!

Am 29. Oktober 2002 kam Liu Boyang für zwei Jahre Zwangsarbeit in das Arbeitslager Chaoyanggou in der Stadt Changchun. Im Dezember zwang ihn die Polizei, den ganzen Tag lang auf dem kalten Zementboden zu sitzen und verbot ihm nachts zu schlafen.

Tagsüber musste er den Gehirnwäsche-Kurs besuchen. Als seine Haft im Juni 2004 um war, weigerte sich das Arbeitslager, ihn zu entlassen und erfand eine Ausrede, um seine Haft um 47 Tage zu verlängern. Liu hatte seinen Abschluss an einer medizinischen Universität gemacht.

Er war ein guter Mensch, freundlich zu den Kindern und respektvoll gegenüber den Älteren. Jedes Jahr war er als vorbildlicher Mitarbeiter im Krankenhaus ausgezeichnet worden. Eine Frau mit dem Nachnamen Wang erzählte mir die Erfahrungen von Frau Wang und Herrn Liu fast ohne anzuhalten in einem Atemzug.

Sun Shuxiang, eine 48 Jahre alte Einwohnerin der Stadt Changchun, wurde innerhalb von sechs Jahren neunmal ohne gesetzliche Grundlage verhaftet. Hier einige Erfahrungen

, die sie von der Zeit ihrer widerrechtlichen Verurteilung zur Zwangsarbeit beschrieb:

„Eines Tages Ende 2001 kam der Polizist Li Zhenping von der achten Abteilung der Xingye-Straßenpolizeistation mit einem anderen Mann zu mir nach Hause. Sie überredeten meinen Ehemann, sich von mir scheiden zu lassen. Ich sagte „Nein“.

Li schlug mir solange ins Gesicht, bis es geschwollen war. Meine Augen begannen zu bluten und ich konnte plötzlich nichts mehr sehen. Er fragte wieder, ob ich in die Scheidung einwilligen würde und sagte, dass er mich (ins Arbeitslager) zurückschicken würde, falls ich nicht einwilligte.

Unter ihrem andauernden Terror ließ sich mein Ehemann von mir scheiden. Meine gute Familie wurde auf diese Weise von der Regierung zerstört. Bis jetzt bin ich immer noch auf Wanderschaft.“

„Im Juli 2002 war ich im Haus meines Vaters. Ein Polizist in Zivil brach plötzlich in das Haus ein und fragte, ob ich Sun Shuxiang sei. Bevor ich ihm antworten konnte, wurde ich entführt. Am nächsten Tag setzte mich die Polizei der ersten Abteilung des Büros für öffentliche Sicherheit von Changchun in ein Auto und fuhr mit mir etwa zwei Stunden lang über eine holprige Straße.

Zwei Polizisten brachten mich in einen dunklen und Schrecken erregenden Keller und nahmen mir die Augenbinde ab. Acht oder neun Polizisten rannten in den Raum. Auf dem Tisch lagen drei Elektrostäbe in großen, mittleren und kleinen Größen, ein Packen mit Seilen und auf der anderen Seite waren drei Tigerbänke. Zwei Polizisten zwangen mich auf eine Tigerbank und legten meine Hände auf die Armlehnen, an denen Handschellen befestigt waren, die um meine Hände geschlossen wurden.

Die Armlehnen auf der Tigerbank hatten eine Reihe Löcher mit unterschiedlicher Größe, die für unterschiedlich große Handgelenke passten. Die Polizisten legten geschickt einen Eisenstab von der Dicke des Daumens auf die zwei Armlehnen und drückten sie auf meine Brust und meinen Unterbauch, so dass ich mich unmöglich bewegen konnte.

Ein Polizist deutete auf die Folterwerkzeuge und sagte zu mir: ‚Siehst du das? Wenn du kooperierst, können wir die Sache in etwa einer Stunde erledigen. Ansonsten lassen wir dich alle Arten von Instrumenten ausprobieren. Was geschah mit Liu Zhe und anderen (Praktizierenden, die getötet wurden)?

Nur wenige kommen hier lebendig heraus.´“

„Ein scheinbar höflicher Polizist schlug mir zweimal ins Gesicht und fragte mich, ob ich irgendwelche Mitpraktizierenden kennen würde. Ich sagte nein. Er nahm einen Elektrostab, steckte seine zwei Klauen zwischen meine Rippen und fing an mich zu schocken. Er fragte mich wieder nach den Telefonnummern von Mitpraktizierenden, aber ich sagte nichts.

Er fuhr dann mit dem Elektrostab über meine Fingerspitzen, während er mich fragte, welche Praktizierenden ich kenne. Er fuhr mit dem Elektrostab über meine Arme, über mein Gesicht und dann über die andere Körperseite. Danach fuhr er langsam ein zweites Mal mit dem Elektrostab über meinen Körper. Sie wechselten dann zu einem Stab mit höherer Spannung und fingen bei den Zehen an und fuhren über den Körper.

Ich blieb noch ruhig. Sie fingen an den Zehen des anderen Fußes an und fuhren über meine andere Körperseite. Ich war noch immer ruhig. Dann fuhren sie mit dem Elektrostab über meine Augen. Ich fühlte meine Augen aus den Höhlen quellen und konnte nichts sehen. Ich weigerte mich immer noch etwas zu sagen und sie setzten wieder meine Rippen unter Strom. Der Schmerz war unerträglich.

Der Elektrostab bewegte sich auf meine Brust zu, als sie mich fragten, mit welchen Praktizierenden ich in Kontakt geblieben wäre. Vor Schmerz konnte ich nicht mehr sprechen und die vertrauten Gesichter von Praktizierenden erschienen eines nach dem anderen vor meinen Augen.

Ich hatte nur einen Gedanken: wie auch immer – ich würde über keinen Praktizierenden etwas sagen. Sobald ich etwas sagen würde, würde diese Person verhaftet und gefoltert. Die Polizei steckte mir den Elektrostab in den Mund, der dadurch überall verbrannt und geschwollen und außen von Blasen bedeckt wurde.

Als sie mich schockten, sagten sie zu mir: ´Wenn du nicht sprichst, werden wir deinen Mund aufbrechen´. Sie steckten mir den Elektrostab wieder in den Mund. Nach einem Tag und einer Nacht der Folter lag ich im Sterben … !“

„Anfang 2003 blieb ich zeitweilig im Haus von Frau Xing Guiling. Einmal hörte ich um Mitternacht ein lautes Hämmern an der Tür. Die Doppeltür war schnell aufgebrochen. Ich sah einen Haufen Polizisten mit Hämmern und Gewehren, die riefen: ´Beweg‘ dich nicht, sonst wirst du getötet´.

Wir wurden verhaftet und in die Zweigstelle des Büros für öffentliche Sicherheit von Lüyuan gebracht, wo wir in einen kleinen Eisenkäfig eingeschlossen wurden. Ich wurde auf eine Tigerbank gebunden. Sie fingen an Xing Guiling vor meinen Augen zu schlagen und würgten sie mit einem Ledergürtel. Sie schrie herzzerreißend. Ich sah, wie sie niedergeschlagen wurde. Als sie am Boden lag, traten sie nach ihr.

Als sie aufstand, schlugen sie sie nochmals nieder. Sie schlugen und traten sie und verlangten von ihr, ihre Kontakte zu anderen Praktizierenden aufzudecken. Sie folterten sie immer wieder. Sie würgten sie wieder mit dem Ledergürtel, bis sie keine Luft mehr bekam.

Die Polizisten riefen: ´Wir werden es dir zeigen, wenn du nicht redest´. Xing Guiling wurde gefoltert, bis sie kaum noch einen Atemzug tat, aber sie verriet keinen einzigen Namen von Praktizierenden. Dann fingen sie an mich zu foltern. Nach drei Tagen und Nächten der Folter wurden wir ins Internierungslager Nr. 3 gebracht.“

„Am 4. August 2003 wurde ich wieder von der Polizei verhaftet. Sie brachten mich in die Zweigstelle des Büros für öffentliche Sicherheit in Nanguan. Ein Polizist mit pockennarbigem Gesicht griff in meine Haare und schlug meinen Kopf wiederholt gegen die Wand. Mir wurde schwindlig. Er zwang mich dann, mich auf eine Tigerbank zu setzen und legte meine Hände fest in Handschellen.

Ein weiterer Polizist fing an, auf meine Arme zu schlagen und wegen der festen Handschellen fingen meine Handgelenke an zu bluten. Sie fesselten mich an den Fußgelenken mit Eisenringen, traten auf die Ringe und machten sie immer fester. Meine Fußgelenke schmerzten unerträglich.

Sie zogen mir dann eine Plastiktüte über den Kopf, verschlossen sie um meinen Hals und nahmen mir die Luft zum Atmen. Als sie sahen, dass ich im Sterben lag, nahmen sie die Tüte wieder weg. Nach einer Weile zogen sie sie mir wieder über den Kopf und nahmen sie erst ab, bevor ich zu sterben schien. Dies taten sie dreimal und drückten gleichzeitig die Ringe weiter in meine Fußgelenke.

Es war so schmerzhaft, dass ich völlig benommen wurde. Meine Fußgelenke waren gebrochen und bluteten. Ich fiel in Ohnmacht. Sie brachten mich mit kaltem Wasser wieder zu Bewusstsein und ich kam in das Internierungslager Nr. 3. Dort weigerte ich mich zu essen und zu trinken und fiel ins Koma. Nach 27 Tagen tat ich kaum noch einen Atemzug. Sie informierten meine Familie, um mich nach Hause zu holen.“

Liu Shuqin, eine 60 Jahre alte Dame aus Changchun, wurde verhaftet und innerhalb von sechs Jahren fünfmal in Arbeitslager gebracht. Diese alte Dame erzählte uns ruhig von der barbarischen Folter, die sie erlitten hatte:

„Zum ersten Mal wurde ich im Februar 2000 verhaftet. Die Polizei schlug und trat uns heftig zum Polizeiauto, das uns zum Internierungslager Balipu brachte. Ich wurde 15 Tage lang ohne jede rechtliche Grundlage eingesperrt. Insgesamt wurden mehr als zehn von uns verhaftet, und alle wurden unbeschreiblicher Folter ausgesetzt. Danach belästigten mich das Nachbarschafts-Verwaltungsbüro und die Polizei ständig weiter.

Am 31. Dezember 2000 wurde ich zum zweiten Mal verhaftet, als ich nach Peking ging, um an die Regierung zu appellieren. Ich hielt ein Banner mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ und die Tiananmen-Polizei schlug mit Elektrostäben heftig auf meinen Rücken und zwängte mich in ein Polizeiauto.

Später wurde ich in einen Keller geworfen, dessen Wände mit Eis und Reif bedeckt waren. Die Polizei zwang mich alle Kleider auszuziehen, und jemand musste aus einer großen Leitung Wasser über mich laufen lassen. Sie ließen mich nackt auf dem Fußboden schlafen, ohne mir etwas zu geben, womit ich mich bedecken konnte.

Die Toilette im Raum stank fürchterlich. Jeden Tag kamen einige Polizisten um mich zu verhören. Sie erlaubten mir nicht, nachts zu schlafen. Nach 38 Tagen Verhör hielten sie nichts von mir in den Händen.“

„Am 31. Dezember 2001 hängte ich zusammen mit mehreren Praktizierenden im Freien Banner auf, um die Lügen der Regierung über Falun Gong aufzudecken. Irgendjemand zeigte uns an und wir wurden verhaftet. Die Polizei des „Büros 610″ schlug mich heftig ohne aufz

uhören. Um Mitternacht des gleichen Tages wurde ich ins Untersuchungsgefängnis Nr. 3 gebracht. Dort schlug mir ein Polizist mit den Fäusten auf die Augen. Meine Augen wurden blau und ich konnte nichts mehr sehen. Sie schlugen mir einige Male auf den Kopf. Angesichts ihres brutalen Vorgehens sagte ich zu ihnen, dass Gut und Böse zurückgezahlt würden.

