Den Haag: Überlebende und Experten berichten zu Organraub in China
Der Organraub an lebenden Menschen in China ist am 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte – Kernthema einer durch eine Ärzte- und eine Menschenrechtsorganisation veranstalteten Pressekonferenz in Den Haag.
An ihr nehmen Überlebende, Experten, Politiker, Menschenrechtsverteidiger und Vertreter des niederländischen Außenministeriums teil. Epoch Times wird live von der Veranstaltung berichten.
(Videoclip: Mit freundlicher Genehmigung von GHRD)
Gemeinsam beleuchten sie die schweren Menschenrechtsverletzungen, die unter staatlicher Beteiligung in dem von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beherrschten Land seit Jahrzehnten stattfinden.
Hauptveranstalter ist Global Human Rights Defence (GHRD), eine Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Den Haag. Sie setzt sich für den Schutz der Menschenrechte und eine glaubwürdige Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen ein.
Ärzteorganisation stellt Bericht vor
Kern der Konferenz bildet die Vorstellung eines umfassenden Berichtes über die Praxis des erzwungenen Organraubs in China durch die Ärzteorganisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (Ärzte gegen Organraub – kurz: DAFOH).
DAFOH ist Mitveranstalter der Konferenz und wurde als internationale Organisation, von Ärzten und für Ärzte verschiedener Fachrichtungen aus der ganzen Welt im Jahr 2007 gegründet. Sie macht auf unethische Transplantationspraktiken aufmerksam, insbesondere in China. Die Ärzteorganisation setzt sich für ein Ende des erzwungenen Organraubs an Falun-Gong-Praktizierenden und anderen Gruppen ein und wurde für ihre Menschenrechtsarbeit mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert.
Der DAFOH-Bericht enthält auch Aussagen von Augenzeugen und Analysen von Experten zu der bisher bekannt gewordenen Informationen.
Ehemaliges niederländisches Parlamentsmitglied und Ärzte als Redner
Ziel der Konferenz ist neben dem Herstellen einer breiten Öffentlichkeit zu diesem Thema, Teilnehmern die Chance zu bieten, mit den Rednern und Gästen in Kontakt zu treten und mehr über die laufenden Bemühungen zu erfahren, die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen zu stoppen.
Moderator ist Harry van Bommel als ehemaliges niederländisches Parlamentsmitglied (1998 bis 2017) anwesend. Er setzt sich seit Jahren für Menschenrechte und Frieden ein. Seit seinem Rückzug aus der Politik konzentriert er sich auf die Unterstützung von ausgegrenzten und staatenlosen Gemeinschaften.
Dr. Andreas Weber wird als Arzt und stellvertretender Direktor der europäischen Sektion von