Die Polizei ließ Mithäftlinge eine schwere Kette (28 Kilogramm) herbeischaffen und sie mir um die Fußgelenke legen. Ich wurde 22 Tage lang inhaftiert, in denen ich Folter erleiden musste, die schlimmer war als der Tod. Später kassierte die Polizei eine Menge Geld von meiner Familie, bevor sie mich freiließ.“

„Am 28. Februar 2003, einige Tage nach meiner Freilassung, stürmte wieder ein Haufen Polizisten der Zweigstelle des Büros für öffentliche Sicherheit in Lüyuan in mein Haus. Ein Polizist mit Namen Yuan Dachuan filzte unsere Schubladen und nahm etwa 4.000 Yuan (ungefähr 500 US-Dollar) Bargeld mit, ohne irgendwelche Quittungen zu hinterlassen.

Ein weiterer Polizist steckte eine Flasche ausländisches Parfüm in seine Tasche, das mir mein Kind aus Übersee mitgebracht hatte. Als Yuan Dachuan gerade mein Geld wegsteckte, kritisierte ich sein räuberisches Verhalten. Er schlug mich und legte mir Handschellen an.

Sie taten in meinem Haus, was sie wollten und hinterließen ein großes Durcheinander. Sie entführten mich in das Folterzimmer der Zweigstelle von Lüyuan und folterten mich zwei Stunden lang auf der Tigerbank. Dann fesselten mich mit einem dünnen Seil und banden mir die Hände auf dem Rücken. Die Polizei zog das Seil um mich fest. Mein ganzer Körper war zusammengeschnürt, und so wurde ich aus dem Folterzimmer geschoben.

Eine weitere Gruppe von Leuten warf mich in ein Auto. Sie umhüllten meinen Kopf so fest mit meinem federgefüllten Mantel, dass ich fast erstickte. Nach etwa 20 Minuten hielt der Wagen an und wir erreichten ein weiteres Folterzimmer (später wusste ich, es war im Zweigstellenbüro von Chaoyang).

Der Raum war voller Folterinstrumente. Sobald wir ankamen, zwangen sie mich auf die Tigerbank, und etwa sechs Polizisten legten mir Handschellen an, fesselten meine Fußgelenke und befestigten eine Eisenstange über meiner Brust (auf der Tigerbank). Ein junger Polizist schlug mir mit einem fußlangen Eisenrohr auf die linke Hand, die an die Tigerbank gekettet war.

Nach einem Dutzend Schlägen war meine Hand stark angeschwollen und wurde schwarz-violett. Sie forderten von mir, etwas über andere Praktizierende zu sagen; ich sagte, ich würde nichts sagen. Diesmal fesselten mir mehr als zehn Polizisten die Hände auf dem Rücken.

Sie zogen an den Handschellen und Fußfesseln und drückten das Eisenrohr auf meine Brust. Ich wurde mit Gewalt gestreckt und es war, als ob meine Sehnen und Knochen dabei brechen würden; ich bekam keine Luft. Der Schmerz war so unerträglich, dass ich mehrmals in Ohnmacht fiel. Jedesmal, wenn ich in Ohnmacht fiel, schütteten die Polizisten kaltes Wasser über mich.

Wenn ich wieder bei Bewusstsein war, folterten sie mich weiter. So wurde ich einen Tag und eine Nacht lang gefoltert, wurde abwechselnd ohnmächtig und kam wieder zu Bewusstsein. Da die Handschellen und Fußfesseln von den Polizisten nachgezogen wurden, schnitten sie mir ins Fleisch.

Das Blut vermischte sich mit Fleisch und rann mir über die Hand- und Fußgelenke, sodass es eine Blutlache auf dem Fußboden gab. Die Polizisten unterzogen eine alte Dame wie mich einer solch grausamen Folter. Jeder Nerv und jeder Knochen an meinen Armen, Händen, Füßen und Beinen schmerzte unerträglich. Ich konnte meinen ganzen Körper nicht mehr bewegen.“

„Am 1. März brachten sie mich ins Internierungslager Nr. 3. Sie untersuchten mein Herz und meinen Blutdruck – beide wiesen schlechte Werte auf; ich konnte nicht gehen. Trotzdem wurde ich noch zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Koma wurde ich ins Arbeitslager Heizuizi gebracht.

Zur Toilette musste ich getragen werden. Die Polizistin Liu Lianying aus dem zweiten Team fing an mich umzuerziehen und sagte, ich würde nur vortäuschen, dass ich nicht laufen kann. Liu schockte mich barbarisch mit einem Elektrostab an Beinen, Brust und Herz – überall am Körper.

Zu dieser Zeit konnte die kriminelle Gefangene Yi Liwen (die eine gute Beziehung zu Liu hatte) das nicht mehr mitansehen; sie nahm ihr den Elektrostab weg und sagte: ´Schocke sie nicht mehr, schau, in welch schlechtem Zustand sie ist´. Liu Lianyang hörte dann auf. Seitdem ich nicht mehr gehen konnte, verfluchte mich die Polizei oft.

All ihre Umerziehungsexperten versuchten mich „umzuerziehen“ und die Polizisten wechselten sich bei meiner Gehirnwäsche ab. Nach einem Tag Arbeit ließen sie mich nicht schlafen, sondern wollten mich mit Gehirnwäsche zwingen, dieses oder jenes Papier zu unterschreiben, was ich fest verweigerte. Sie folterten mich auf diese Weise zwei Monate lang; mein Blutdruck stieg oft auf über 200, und ich litt an einer schweren Herzkrankheit.

Als Jia Hongyan sah, dass ich mich weigerte umerzogen zu werden, ließ sie mich von Häftlingen, die wegen Prostitution einsaßen, foltern und ließ mich 24 Stunden lang sogar während des Essens und Schlafens überwachen. Sie zwangen mich zur Umerziehung, schlugen mich und fluchten fast in jedem Augenblick und jeden Tag auf mich. Sie erlaubten mir nicht zu sprechen, und wenn ich es doch tat, schrieen sie mich an.

Jeden Tag erlitten mein Körper und mein Herz große Schmerzen. Über ein Jahr der Verfolgung fügten meinem Körper und meiner Seele großen Schaden zu. Mein Körper war taub und meine Arme ließen sich nur schwer bewegen. Bei mir wurden ein Schlaganfall und Atrophie diagnostiziert. Ich war ursprünglich sehr gesund, aber die einjährige Verfolgung hatte mich in einen solchen Zustand versetzt. Nur weil ich ein guter Mensch sein will, habe ich solch lange Zeit diese unmenschliche Folter erlitten“.

Mit langsamer, sanfter Stimme erzählte Zhang Zhikui ruhig seine Geschichte der Verfolgung in der Stadt Changchun:

„Nach dem 20. Juli 1999 fuhr ich nach Beijing, um für Falun Gong zu appellieren. Weil ich Bewohnern von Beijing die Wahrheit über Falun Gong erklärte, wurde ich von der Polizei Beijings festgenommen und zum Verbindungsbüro der Polizei von Changchun überführt. Dort banden sie meine Hände und Füße an eine Holzstange und hängten mich zwischen zwei Stühlen auf, indem sie die Enden auf zwei Ti

sche legten.

Dort baumelte ich hin und her. Jedesmal, wenn die Stange brach, fiel ich zu Boden. Die anderen Praktizierenden, die auch dort inhaftiert waren, wurden mit Ledergürteln geschlagen oder aufgehängt. Sie schlugen mit einem weißen Holzstück auf meine Hüften ein. Später wurden wir alle zurück zur Erdaohezi Nebenstation der Bezirkspolizei in Changchun gebracht. Inzwischen befanden sich dort zehn oder mehr Praktizierende.

 

Nachdem wir dort angekommen waren, hob mich der Führer der Abteilung für politischen Schutz hoch und zwang mich, meine Hosen auszuziehen. Zu dieser Zeit befanden sich dort Männer und Frauen. Dann schlug er mit einem Ledergürtel auf meinen Kopf. Mein Kopf wurde taub, es klingelte in meinen Ohren und ich verlor fast das Bewusstsein. Er fragte nach meinem Namen und wann ich nach Beijing gegangen wäre.

Ich war noch nicht wieder vollständig bei Bewusstsein nach den Schlägen und deshalb konnte ich mich an nichts erinnern. Er fuhr jedoch fort, mich zu schlagen. Dann trat er mit seinen Lederschuhen auf meine Füße und quetschte meine Zehen mit den Hacken seiner Lederschuhe, während er den Ausdruck meiner Augen beobachtete. Ich ertrug die schweren Schmerzen und begann, enorm zu schwitzen.

Er ging daraufhin weg und schlug andere Praktizierende zusammen. Nachdem ich zum Tiebei Arbeitslager gebracht worden war, ließ er die Wachen die Kriminellen beauftragen, mich nackt auszuziehen und zu schlagen. Die Kriminellen traten mich hart und schlugen mich gegen die Wand der Toilette.

Ich konnte fast nicht mehr aufstehen. Sofort wurden zwei Eimer kalten Wassers über mir ausgeschüttet. Dann traten sie mich wieder. Meine Arme und Beine bluteten und ein Bein war stark verwundet. Einen Monat später entließen sie mich ohne Papiere oder ein Verfahren.“

„Ende November 1999 ging ich zu Chinas Oberstem Gerichtshof in Beijing, um für Falun Gong zu appellieren. Die Beamten dort benachrichtigten die Polizei und sie verhafteten mich und brachten mich zum Verbindungsbüro der Polizei von Zhaoyuan (Provinz Shandong) in Beijing.

Auf dem Rückweg nahmen sie mir meinen Hosengürtel weg und zwangen mich zu laufen, während ich gleichzeitig meine Hose mit meinen Händen hochhalten musste, und schlugen auf mich ein. Als wir im Verbindungsbüro ankamen, schlugen sie mich erneut heftig mit einem Riemen die ganze Nacht hindurch.

Am nächsten Tag schickten sie mich zurück nach Zhaoyuan (Provinz Shandong). Als ich in der Haftanstalt ankam, veranlassten sie die Kriminellen dort, mich zu schlagen. Sie sahen, dass ich meine Pflichten aktiv und gewissenhaft erfüllte. Sie waren von mir berührt und schlugen mich nicht mehr. Schließlich schickten sie einen taubstummen Verbrecher, um mich zu schlagen.

Eines Tages befahlen mir die Wachen, meinen Kopf durch ein kleines Loch in der Eisentür meiner Zelle zu stecken und trampelten dann mit den Füßen auf meinem Kopf herum und schlugen auch noch auf ihn. Die Praktizierenden in den anderen Zellen riefen alle zusammen: „Schlagen Sie keine Menschen!“

Später schickten sie meine Schwester und mich zur Polizeistation in einem Vorort von Xinzhuang. Nach dem 20. Juli 1999 war meine ganze Familie verhaftet worden. Sie brachten meine Schwester und mich in enge, dunkle Einzelhaftzellen unter den jeweiligen Treppen.

Sie waren so niedrig, dass wir nicht aufrecht stehen konnten. Sie erlaubten uns nur einmal jeden Abend zur Toilette zu gehen und sperrten uns auf diese Weise jeweils zehn Tage lang ein. Danach schickten sie uns zurück zur Zhaoyuan Haftanstalt und behielten uns für einen Monat dort. Sie folterten meine Schwester und mich auf diese Weise fortlaufend insgesamt sechs Mal. Durch diese Erlebnisse war uns, als ob wir weder leben noch sterben konnten.“

„Am Nationalfeiertag im Jahr 2000 ging ich zum Kulturplatz in Changchun City, um ein Banner zu entfalten und wurde verhaftet. Alle Nachrichtenagenturen in China logen. Sie erzählten nicht ein wahres Wort über uns. Deshalb wollten wir über die Wahrheit auf diese Weise berichten.

Der Polizeichef Liang und andere Polizisten nahmen mir meinen Mantel weg und wickelten meinen Kopf damit ein. Sie banden meine Hände auf dem Rücken mit Handschellen zusammen, schleiften mich die Stufen hinunter und brachten mich zu einem Wagen. Das Auto fuhr zwei Stunden lang, und ich hatte den Eindruck, dass es weit weg war von der Stadt. Nachdem wir am Ziel angekommen waren, wurde ich in ein Haus geführt, wo mir der Mantel vom Kopf entfernt wurde. Ich fühlte mich schrecklich.

Es gab eine Tigerbank in dem Raum. Mir war klar, dass wir auf einem Berg waren und ich hörte den Wind sausen. Der Polizeichef Liang und andere Polizisten zogen mich vollständig aus und zwangen mich auf die Tigerbank. Meine Hände wurden hinter meinem Rücken an einen Stock gebunden.

Sie führten einen Eisenstab an meine Brust, meine Hüften und meine Beine. Die Enden dieser Stäbe wurden an die Tigerbank gebunden, so dass mein ganzer Körper eng auf die Tigerbank gedrückt wurde und ich mich nicht bewegen konnte. Meine Füße wurden in Eisenfesseln gesteckt und so unbeweglich gemacht. Dann nahm Liang ein scharfes Messer, etwa 30 cm lang, und rieb es einige Male an seinen Hosen.

Er warf es auf den Tisch und sagte bösartig zu mir: „Zhang Zhikui, ich will, dass du heute hier stirbst. Deshalb foltere ich dich zu Tode und grabe ein Loch, um dich darin zu beerdigen. Niemand wird davon erfahren oder dich finden.“ Danach ging Liang hinaus.

Mindestens drei Polizisten begannen, die Elektrostäbe zu laden, zwei andere Polizisten ergriffen meine Hände, die an den Stock hinter mir gefesselt waren, dann zogen sie meine Hände über meinen Kopf von hinten nach vorn. Ich hörte, wie die Knochen unaufhörlich krachten. Diese Folter wiederholten sie einige Male, und der furchtbare Schmerz ließ mich fürchterlich stöhnen.

Danach wurde ein Eisenkübel auf meinem Kopf befestigt; sie schlugen heftig mit Stahlrohren drauf. Die starke Vibration und das laute Geräusch ließen meinen Kopf platzen. Nachdem ich so eine lange Zeit gelitten hatt

e, verbrannten die Polizisten meinen Rücken mit Zigaretten, und ich verlor durch den unerträglichen Schmerz das Bewusstsein.

Daraufhin gossen sie kaltes Wasser über mich, um mich aufzuwecken. Schließlich zündeten sie Kerzen an und verbrannten mir damit den Rücken. Nachdem sie das Fleisch auf meinem Rücken verbrannt hatten, gossen sie heißes Wachs darüber. Durch den Schmerz bäumte sich mein Körper unaufhörlich auf und zitterte.

Alles, was ich hören konnte, war das Krachen der Tigerbank, die durch meine Bewegungen gerüttelt wurde. Da schließlich kein Fleckchen heile Haut mehr an meinem Körper war, begannen die Polizisten, meine Geschlechtsteile mit den Elektrostäben zu schocken und durchstachen sie. Danach quetschten sie sie mit einem Eisenstab.

Ich wurde ohnmächtig, und als ich wieder zu Bewusstsein kam, wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. In einer Nacht war mein Gesicht nach der Folter auf die mehrfache Größe angeschwollen, und mein ganzer Körper war in Blut getaucht. Ich war schlimm zugerichtet.

Weil ich mich wegen der fürchterlichen Schmerzen gewunden hatte und die Haut und das Fleisch an den Gelenken dadurch blank lagen, konnte man die Knochen und Muskeln sehen. Als sie jedoch bemerkten, dass ich wach war, schleppten sie mich erneut nach draußen.

Es war mehr als zehn Grad unter Null und sie gossen kaltes Wasser auf meinen nackten Körper. Sie ließen sie mich dort liegen und gingen zum Haus zurück.

Eine halbe Stunde später kamen sie wieder heraus um nachzusehen, ob ich noch lebte. Ich wusste nicht, wie viel Zeit bis zum Morgen vergangen war. Ich befand mich am Rande des Todes. In diesem Zustand wurde ich zur Polizeiwache der Stadt Changchun gebracht.

Dort gab es viele kleine Zellen, jede mit einer Tigerbank. Es waren dort weibliche Praktizierende auf jeder dieser Tigerbänke. Die meisten von ihnen lagen dort bewusstlos mit nacktem Unterkörper oder nur mit einem Tuch bedeckt.“

„Ich wurde zu weiteren Folterungen in das Tiebei Untersuchungsgefängnis gebracht. Ich trat in einen fünftägigen Hungerstreik, und daraufhin hörten sie mit der Folter auf. Nachdem ich 40 Tage in der Haftanstalt war, brachten sie mich in das Arbeitslager der 5. Division des Chaoyang Bezirks.

Dort fuhr ich mit dem Hungerstreik fort. Zehn Dafa-Praktizierende traten auch mit mir in diesen Streik. Es waren 500 Dafa Praktizierende in diesem Gefängnis inhaftiert. Der Abteilungsleiter sah, dass wir uns im Hungerstreik befanden und veranlasste, dass einige Häftlinge uns brutal prügelten.

Die Szene war grauenhaft. Schließlich wurden die Dafa-Praktizierenden, die sich im Hungerstreik befanden, zur 1. Division gebracht, wo die Dafa- Praktizierenden am brutalsten verfolgt wurden. Ein Krimineller mit dem Namen Xu Hui missbrauchte Dafa- Praktizierende oft.

Ein über 60 Jahre alter Dafa-Praktizierender war früher ein Beamter der mittleren Ebene gewesen; weil er sich weigerte, eine Gefängnisuniform zu tragen, wurde er von Xu Hui so sehr geschlagen, dass er kaum noch einen Atemzug tat. Trotzdem wurde er immer noch weiter geschlagen.

Ich verlor fast das Vertrauen in das Leben, weil ich lange Zeit eine unvorstellbare Todesangst durchmachte. Die ganze unerträgliche Verfolgung und Folter ereignete sich an den Nachmittagen, an den Abenden und sogar mitten in der Nacht.“

„Wenn Falun Gong-Praktizierende während des Schlafens auch nur ein kleines Geräusch machten, wurden sie von ihren Mitgefangenen geschlagen. Dies alles führte dazu, dass Falun Gong-Praktizierende nicht einmal wagten einzuschlafen. Manchmal konnte ich nicht aufhören zu husten; deshalb schlugen mich die Mitgefangenen die ganze Nacht. Sie erlaubten mir überhaupt nicht zu husten.

Ich wagte nicht, abends Wasser zu trinken, da wir nachts nicht auf die Toilette gehen durften. Einmal musste ich unbedingt zur Toilette und lief ganz schnell. Als ich zurückkam, schlug mich Xu Hui dermaßen, dass ich kaum noch atmen konnte. Er trat mich sehr heftig in die Nierengegend, so dass sich meine Nieren danach nicht mehr an ihrem eigentlichen Platz befanden. Daraufhin konnte ich mich einige Tage lang nicht mehr bewegen.

Es gab einmal einen Dafa- Jünger, um die 20 Jahre alt, der hieß Sui Futao. Die Kriminellen fanden heraus, dass er die Schriften unseres Meisters in seinen Kleidern versteckte; sie schlugen ihn daraufhin über 50 Mal mit einem Schraubenschlüssel. Kurze Zeit später wurde dieser Praktizierende totgeprügelt.“

„Meine jüngere Schwester wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und ihr Ehemann zur gleichen Zeit zu drei Jahren. Außerdem wurde ihr neun Jahre altes Kind aufgrund des Befehls des „Büros 610″ gewaltsam aus der Schule geworfen, nur weil sie Falun Gong praktizierten.

Unter den Falun Gong-Praktizierenden, die mit mir in Verbindung blieben, wurden acht oder neun zu Tode geprügelt. Ihre Namen waren Wang Shouhui, Liu Boyang, Liu Chengjun, Xu Shuxiang, Wang Kefei, Yu Lixin und Deng Shiying.

An die Namen der anderen Praktizierenden, die zu Tode verfolgt wurden, erinnere ich nicht mehr. Das sind die extrem grausamen Tatsachen!“

„Zhang Shuchun ist meine zweitjüngere Schwester. Als die Polizei versuchte, sie zu verhaften, sprang sie die Treppe hinunter. Die gebrochenen Rippen bohrten sich in einige ihrer Organe. Beine und Arme waren auch gebrochen. Sie wurde sofort ohnmächtig.

Bald darauf blieben einige Passanten stehen, um nach ihr zu sehen und fragten, was passiert sei. Die Polizei vom „Büro 610″ antwortete: “ Sie hat mit ihrem Mann wegen einer Scheidung Streit gehabt.“ Da sie eine sogenannte „Gesuchte Kriminelle“ war, brachte die Polizei sie in ein Krankenhaus. Jedoch befanden es die Ärzte im Hospital nicht für nötig zu versuchen, eine Falun Gong-Praktizierende zu retten.

Sie sagten: „Werft sie einfach hinaus“ und unglaublicherweise warf die Polizei sie in einem Vorort hinaus. Später wurde sie von einigen gutherzigen Menschen gerettet. Die Polizei jedoch setzte sie erneut auf die Fahndungsliste.“

Wang Yuhuan ist eine Falun Gong-Praktizierende, die von der Polizei von Changchun verhaftet wurde. Sie wurde neun Mal während der vergangenen sechs Jahre in einem Arbeitslager eingesperrt.

Sie erzählte: „Du wirst es nicht glauben. Um Geld zu machen versuchte die Polizei des Arbeitslagers, Schlafplätze zu verkaufen. Die kosteten 2.000 Yuan pro Monat. Andernfalls musstest du auf der Seite schlafen, da die Zelle sehr schmal war. Außerdem war es denjenigen, die den Platz kauften, erlaubt, uns zu schlagen. Als Falun Dafa-Praktizierende geben wir nicht so viel Geld aus, um einen Schlafplatz zu kaufen.

Als mehr Kriminelle Schlafplätze kauften, hatten die anderen weniger Platz zum Schlafen, und das Schlafen wurde noch schmerzhafter. Im August 2000 wurde ich in das Zwangsarbeitslager von Heizuizi gebracht. Die Polizei dort versuchte mich umzuerziehen. Ich musste 18 Stunden am Tag arbeiten. Die Arbeitsbelastung war sehr hoch. Wir mussten Produkte für den Export herstellen.

Außer der Arbeit zwangen sie mich, „Reueberichte“ zu schreiben. Immer, wenn ich mich weigerte, wurde ich von den Kriminellen geschlagen. Um mich umzuerziehen, setzte sich Su Mingysan, der für die Abteilung Nr. 6 verantwortliche Polizist, auf meinen Kopf und schockte meinen Kopf und mein Gesicht mit einem Elektrostab mehr als eine Stunde lang. Mein Haar war versengt und mein Gesicht und Nacken stark verbrannt.

Ich war am ganzen Gesicht und am Körper verletzt. Als ich im November 2001 entlassen wurde, war ich noch immer nicht in der Lage, eine Schüssel hochzuheben. Das „Büro 610″ nahm unrechtmässigerweise 2.000 Yuan von mir, als ich entlassen wurde.“

„Am 5. März 2002 gelang es einigen Dafa-Praktizierenden, ein Video über die Wahrheit von Fa

lun Gong im Fernsehen zu veröffentlichen. Umgehend ordnete die Zentrale des „Büros 610″ in Changchun umfangreiche Verhaftungen an. Dabei wurde ich auch festgenommen. Die Polizei verhaftete zu dieser Zeit über 5.000 Dafa-Praktizierende.

Über 50 Menschen mussten sich eine Gefängniszelle teilen. Sie brachten Dafa-Praktizierende aus Platzmangel sogar in den Toiletten unter. Die 1. Abteilung für öffentliche Sicherheit in Changchun verhaftete mich am 11. März 2002. Sie schlossen mich in der Polizeinebenstation in der Nähe des Caishen Tempels im Nanguan Bezirk in einen Eisenkäfig von 1,3 Meter Höhe ein.

Ich konnte mich darin nicht aufrichten. In der Nacht des 12. März verhörten mich Gao Peng, Zhang Heng und einige andere Polizisten der 1. Division der Kriminalabteilung. Sie legten mir die Hände auf dem Rücken in Handschellen und stülpten mir einen Stoffsack über den Kopf. Sie schnürten den Sack mit einem Seil um meinen Hals fest, so dass ich nichts sehen konnte und kaum Luft bekam.

Dann fesselten sie mich mit Seilen und legten mich in den Kofferraum eines Polizeiwagens. Sie fuhren zu einem Berg, wo sie Falun Dafa-Praktizierende willkürlich und gnadenlos folterten.

Viele Mitpraktizierende wurden hier zu Tode gefoltert. Liu Haibo wurde völlig ausgezogen und musste sich niederknien.

Die Polizisten trieben den längsten Elektrostab, den sie finden konnten, in seinen After und elektroschockten seine Organe. Liu starb sofort auf der Stelle. Liu Haibo hatte einen College-Abschluß.“

„Liu Yi, ein Arzt am Lüyuan Bezirkshospital, war Mitte Dreißig, als er in dieser Höhle des Teufels zu Tode gefoltert wurde. 23 Praktizierende wurden dort zu Tode gefoltert. Ich kannte viele von ihnen. Die Polizei begrub ihre Körper einfach in einem Loch.

Xiang Min, eine hübsche Dafa-Praktizierende, wurde nach einer Runde Folter mitgenommen. Sie erzählte mir, dass die Polizei sie sexuell belästigte, indem sie ihr Gesäß packten, während sie ihr Elektroschocks gaben. Ungefähr 30 Praktizierende kamen während dieser Verhaftungswelle zu Tode.“

„Sie fuhren mich etwa zwei Stunden lang zu diesem berüchtigten Ort auf einem Berg. Ich hörte, wie sie den Wagen anhielten. Dann zerrten sie mich heraus und schlugen zugleich auf mich ein. Die Polizisten fluchten über mich und sagten, dass sie mich noch am gleichen Tag zu Tode foltern würden.

Sie warfen mich gegen die Bäume, und ich stolperte zehn Minuten lang auf einem Weg zu einem Gebäude. Wir gingen Treppen rauf und runter und betraten schließlich einen Raum. Sie nahmen den Stoffsack von meinem Kopf.

Die Polizisten sagten: „Mal sehen, wie du heute sterben wirst. Hier ist niemand lebend herausgekommen!“ Ich befand mich in einem kleinen Raum von etwa 50 Fuß im Quadrat. Es gab dort einen kleinen Tisch mit drei langen Elektrostäben, an denen Haken waren, ebenso ein Seil und ein Bett.

Später merkte ich, dass das Bett für die Polizisten war, wenn sie sich ausruhen mussten, nachdem sie uns geschlagen hatten. Ich sah eine Tigerbank und viele Polizisten, die sich eifrig auf meine Folter vorbereiteten. Draußen hörte ich heftigen Wind. Dann zwangen mich einige Polizisten auf die Tigerbank.

Sie banden mich auf die Bank und fesselten meine Hände auf dem Rücken hinter der Bank. Sie befestigten Eisenstäbe auf beiden Seiten der Tigerbank, bis ich mich nicht mehr bewegen konnte und fesselten meine Gelenke mit zwei langen Eisenringen. Alle fünf Minuten folterten sie mich. Sie bogen meine Arme vor und zurück und ich hörte, wie meine Knochen krachten. Die gewaltigen Schmerzen machten mich fast ohnmächtig. Durch den Schmerz begann ich zu schwitzen und zu weinen. Sie drückten meinen Kopf in Richtung meiner Beine.

Da ich auf der Tigerbank gefesselt war, fühlte ich, wie meine Nackenknochen brachen und die Eisenstäbe in meine Brust und Magen stachen. Ich war daran, jede Minute zu ersticken. Sie machten die Seile an den Eisenringen fest und zogen ruckartig daran. Meine Gelenke taten unglaublich weh. Die Schmerzen am ganzen Körper ließen mich zittern. Sie wiederholten die Folter alle fünf Minuten.

Mein Schweiß, meine Tränen und mein Blut tränkten mein Haar und meine Kleider. Später wurde ich wegen der unerträglichen Schmerzen ohnmächtig. Dann gossen sie kaltes oder heißes Wasser über mich, um mich aufzuwecken. Durch das heiße Wasser erhielt ich am ganzen Körper schwere Verbrennungen. Ich konnte dieses langsame Töten und das große Leiden nicht ertragen. Ich wünschte mir, sie würden erschießen.“

„Nachdem sie mich über 4 Stunden unmenschlich auf der Tigerbank gefoltert hatten und ich sehr geschwächt war, stülpten sie mir einen Eisenkübel über den Kopf. Jeder der sieben Polizisten rauchte gleichzeitig drei Zigaretten und blies den Rauch in den Kübel. Dies nahm mir die Luft zum Atmen, und ich wurde ohnmächtig.

Sie schütteten kaltes Wasser über mir aus. Kaum kam ich wieder zu Bewusstsein, versengten sie meine Augen mit ihren glühenden Zigaretten. Langsam kam ich danach wieder zu mir. Nun nahmen sie sich meinen Kopf, Gesicht, Nase und Zähne vor. Sie schlugen mir beide Vorderzähne aus. Mein Gesicht schwoll an und wurde dunkelrot.

Sie durchstachen auch meine Ohren mit dünnen Stäbchen. Ich konnte die nächsten zwei Wochen nichts mehr hören. Schließlich waren sie von der Folter erschöpft und legten sich um zwei Uhr nachts schlafen.“

„Im März 2002 folterten sie mich dreimal innerhalb von 17 Tagen in diesem Teufelsloch. Jedes Mal war die Folter noch brutaler. Die letzten zwei Mal war es Mitternacht. Jedes Mal kamen sieben oder acht Polizisten und zerrten mich aus der Zelle, um mich danach mehr tot als lebendig zurück zu bringen. Einmal wollten die Polizisten nicht, dass andere sahen, wie schrecklich ich gefoltert worden war.

Sie zogen mir dicke Kleider an. Das Blut sickerte jedoch immer noch durch. Daraufhin zogen die Polizisten mir noch mehr an, das Blut durchweichte die Kleider und tropfte wieder heraus. Praktizierende dort konnten nicht schlafen wegen des Schreckens und der Sorge um die anderen Mitpraktizierenden.

Die Polizisten „befragten“ jeden Tag alle Praktizierenden auf der Schwarzen Liste des „Büro 610″. Sie fesselten jeden Praktizierenden, zogen ihnen einen Stoffsack über den Kopf und fesselten ihre Hände hinter dem Rücken. Dann warfen sie sie in den Kofferraum des Polizeiautos und fuhren zum Teufelsloch auf dem Berg und folterten sie grausam.“

„Die fortgesetzte Folter zerstörte meinen Körper und meine Gesundheit. Sie waren wegen meines schlechten Gesundheitszustandes gezwungen lügen, um das Untersuchungsgefängnis Nr. 3 dazu zu bringen, mich aufzunehmen. Am nächsten Tag wurde ich ins Provinzhospital gebracht und danach ins Militärhospital Nr. 3 zur medizinischen Untersuchung.

Die Ergebnisse zeigten, dass mein Körper fast überall verletzt war und ich mich in kritischem Zustand befand. Deshalb war ich nicht einmal in dem gesundheitlichen Mindestzustand, um inhaftiert zu werden. Am selben Nachmittag brachte die Polizei Frau Guo Shuaishuai und mich zurück zum Gefängnishospital und begann mit einer neuen Runde von Folter.

Wir wurden auf einem Bett festgebunden und die Polizei injizierte mir ein Medikament, was verursachte, dass ich bis heute kein Gefühl mehr in den Beinen habe. Meine Beine wurden eiskalt und völlig taub. Der Praktizierende Jiang Yong wurde hier auch schlimm misshandelt.

Er starb nach sieben Monaten Folter. Die Polizei injizierte auch ihm einen nicht identifizierten Stoff und entnahm ihm jeden Tag mit einer großen Spritze Blut. Diese Injektionen und das Blutabzapfen zehrten ihn so aus, dass er während einer Zwangsernährung starb.“

„Es war furchtbar, Zeuge des ganzen Prozesses einer Person zu sein, die zu Tode gefoltert wird. Die Wachen zwangsernährten Frau Guo zwei Monate lang; die unbiegsame Ernährungssonde wurde die ganze Zeit in ihrem Hals belassen.

Da sie die Zwangsernährung nicht länger ertragen konnte, schluckte Frau Guo den ganzen 1,5 Meter langen Schlauch hinunter. Danach warf sie sich vor Schmerzen im Bett herum. Das Gefängnishospital weigerte sich, sie zu entlassen, aus Angst, dass sie die schreckliche Verfolgung offenbaren würde; deshalb intensivierten sie die Folter.

Guo und ich wurden nackt ausgezogen und mit gespreizten Beinen ans Bett gefesselt. Die Polizei und die männlichen Insassen starrten jeden Tag unsittlich auf uns. Ein Gefängnisarzt kniff und schlug auf Frau Guos Vagina. Weil sie die extreme Folter nicht mehr ertragen konnte, verschluckte Frau Guo den Löffel, den sie ihr in den Mund steckten. Wegen der Schmerzen warf sie sich wieder im Bett hin und her.

Der Gefängnisarzt schnitt ihren Magen auf, um den Löffel herauszuholen. Er machte absichtlich einen unnötig langen Schnitt, der von der Brust bis hin zur Vagina reichte. Er nähte den extrem langen Schnitt grob zu und schickte Frau Guo zum Sterben heim. Frau Guo erholte sich nicht mehr von dieser barbarischen physischen und psychischen Folter.“

„Frau Zhao Xiaoqin und ich wurden am gleichen Tag ins Gefängnishospital gebracht. Beamte des „Büros 610″ schlugen sie bewusstlos und warfen sie von einem Gebäude. Der Sturz verursachte eine Fraktur des linken Armes, eine Schwellung in der Größe einer Schale auf ihrem Kopf und sie wurde wahnsinnig.

Der Gefängnisarzt wechselte den Gips an ihrem Arm den ganzen Sommer über nicht. Deshalb eiterte ihr Arm und Käfer krabbelten darin herum. Mir brach es das Herz, wenn ich sah, wie Frau Zhao litt.

Ich war ebenfalls Zeuge anderer Ungeheuerlichkeiten in dieser Verfolgung. Wir weiblichen Praktizierenden wurden alle nackt ausgezogen und mit gespreizten Beinen 26 Tage lang auf ein Bettbrett gebunden. Wir wurden endlos gedemütigt und erlitten sexuelle Übergriffe von Polizisten, Ärzten und männlichen Insassen.“

„Nachdem ich mich geweigert hatte, Falun Gong abzuschwören, wurde ich in das Untersuchungsgefängnis Nr. 3 zurückgebracht. Als man im Untersuchungsgefängnis hörte, dass ich in Todesgefahr schwebte, wurde meine Aufnahme verweigert, aus Angst für meinen Tod verantwortlich gemacht zu werden. Wütende Polizisten hängten mich dann sechs Stunden lang an einer Tür auf und schlugen auf mich ein. Ich wurde zum Gefängnishospital zur weiteren Verfolgung zurück gebracht. Aus Protest begann ich einen Hungerstreik. Am 15. Tag schnitt der Gefängnisarzt meine Vene auf und setzte einen Venenkatheter.

Das Blut floss heraus und befleckte das Bett und den Flur. Bereits an die blutige Verfolgung gewöhnt, waren die Polizei und die Gefängnisärzte wegen meiner ausgedehnten Blutungen nicht im geringsten beunruhigt.

Jeden Tag gaben sie mir zehn Flaschen einer nicht identifizierten dicken Flüssigkeit. Sie ließen mich ins Bett urinieren und auch meinen Stuhl im Bett absetzen und sie ließen mich in einem See von Urin und Kot 50 Tage lang liegen.

Das ganze Ausmaß des Elends ist unbeschreiblich. Meine Venen kollabierten aufgrund des Hungerstreiks, so dass die dicke Flüssigkeit nicht durchfließen konnte. Der Chefchirurg schüttelte lediglich die Flasche und drückte die Flüssigkeit in meine Vene. Wegen der entsetzlichen Schmerzen wurde ich viele Male bewusstlos.“

Yang Guang, ein anderer Praktizierender, unterlag sogar noch fürchterlicherer Verfolgung. Ich zitiere Ausschnitte des Briefes, den mir ein Zeuge geschrieben hat:

„Yang Guang lebte in der Stadt Changchun, Provinz Jilin. Er wurde ohne rechtliche Grundlage seit Januar 2000 gefangen gehalten und hat unter der Regie von Direktor Liang und Beamten des Büros für öffentliche Sicherheit schwere Folter erlitten.

Er wurde mit Elektroschock gefoltert, mit der Tigerbank, der Zwangsjacke, großem Aufhängen, Ersticken mit Plastiktüte und mit hochprozentigem Alkohol zwangsernährt. Die Täter folterten ihn manchmal ununterbrochen 40 Stunden lang.

Durch die Folter wurde Hr. Yangs linkes Ohr taub, seine Arme b

ewegungsunfähig, er war von der Taille an nach unten gelähmt, hatte Nekrose in der rechten Hüfte, ein gebrochenes rechtes Bein, deformierte Füße, vereiterte Zehen, Nierenversagen und Hydrothorax (Ansammlung von Flüssigkeit im Brustkorb).

Trotz seines lebensgefährlichen Zustandes wurde Herr Yang zu 15 Jahren im Jilin Gefängnis verurteilt.

Herr Yang wurde in den sogenannten nackten Bereich gesteckt, den Teil des Gefängnisses für behinderte Insassen. Hier ist es den Insassen das ganze Jahr über verboten, Hosen zu tragen, so dass der Aufwand für das Sauberhalten minimal ist.

Die Insassen fertigten für Herr Yang einen speziellen Rollstuhl aus Stahlrohren an, mit vier Rollen und Brettern für Rücken und die Seiten.

Der Sitz hatte ein Loch in der Mitte wie bei einem Toilettensitz. Wann immer Herr Yang mal musste, schoben ihn die Insassen in die Toilette. Wegen des Seitenteils und seinen bewegungsunfähigen Armen konnte Herr Yang sich danach nicht selber reinigen.

Urin, Fäkalien und ein schmutziger Geruch umhüllten ihn das ganze Jahr über. In diesen nackten Bereich dringt keinerlei Sonnenlicht. Die Bedingungen sind äußerst unmenschlich. Der Bereich ist im Sommer kochend heiß und im Winter eiskalt. Der Platz zum Schlafen ist weniger als 60 cm breit.

Die Nahrung ist widerlich und extrem dürftig. Wenn Herr Yang eine Reinigung braucht, rollen ihn die Insassen in den Wasserraum und bespritzen ihn mit einem Wasserschlauch, wischen ihn dann ab mit einem Mopp, aus dem die Nägel herausragen.

 

Die Insassen nennen das „kosmetische Dusche“. Die Gefängnisleitung unterwarf Herrn Yang diesen untragbaren Bedingungen, um ihn zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Herr Yang blieb jedoch in seinem Glauben fest. Er wurde in Einzelhaft gebracht.

Er wurde daraus nur entlassen, wenn er sich am Rande des Todes befand. Herr Yang wurde dann in einen spezielle Abteilung des Tiebei Gefängnisses in Changchun gebracht. Er erhielt überhaupt keinerlei medizinische Versorgung. Trotzdem verlangt das Gefängnis jeden Monat 1.000 Yuan von Herrn Yangs Familie.

Herr Yang hat eine sechsundachtzig Jahre alte Mutter in seiner Wohnung, sie weiß nicht, dass ihr Sohn in solch schrecklichem Ausmaß gefoltert wurde. Wann immer sie Menschen trifft, fleht sie traurig: „Guang ist ein guter Mensch. Wo ist er jetzt? Ich will meinen Sohn zurück haben!“.

Herrn Yangs Frau ließ sich scheiden, weil es kein Einkommen gab, um die Familie zu ernähren. Herr Yang hat extreme seelische Schmerzen erlitten. Verwandte forderten seine Freilassung, aber das Gefängnis, das Justizministerium und das Büro für Gefängnisverwaltung verweigerten dies.“

Chang Xuexia, eine Praktizierende aus Dalian, ist ein nettes und stilles Mädchen. Sie senkte ihren Kopf voller Scham, als sie ihre über schmerzlichen und erniedrigenden Erfahrungen in einem Arbeitslager berichtete:

„Ich wurde zum ersten Mal wegen eines Appells für Falun Gong verhaftet. Ich wurde unrechtmäßig für neununddreißig Tage in einem Rehabilitationszentrum in Dalian festgehalten. Im Januar 2003 versuchten die Behörden wieder mich zu zwingen, Falun Gong zu verleugnen.

Sie sperrten mich in einen kleinen Metallkäfig und brachten eine Reihe verschiedener Folterinstrumente. Wang Yalin, die Haupttäterin bei der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in der Rehabilitationsanstalt, stachelte mehrere Insassen an, mich an den Handgelenken aufzuhängen, während meine Füße kaum den Boden berührten.

Wang befahl den Insassen: „Gebt es ihr, ihr alle!“ Ein Schwarm von Insassen trat mich von allen Seiten. Ich wurde ohnmächtig. Sie warfen mich auf den Boden und traten kräftig auf mein Gesicht und meine Arme, um zu sehen, ob ich es nur vortäuschte.

Als ich zu mir kam, konnte ich meinen linken Arm nicht mehr bewegen, weil mein Ellbogen ausgekugelt war. Insassen, die sich weigerten mich zu foltern, wurden ausgelagert und ihre Strafen wurden verlängert. Ich wurde wieder aufgehängt.

Dieses Mal steckten die Insassen ein Bild vom Meister in meine Unterwäsche und schrieben blasphemische Worte gegen Falun Dafa und den Meister auf mein Gesicht. Sie schlugen mich auch mit einer harten Holzlatte.

Die Wunden sind nach einem Jahr noch nicht verschwunden. Ich weigerte mich noch immer Falun Dafa zu verleugnen.

Sie zogen mich nackt aus, und mehrere Insassen begannen, meine Brüste zu kneifen, rupften meine Schamhaare aus und stachen in meine Vagina. Sie nahmen dazu eine Bürste, die sonst zum Reinigen des Wassertanks benutzt wird.

Dann stellten sie eine Wanne unter meinen Unterleib um zu sehen, ob ich blutete.

Da kein Blut herausfloss, wechselten die Insassen zu einer gröberen Bürste und stachen damit wiederholt in mein Geschlechtsteil. Ich konnte die fürchterlichen Schmerzen nicht länger ertragen und willigte ihrer Forderung ein, keine Falun Gong-Übungen in dem Lager zu machen.“

„Was ich in dem Lager erlitten habe, war noch nicht das Brutalste. Eine andere Praktizierende namens Wang Lijun wurde in dem kleinen Metallkäfig drei Mal gefoltert.

Die Insassen machten viele Knoten in ein dickes Seil und zogen es an ihrer Vagina mit sägender Bewegung hin und her. Ihr ganzer Unterkörper schwoll an.

Der Polizeivorsteher befahl den Insassen dann, ihre geschwollene Vagina mit dem spitzen Ende eines zerbrochenen Mopps zu stechen. Das verursachte starkes Bluten an Frau Wangs Vagina.

Ihr Unterkörper und ihre Vagina waren so angeschwollen, dass sie keine Hosen anziehen konnte, nicht sitzen oder urinieren konnte. Noch zwei Monate nach der sexuellen Folter konnte Frau Wang nicht richtig sitzen. Ihre Beine waren auch in Mitleidenschaft gezogen.

Ich war auch Zeuge, wie diese Insassen die selbe Folter an einem unberührten Mädchen ausübten. Der Polizeivorsteher setzte auch giftige Insekten an die Körper der weiblichen Praktizierenden.“

„Mein Name ist Wei Chun (Alias-Name). Ich bin 35 Jahre alt und lebe in Dalian. Ich habe 1998 angefangen Falun Gong zu praktizieren. Weil Falun Gong den Menschen lehrt, nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ zu leben, habe ich sowohl körperlich als auch geistig viel davon profitiert. Ich kann anderen leicht verzeihen und mich gleichzeitig leicht auch auf moralischer Ebene verbessern.

Im Juli 1999 begann die Regierung Falun Gong zu unterdrücken. Ich konnte ihre Missachtung unserer grundlegenden Menschenrechte nicht ignorieren, deshalb ging ich im März 2000 nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Als ich in den Zug stieg, wurde ich angehalten und von einem Polizisten aufgefordert, Schimpfworte über Herrn Li Hongzhi zu sagen.

Ich weigerte mich und wurde so festgenommen. Später erfuhr ich, dass jeder, der zu jener Zeit nach Peking reiste, aufgefordert wurde, abfällige Worte über Herrn Li Hongzhi oder Falun Dafa zu sagen, anderenfalls wurde ihm die Fahrt nicht erlaubt.“

„Ich wurde in das Dalian Drogen-Rehabilitationszentrum gebracht und sieben Tage lang festgehalten. Als ich zurückgeschickt wurde, degradierte mich mein Vorgesetzter morgens zum Putzen der Firma und nachmittags zum Nachdenken über meine Fehler. Sie wollten, dass ich meinen Glauben widerrufe und Erklärungen schrieb, die Falun Gong beschimpften. Ich weigerte mich und wurde daraufhin aus meinem Job entlassen.

Im April 2000 fand ich eine andere Stelle. Am 15. März 2001 kamen Chen Xin und andere Polizisten von dem Büro für öffentliche Sicherheit und entführten mich von meinem Arbeitsplatz. Sie ließen mich fünf Tage und Nächte lang nicht schlafen. Meine Hände waren die ganze Zeit über auf dem Rücken zusammengebunden.

Sie steckten mir brennende Zigaretten in die Nasenlöcher und in den Mund.

Mein Mund war voller Zigaretten. Einmal schlug mich ein Polizist mit einem Eisenstab. Danach wurde ich zum Dalian Auffanglager überwiesen und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Am 18. Mai wurde ich zur Umerziehung nach Dalian zum fünften Team im Arbeitslager gebracht.“

„Am 4. Juni wurden Herr Liu Yonglai, Herr Qu Fei, Herr Huang Wenzhong und ich in den vierten Stock gebracht. Man wollte uns zwingen, Herrn Li und Falun Gong zu verleumden. Wenn wir es nicht täten, würden sie uns mit Elektroschocks bestrafen.

Wenn wir es täten, würden sie uns wieder nach unten bringen, um uns die ‚drei Briefe‘ schreiben zu lassen, in denen Falun Gong und Herr Li diffamiert werden, wir uns selbst kritisieren und versichern, Falun Gong nicht mehr zu praktizieren.

Liu Yonglai und mir zogen sie die Kleidung aus und fesselten uns mit Handschellen Gesicht an Gesicht aneinander. Mit sechs elektrischen Schlagstöcken verpassten sie uns gleichzeitig Stromstöße an Kopf, Rücken, Oberschenkeln, Genitalien, seitlich am Brustkorb und am Hals.

Wir bissen die Zähne zusammen und kämpften gegen die Elektroschocks an. Durch die Verkrampfung zogen sich die Handschellen fester zusammen. Schließlich schnitten sie uns tief ins Fleisch, bis auf die Knochen. Es war äußerst schmerzhaft und wir bluteten stark.“

„Etwa eine Stunde lang bekamen wir Elektroschocks, und dann wurden wir getrennt. Sie legten Liu auf dem Rücken Handschellen an und er musste auf dem Rasen kriechen. Sie setzten ihm zwei Stühle auf den Rücken und forderten zwei Verbrecher auf, auf den Stühlen zu sitzen.

Dann verpassten ihm sechs Verbrecher gleichzeitig mit sechs voll aufgeladenen Elektroschockern wiederholt Stromschläge an Rücken, Gesäß, Hals, Fersen, Fußsohlen und Genitalien. Sie verpassten ihm s

ogar am Penis extra Elektroschocks. Ich war währenddessen an einen Stuhl festgebunden. An der Rückenlehne sowie den Stuhlbeinen waren mehrere elektrische Schlagstöcke befestigt.

Mit einem Seil hatten sie mich an der Rückenlehne festgemacht. Ein anderer Insasse hielt einen elektrischen Schlagstock direkt an meinen Kopf. Mit sechs Schlagstöcken wurde ich gleichzeitig geschockt. Überall zog sich mein Körper zusammen. Ich dachte, ich wäre lieber tot als lebendig.

In meiner Verzweiflung schrie ich laut. Meine hoffnungslosen Schreie waren im ganzen Gebäude zu hören. In der zweiten und dritten Etage waren viele Falun Gong-Praktizierende untergebracht. Angeblich weinten sie alle, als sie meine durchdringenden Schreie hörten.“

„Die Folter dauerte ungefähr eine Stunde. Dann musste ich mit Liu die Position wechseln. Er wurde gezwungen auf dem Stuhl mit den elektrischen Schlagstöcken zu sitzen, während ich auf dem Rasen kroch. Wieder wurde ich eine Stunde lang mit sechs Elektroschlagstöcken gleichzeitig malträtiert.

Ich dachte, ich könnte das nicht länger aushalten, aber ich wäre lieber gestorben als meinen Glauben und mein Gewissen zu betrügen und meinen Meister und Falun Dafa zu verleumden. Also fing ich an, mit dem Kopf auf den Boden zu schlagen, in der Hoffnung ohnmächtig zu werden.

Jedes Mal, wenn ich gleichzeitig von sechs Elektroschockern berührt wurde, hatte ich das Gefühl, als ob zehntausend Pfeile zugleich in mein Herz trafen.“

„Es war, als ob ich mehrmals gestorben wäre. Nachdem die elektrischen Schlagstöcke entladen waren, holten sie sich frisch aufgeladene mit noch höherer Spannung. Schließlich bekam ich Angst und gab zuletzt nach. Später konnte Liu es nicht mehr länger aushalten. Er ergab sich auch.

Die Polizisten, die die Verbrecher angestiftet hatten, uns die Elektroschocks zu verpassen, waren Qiao Wei, Zhu Fengshan, Jing Dianke und andere. Ich erinnere mich nicht an alle Namen der Verbrecher. Hinterher wurde mir gesagt, dass das Gesicht von Huang Wenzhong durch die Elektroschocks verbrannt war und blutete.

Qu Fes Wangen waren so fürchterlich mit Schuhen geschlagen worden, dass sie anschwollen wie ein Brotlaib. Nachdem man uns wieder die Treppen hinunter gebracht hatte, schrieben wir die Garantieerklärungen, um auf Falun Dafa zu verzichten.

Als wir zum Team zurückgingen, mussten wir jeden Tag eine Seite mit denselben drei Sätzen voll schreiben und Meister Li und Falun Dafa diffamieren. Inzwischen mussten wir diese drei Sätze jeden Tag laut schreien. Das schnürte mir die Seele zu.

Die Schmerzen, die mir dies bereitete, waren stärker, als die Folter meines Körpers. Würden wir uns dem jedoch wiedersetzen oder es verweigern, kämen wir wieder wir in den vierten Stock und würden mit Elektroschocks gefoltert, bis wir wieder nachgeben würden.“

„Ein Falun Gong-Praktizierender namens Li aus Klasse drei konnte die seelische Folter nicht mehr länger ertragen und wollte sich erhängen. Das konnte verhindert werden. Zu der Zeit wollte ich keinen Augenblick länger leben. Ich war zu sehr gedemütigt.

Allerdings wollte ich keine Stromschläge mehr erhalten. Ich hatte zu große Angst, sie nicht aushalten zu können. Dennoch wollte ich keine solchen unmoralischen Dinge mehr tun, wie unseren Meister und Falun Dafa verleumden.

Ich sagte Liu, dass die Wachen sich nicht mehr trauen würden, uns so zu verfolgen, wenn jeder Praktizierende wagte sein Leben einzusetzen. Er sagte, er würde sein Leben für die anderen geben. Eines Tages, als wir draußen saubermachten, ging Liu von der Rückseite des Gebäudes in den dritten Stock und sprang kopfüber hinunter. Er war auf der Stelle tot.

Bald darauf widerriefen viele Falun Gong Praktizierende alles, was sie entgegen ihrem Gewissen gesagt und geschrieben hatten als aufgrund der Folter verdrehte Tatsachen und erklärten es für ungültig; sie würden ihren Glauben und die Wahrheit entschlossen schützen.

Aufgrund dessen steckte die Polizei die Praktizierenden, die die drei Erklärungen widerrufen hatten, in dieselbe Klasse und ließ sie Zwangsarbeit verrichten. Jeden Tag mussten sie um 5:00 Uhr aufstehen und bis 23:00 Uhr arbeiten. Dann schickten sie diese neun Praktizierenden für eine weitere Runde der Verfolgung ins Guanshan Arbeitslager.“

„Ich erkannte, dass ich nicht mehr länger mit den Wachen kooperieren sollte und hörte auf die Gefängnisuniform zu tragen, marschierte und sang nicht mehr mit und trat aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik. Die ganze Klasse trat mit mir zusammen in den Hungerstreik. Wir wurden später getrennt.

Ich kam in den dritten Stock, wo ich den Hungerstreik fortsetzte. Als mich ein Hauptankläger fragte, warum ich einen Hungerstreik begonnen hatte, sagte ich, dass ich keine anderen Mittel hatte und kein Gericht wagte meinen Fall zu verhandeln.

Sie alle sind Jiang Zemins Richter und Gerichte und niemand wagt es, uns zu vertreten. Ich kann nur mit meinem Leben gegen die mir aufgezwungene Verfolgung, gegen Jiang Zemin und die Verfolgung von Falun Gong durch die Regierung protestieren. Ich habe einen Sohn.

Wenn mich mein Sohn in Zukunft fragt: „Was hast Du während der schwersten Verfolgung unschuldiger Leute getan?“ will ich ihm nicht antworten müssen, dass ich nachgegeben habe. Ich will ein Mensch sein, der „lieber in Ehre stirbt, als in Schande am Leben bleibt“.

Am 15. Tag meines Hungerstreiks, dem 24. Oktober, ließen sie mich unter dem Vorwand frei, dass ich eine ärztlicher Behandlung brauchte. Sie hatten Angst, ich könnte in der Besserungsanstalt sterben.“

Mit stockendem Atem hörten wir ein Schicksal nach dem anderen, wie sie in dieser Verfolgung nicht nur einmal mit dem Leben davongekommen waren. Diese Geschichten würden selbst einen Teufeln zu Tränen rühren; die beispiellosen und unvergleichlichen Szenen, die furchtbare Unmenschlichkeit, die bösartigsten grausamsten Foltermethoden, all dies ist derartig erschreckend.

Angesichts dieser unserer Landsleute, die so gefasst und friedlich die Geschichte ihrer barbarischen Verfolgung erzählten, können wir nicht umhin, diejenigen, die Uniformen mit dem Staatswappen tragen, zu fragen: „In den letzten sechs Jahren, unter der fast 60 Jahre währenden Herrschaft der Kommunistischen Partei, wie viele solcher unmenschlichen Taten habt ihr begangen und verborgen?“

Unser System, wie kann dieses System so viele derartig unmenschliche und gewissenlose Beamte heranbilden, die so viele ihrer eigenen Landsleute – ebenso wie ihre eigenen Eltern, Frauen, Kinder und Geschwister – mit derartig grausamen Methoden foltern!

Die tragischen Erlebnisse unserer Landsleute belegen, dass es in unserer Gesellschaft eine Gruppe von Beamten gibt, die beharrlich, unter Missachtung aller grundlegenden menschlichen und moralischen Maßstäbe, in einer Art und Weise, die weit weg sind von menschlicher Natur und Moral, unaufhörlich schmutzige Taten begehen, die die Menschlichkeit, die grundlegendste Moral, die Gutherzigkeit und das Gewissen zerstören.

Alle unsere Landsleute, einschließlich Hu Jintao und Wen Jiabao, müssen anerkennen – zumindest kann niemand unter uns das verneinen -, dass unser System durch aktives Handeln kontinuierlich eine für die zivilisierte Gesellschaft zutiefst beschämende Realität erzeugt, was den gänzlich unmoralischen Charakter unseres Systems enthüllt.

Hu Jintao, Wen Jiabao und alle chinesischen Mitbürger: Jetzt ist es Zeit, wir, das gesamte Volk, müssen ernsthaft nachdenken! Es gibt kein Volk auf diesem Planeten oder in der menschlichen Geschichte, das so sehr gelitten hat, das in Friedenszeiten nur wegen seines Glaubens eine so lange andauernde, weit reichende und derartig schlimme Katastrophe erlitten hat.

Diese bis heute andauernde Katastrophe hat Tausende kostbarer Leben von unschuldigen Mitbürgern gekostet. Hunderttausende von Menschen wurden ihrer Freiheit beraubt.

Die Fakten, die wir gesehen haben, belegen in anschaulicher Weise, dass alle unsere Landsleute während ihrer Gefangennahme körperlicher Misshandlung und mentaler Folter unterliegen, die für die zivilisierte menschliche Gesellschaft unfassbar sind.

In dieser völlig irrationalen Verfolgung werden hundert Millionen Falun Gong-Kultivierende und mehrere hundert Millionen ihrer Familienangehörigen verhört und bedroht; sie verlieren ihre Arbeitsplätze, ihre Chance auf Arbeit, ihr Einkommen und ihr Vermögen. Sie erleben Verfolgung und Unterdrückung aller Art.

Wie absurd, gefährlich und unmoralisch ist diese Verfolgung! Sie bildet einen permanenten Widerspruch zum gesamten chinesischen Volk, der menschlichen Zivilisation und dem moralischen Fundament der gesamten Gesellschaft! Welche Begründung können wir noch vorbringen, um das Nachdenken darüber abzulehnen?

Die augenblickliche Situation meiner Kanzlei und meiner ganzen Familie belegt, dass im heutigen China diejenigen, die die Wahrheit aussprechen, einen hohen Preis dafür zu zahlen haben; die Regierung sagt den Menschen warnend und in offensiver und terrorisierender Weise, dass es sehr gefährlich ist, die Wahrheit auszusprechen oder die Wahrheit auch nur zu erfahren.

In Ländern mit zivilisierten Systemen liegt die Wahrheit in den Händen derer, die über die politische Macht und die Ressourcen verfügen.

Die Anerkennung des Wertes „Wahrheit“ ist nicht nur ein Maßstab, um den Zivilisationsgrad einer Regierung zu messen, sondern auch eine Frage, ob ein Regime eine moralische Grundlage hat. Aber in unserer [chinesischen] Gesellschaft ist die Fähigkeit der Regierung, zur Wahrheit zu gelangen, eine ganz andere.

Ich bin zu der schmerzhaften Erkenntnis gekommen, dass parallel zum Regierungssystem ein ausgeklügelter Mechanismus existiert, der die Wahrheit verdeckt und das Regierungssystem absolut unfähig macht, zur Wahrheit zu gelangen, weil es die moralische Grundlage zur Erlangung der Wahrheit gänzlich verloren hat.

Diese Vorraussetzungen wurden von diesem System völlig ausgelöscht. Zum Beispiel hatten Wang Yuhuan und die anderen Gefangenen im Arbeitslager alle erlebt, dass jedes Mal, wenn eine führende Person der oberen Behörde zur Kontrolle des Arbeitslagers kam, alles nach einem festen Schema ablief: Alle Gefangenen, die so wie Wang Yuhuan möglicherweise die Wahrheit hätten aussprechen können, wurden isoliert, damit die Führungspersonen sie nicht finden konnten.

Jedes Mal verließen die zur Kontrolle gekommenen führenden Funktionäre das Arbeitslager mit einer sogenannten „Wahrheit“, die sie persönlich „gesehen und gehört“ hatten. Gleich nachdem sich das Eisentor hinter ihnen geschlossen hatte, erwachten die Untaten gegen unsere unschuldigen Landsleute zu neuem Leben.

Die Tatsachen zeigen, dass die Kontrolleure und die zu Kontrollierenden insgeheim zusammenspielen. Ohne ein Wort zu wechseln, verstehen sie sich innerlich ganz genau. Dies dient dem Zweck, bei den Gefangenen den Eindruck zu hinterlassen, dass hier Verbrechen geschehen, die vor den Übergeordneten verschleiert werden. So können sich die „getäuschten“ Übergeordneten auch in der Zukunft einer Verurteilung entziehen!

Da unserer Regierung die Fähigkeit abhanden gekommen ist, an die Wahrheit zu gelangen, ist die Ermittlung von wahren Tatsachen durch Zivilpersonen sehr legitim und notwendig, denn der Wert der Ermittlung wahrer Tatsachen ist eng mit der Zukunft unserer Nation verbunden und betrifft jeden von uns, der in diesem Land lebt.

Wir haben das Recht zu wissen, in welchem Verhältnis die Macht dieses Regimes zu unserem Volk steht. Wir haben das Recht zu wissen, wie diese Verfolgung vor sechs Jahren gestartet wurde.

Wie konnte unser Land eine solch unmoralische Entscheidung treffen? Wie haben die Behörden diese Entscheidung in den vergangenen sechs Jahren durchgesetzt? Was hat der Staat getan? Wie viele unserer unschuldigen Landsleute wurden in diesen sechs Jahren hinter Mauern gefangen gehalten? Was ist wirklich hinter diesen Mauern geschehen?

Was geschieht dort bis heute? Eine Aufklärung dieser Fragen zu verlangen, ist der mindeste Anspruch, den das Volks gegenüber dem Staat hat. Hier kann ich nicht umhin zu betonen, dass die Regierung weiterhin die Wahrheit verdeckt, aber das nutzt nichts mehr, und es handelt sich hier auch nicht mehr nur um eine Frage der Moral.

Diejenigen, die die Wahrheit bezeugen können, werden letzten Endes doch in der Gesellschaft auftreten. Viele von ihnen sind schon an die Öffentlichkeit gegangen und klären die Menschen unermüdlich über das schon Geschehene auf.

Regierung von China! Euch muss klar sein, dass Ihr eine Regierung seid. Nur so könnt Ihr Euch mit der katastrophalen Realität vom Standpunkt einer Regierung aus und mit der logischen Handlungsweise einer Regierung auseinandersetzen. Nur so kann sich ein solches Unheil, wie das Massaker vom 4. Juni, die Verfolgungskampagne gegen Falun Gong und die jüngsten Schüsse auf friedliche Zivilisten in Guangzhou nicht wiederholen. Doch leider sehen wir uns oft schmerzhaft mit dieser Realität konfrontiert: Über einen langen Zeitraum hinweg wiederholt die Regierung Chinas schon die Verbrechen gegenüber ihrem eigenen unschuldigen Volk; die Reaktion auf die Appelle und Hilferufe seitens der Bevölkerung, die in hoffnungslosem Elend lebt, ist stets Schweigen, gefolgt von Unterdrückung in bösartigster Weise.

Unsere Ermittelungen und immer mehr Fakten belegen: Angesichts der Gläubigen, von denen sich fast alle als „verstockt und unverbesserlich“ erweisen, haben die für die Umerziehung Zuständigen ihre menschliche Natur schon völlig verloren. Gegenüber den „Umzuerziehenden“ sind sie so wahnsinnig und skrupellos, dass sie es wagen, jedes erdenkliche Verbrechen zu begehen.

Angesichts des gänzlichen Scheiterns der sechs Jahre währenden Verfolgung zeigt sich das gesamte System in seiner Verzweiflung in den Irrsinn getrieben. Dass neulich in Hebei Zhuozhou der Polizist He Xuejian die Falun Gong-Praktizierende vor den Augen seiner Kollegen vergewaltigte, ist ein deutlicher Beweis dafür.

Im Rahmen dieser Untersuchung habe ich festgestellt, dass diese irrationale Verfolgung die Polizei dazu bewegt, alle erdenklichen bösartigen Methoden einzusetzen, um das Ziel der Umerziehung zu erreichen.

Diese von der menschlichen Natur so weit entfernte Verfolgung gegen gläubige Menschen zeitigt die „Früchte“ dieses Systems: Die Polizei in China ist durch und durch kriminell geworden, sie hat keinerlei Rechts- und Berufsbewusstsein mehr, sie betrachtet es als ihre normale Arbeit und Befugnis, Mensche

n wie Fisch und Fleisch zu behandeln. In dem von ihr beherrschten Bereich hinter der Mauer wird eine Gurke für 25 Yuan[1] und ein gegrilltes Hähnchen für mehrere 100 Yuan verkauft.

Die Schlafplätze in der Zelle, die eigentlich öffentliches Eigentum sind, sind auch zur Ware geworden, und der Preis für einen Schlafplatz beträgt 2.000 Yuan pro Monat. Viele Gefangene, die kein Geld haben, leiden in der Nacht unmenschliche Qualen. Die chinesische Polizei hat nicht nur keinerlei Moral mehr, sondern bei ihr ist kaum noch das fundamentale Schamgefühl eines Menschen zu finden.

In unserer diesmaligen Untersuchung haben wir eine andere Quelle der Verbrechen in unserer Gesellschaft betrachtet, für die man sich nur schämen kann – es ist das System der Umerziehung durch Arbeit (Laogai), das in den vergangenen 50 Jahren unsägliches Elend über unsere Nation gebracht hat. Das Laogai-System, ein übles Erzeugnis des chinesischen Staatsrats, das ganz offensichtlich massiv gegen unsere Verfassung verstößt, wird bis heute in unserem Land aufrechterhalten.

In der menschlichen Geschichte missachtet kein Land seine eigene Verfassung so sehr wie es die chinesische Regierung tut. Seit der Geburtsstunde der chinesischen Verfassung bringt das Laogai-System die Verfassung unseres Landes in ein beschämendes Dilemma. Es zeigt eindeutig, dass die chinesische Regierung skrupellos und der Rechtsstaat nichts weiter als eine Lüge ist.

Nicht nur in der chinesischen Verfassung, sondern auch im Gesetzgebungsgesetz der Volksrepublik China, dem Gesetz über die administrative Bestrafung der Volksrepublik China, dem Gesetz über administrative Zulassung, sowie in weiteren Gesetzen wurde ausdrücklich das Prinzip verankert, dass der Staatsrat nicht befugt ist, Verwaltungsvorschriften zu erlassen, die Menschen ihrer Freiheit berauben. Doch In-Kraft-Treten dieser Gesetze behielt der Staatsrat weiterhin das Laogai-System am Leben.

Dieses System, das überall seine Wirkung ausübt, ist nicht nur ein Instrumentarium, das rechtswidrig die Bürger ihrer Grundrechte und Interessen beraubt, sondern im Grunde genommen ist es zum größten Hindernis dafür geworden, dass sich China zu einem Rechtsstaat entwickelt.

Das Laogai-System ist der größte Feind der chinesischen Verfassung und der grundlegenden Rechtsprinzipien, sowie der Bemühungen um eine Rechtsstaatlichkeit. Was uns in unserer diesmaligen Untersuchung besonders schockiert ist, wie umfassend das Laogai-System missbraucht wird, um die Bürger ihrer Rechte zu berauben, dabei geht die Willkür über die Vorstellungskraft eines normalen Mensch hinaus. Wang Yuhuan und Sun Shuxiang wurden in den vergangenen sechs Jahren neun Mal verhaftet.

Das Verfahren der Verurteilung zur Umerziehung durch Arbeit im Arbeitslager ist einfacher als ein Kinderspiel. Dies lässt uns unweigerlich erkennen, wie schlimm die Macht missbraucht wird und welch absolute Unmoral hier herrscht. Heute ist die Zeit gekommen, da vor unserer Nation umfassend Rechenschaft abgelegt werden muss!

Ich muss besonders betonen: Wenn solch schlimme Verbrechen nicht aufhören, wird unserer Volk, so wie Gao Zhisheng, weiterhin unsere Regierung kritisch hinterfragen dann wird der Tag, an dem die chinesische Gesellschaft stabil und harmonisch sein wird, nicht kommen; dann wird das Land sowie das Volk, das immer in Not und Elend gelebt hat, keinen ruhigen Tag haben.

Im Herzen hat das Volk die Machthaber, die die Macht in bösartiger Weise missbrauchen, schon aufgegeben. Das Volk hat die Geduld verloren und steht friedlich auf. Dieser Sturm des Widerstandes ist schon im Begriff, die Fundamente des Staates, an die sich die Menschen seit Jahrzehnten gewöhnt haben, zu erschüttern. Wie kann das unterschätzt werden!

Die intensive Begegnung mit diesen Mitbürgern, die felsenfest an ihrer Überzeugung festhalten, ließ uns die Existenz des Wertvollsten unserer Nation wahrnehmen – diese Gruppe von Menschen erzählte uns mit einem Lächeln und ruhiger Stimme die erschütternden Geschichten ihrer Verfolgung, die unsere Seelen aufgerüttelt haben – ich war oft zu Tränen gerührt. Wir haben einen unsterblichen Geist in unserer Nation gesehen, nämlich die Unbeugsamkeit, um einen edlen inneren Wert zu bewahren.

Die Drangsal der vergangenen sechs Jahre hat eine große Gruppe von Menschen erschaffen, die eine unvergleichlich edle Persönlichkeit haben.

Die Standhaftigkeit in ihrem Glauben, die Art, wie sie der brutalen Gefangenschaft mit Verachtung begegnen, ebenso wie ihr Optimismus, dass unsere Nation eine schöne Zukunft haben wird, verdient tiefste Achtung. Eine andere Tendenz, die wir bei unserer Untersuchung festgestellt haben, ist, dass jeder Falun Gong-Anhänger, der aus der Gefangenschaft herausgekommen ist – ganz gleich wie lange er oder sie in Gefangenschaft waren – noch standhafter geworden ist.

Ein bezeichnendes Beispiel ist Frau Han aus Fuxin, Provinz Liaoning, die mehrmals festgenommen und in Gefängnisse gebracht wurde. Nachdem sie aus einer jahrelangen, brutalen Gefangenschaft befreit wurde, versuchte der Leiter der lokalen Polizeiwache sie zu dem Versprechen zu bewegen, nicht mehr Falun Gong zu üben. Entschlossen, aber ganz friedlich sagte sie zu dem Polizisten, der ja die Regierung des Volks repräsentiert:

„Auch wenn Sie mich hundertmal festnehmen, werde ich dennoch weiterhin [Falun Gong] praktizieren. An der Tatsache, dass wir praktizieren, ist nichts falsch, ganz zu schweigen, dass es kein Verbrechen ist. Nach meiner Rückkehr aus der Gefangenschaft haben dadurch, dass ich meiner Familie und meinen Mitmenschen ständig von den wahren Tatsachen über Falun Dafa erzählt habe, über 30 Leute angefangen zu praktizieren.“

Dieses Mal habe ich während meiner intensiven Begegnung mit den Falun Gong-Kultivierenden auch eine weitere erfreuliche Tatsache herausfinden können.

Im Gegensatz zur heutigen Situation, in der die Menschlichkeit, das Gewissen, die Moral, das Mitleid und die Verantwortung in unserer Gesellschaft einen allgemeinen Niedergang erleiden, haben diese Kultivierenden als eine aus der alten Nation hervorgegangene, doch sich im Wesen gewandelte Gruppe von Menschen eine positive Auswirkung auf all diese Bereiche gehabt!

Man kann bei ihnen die mächtige Wirkung spüren, mit der der Glaube die Seele des Menschen zu wandeln vermag. Dies lässt mich hoffen und einen realistischen Ausweg sehen, wie unsere Nation aus ihrem gegenwärtigen verkommenen Zustand zu retten ist.

Durch meine Bekanntschaft mit diesen Kultivierenden war ich tief beeindruckt von der Ruhe, mit der sie von ihrem beispiellosen Unglück erzählten, von ihrer grenzenlosen Nachsicht, die sie gegenüber ihren Folterknechten gezeigt haben, und von ihrem Optimismus für eine schöne Zukunft unserer Nation.

Diese Menschen nehmen Ansehen und Besitz sehr leicht. Sie fahren fort, in aller Stille ihren Mitkultivierenden zu helfen, deren Leben sich aufgrund der rücksichtslosen Unterdrückung in Gefahr befindet.

Die Geduld, mit der sie den Kindern oder alten Leuten helfen, deren Eltern oder Angehörige widerrechtlich inhaftiert, getötet oder lebensunfähig wurden, geht über das Vorstellungsvermögen eines gewöhnlichen Menschen hinaus.

Dass der Glaube so schnell die Seele und die Moral ändern kann, ist kaum zu fassen. Zum Beispiel erzählte mir der 33-jährige Zhu Xiaoguang, dass die Kommunikation unter den Insassen von Gewalt und menschlicher Kälte geprägt war, als er zum ersten Mal ins Gefängnis geworfen wurde. Jeder versuchte, in bösartiger und rücksichtsloser Weise den anderen zu bezwingen. Niemand wollte zurückstecken oder sich in Selbstbeherrschung üben.

Später waren die Seelen der Gefangenen wie durch ein Wunder durch die Falun Gong-Kultivierenden geläutert und ungefähr einhundert von ihnen begannen, Falun Gong zu praktizieren. Zhu Xiaoguang sagte dazu: „Durch die völlige Kehrtwendung in meiner Einstellung kann ich mich nun beherrschen.“ Das führte dazu, dass viele neue Insassen bei ihrer Ankunft an einem „Ort der Erniedrigung“ erstaunt waren, Freundlichkeit und helfenden Händen zu begegnen.

Die Erfahrung von Zhang Linyou, einem früheren Polizisten der Gongzhuling Strafanstalt, war sogar noch erstaunlicher. Er sagte mir, dass das Üben von Falun Gong ihn so sehr verändert habe, dass er nun der einzige Polizist in diesem riesigen Gefängnis sei, der aufgehört habe, Gefangene zu foltern und jegliche Bestechung ablehne.

Er sagte weiter, dass er sich im ersten Jahr, nachdem er seine schlechten Gewohnheiten aufgegeben hatte, im ständigen Kampf mit sich selbst befand. Als er wenig Geld hatte, war es für ihn extrem herausfordernd, wenn er zusehen musste, wie seine Kollegen Bestechungsgelder annahmen und er selbst der Versuchung widerstand! Er sagte mir voller Stolz, dass die Kultivierung seine Seele völlig gewandelt habe!

Später waren ihm die 60 Insassen, die unter seiner Aufsicht standen, sehr dankbar und wünschten sich, dass alle chinesischen Polizisten Falun Gong übten. Wenn das geschehen würde, sagten die Gefangenen, würde die chinesische Polizei die zivilisierteste in der ganzen Welt werden. Jedoch wurde Zhang Linyou später wegen des Praktizierens von Falun Gong entlassen und rechtswidrig zu Zwangsarbeit im Arbeitslager verurteilt.

Es schmerzt uns zu sehen, wie der offensichtliche politische Druck und die Verlockungen des Profits bei der Polizei die letzten Spuren von Anständigkeit auslöschen. Die böse Seite des Menschen breitet sich rasch aus, wogegen die Mindestanforderungen an das menschliche Gewissen nicht mehr hoch im Kurs stehen.

Die Polizei ist in der Tat auch ein Opfer dieser irrationalen unmenschlichen Verfolgungskampagne. Die nach der Kulturrevolution in unserem Land gerade erst ein wenig wiederbelebten Werte der Menschlichkeit, Moral, Gutherzigkeit, Gerechtigkeit und des Mitgefühls usw. werden nochmals gründlich zerstört.

Bei der Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Vorbildlichkeit der Beamten, von der die staatlich kontrollierten Medien berichten, handelt es sich lediglich um eine Lüge, die zu hören das Volk schon verabscheut. Dabei ist die Unterdrückung der Aufrichtigkeit, die Missachtung der Gerechtigkeit und das Auslöschen von Gutherzigkeit und Moral zu einer vorrangigen politischen Aufgabe geworden, die die Beamten zu erfüllen haben.

Glaube und Moral sind die wichtigsten Grundlagen für die Sicherung des Bestehens und des Fortschritts einer Nation. Eine Nation oder ein Mensch ohne Glauben kann alles oder nichts glauben. Was unserer Nation in den letzten Jahrzehnten am meisten gefehlt hat, ist das zu Grunde liegen eines Glaubens, der die moralischen Werte unserer Nation wahrt und stärkt. Dies ist die grundlegende Ursache von Chinas dauerndem Chaos in den vergangenen Jahrzehnten.

Daher muss für das langfristige Wohlergehen unseres Landes die Glaubensfreiheit des Volkes garantiert und geschützt sein. Nur durch die Wandlung der Herzen der Menschen können wir eine Welt der Hoffnung erschaffen. Was unsere Regierung in den letzten sechs Jahren jedoch getan hat, war eben, durch Einsatz von brutaler Gewalt und barbarischen Methoden unsere Nation daran zu hindern, sich auf diese Hoffnung hin zu bewegen. Es reicht nicht aus, dass nur einige wenige gesellschaftliche Gruppierungen darüber nachdenken.

In diesem offenen Brief können wir nicht umhin, die Regierung zu einigen notwendigen Schritten aufzufordern. Diese sind, die brutale gewalttätige Unterdrückung von Menschen, die ihre Überzeugung wahren, sofort zu beenden, und Yang Guang und alle anderen politischen Gefangenen freizulassen und zu entschädigen!

Jedoch fordern wir die Regierung nicht dazu auf, Falun Gong-Gläubige zu rehabilitieren, weil weder in ihren eigenen Herzen noch in den Herzen der Menschen unserer Nation, die noch ein Gewissen haben, jemand der Meinung ist, dass diese Gruppe von Menschen schlecht ist. Wenn es diesem Regime, das unsere Nation über ein halbes Jahrhundert lang rücksichtslos gefoltert hat, diesmal wieder gestattet würde, das „Spiel der Rehabilitation“ zu spielen, so wäre dies eine Beleidigung für die Verfolgten!

Dieses Regime hat jedwede moralische und menschliche Qualifikation dafür verloren. An dieser Stelle warne ich besonders diejenigen, die immer noch Gewalt befürworten: Die Verfolgung von Menschen, die die Wahrheit aussprechen, darf nicht weiter geduldet werden. Hört auf mit Euren grausamen Taten. Dies ist Eure letzte Chance!

Zum Schluss möchte ich Ihnen, Hu Jintao und Wen Jiabao, bei allem Respekt folgendes sagen: Wir müssen den Mut und die Moral aufbringen, einzugestehen, dass diese politische Maschinerie, die unsere Nation ein halbes Jahrhundert lang rücksichtslos gefoltert hat, in jedem seiner Einzelteile mit dem Blut und den Tränen unschuldiger Menschen befleckt ist.

Wir müssen den Mut und die Moral aufbringen, einzugestehen, dass das tragische Schicksal unserer Nation, seit Tausenden von Jahren unter Diktatur und Tyrannei zu leiden, bis heute andauert und immer noch kein Ende abzusehen ist. Wir müssen den Mut und die Moral aufbringen, einzugestehen, dass unsere Nation und unser Volk das Recht hat, nach Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten zu streben und dass diese Sehnsucht niemals zuvor so glühend war wie heute.

Wir müssen den Mut und die Moral aufbringen, einzugestehen, dass jeder Versuch, das Streben des Volkes nach den oben genannten Werten zu unterdrücken, im heutigen China sicherlich bald scheitern wird. Bitte verzeihen Sie meine Freimütigkeit, doch wir können nicht leugnen, dass alle Blutschuld durch die Augen und Erfahrungen der Menschen bezeugt wird und tief in die Erinnerung des Volkes eingegraben ist.

Meine Herren, nur wenn Sie das Schicksal des leidenden Volkes in Ihren Herzen tragen, können Sie wahren Frieden finden. Nur wenn Sie sich aufrichtig um die Geschicke unserer Nation bemühen, können Sie und unsere Nation einer strahlenden Zukunft entgegen gehen!

Ich wünsche Ihnen, Hu Jintao und Wen Jiabao, für das Neue Jahr Frieden und Gesundheit. Möge das Neue Jahr meinen Mitbürgern eine neue Welt bringen! Möge Gott das chinesische Volk segnen!

Ihr Mitbürger

Gao Zhisheng

Changchun, Provinz Jilin, 12. Dezember 2005″

[1] Am 6. Dezember schoss paramilitärische Polizei auf die Bewohner des Dorfes Shanwei, Provinz Guangdong, wobei Dutzende der Einwohner getötet wurden. Die Dorfbewohner hatten gegen die Enteignung ihres Landes ohne entsprechende Entschädigung protestiert.

[2] Dr. Jiao Guobiao, Professor für Journalismus an der Pekinger Universität, wurde kürzlich wegen seiner Äußerungen über die Zensur entlassen.

[3] Tigerbank – eine Foltermethode. Das Opfer wird auf einer schmalen Holz- oder Eisenbank an den Oberschenkeln und an den Knien festgebunden. Die Hände werden hinter dem Rücken gefesselt. In gewissen Abständen werden Bretter oder Ziegel unter die Beine und Füße geschoben. Die Beine des Opfers werden überdehnt und es erleidet entsetzliche Schmerzen.

[4] „An ein Todesbrett fesseln“ – diese Bestrafung ist oft mit Isolation verbunden. Das Opfer ist über Wochen an ein Holzbrett gefesselt, alle Gliedmassen sind ausgestreckt und fixiert. Das Opfer ist durchgehend angekettet und muss von Mitgefangenen gefüttert werden. Die Opfer müssen auch auf dem Brett schlafen und in ihrem Harn und Stuhlgang liegen. Manche Opfer wurden zuvor nackt ausgezogen.

[1] Eine Gurke kostet normalerweise etwa ½ Yuan. Ein Chinese verdient durchschnittlich etwa 400 Yuan im Monat.

(The Epoch Times) (The Epoch Times)



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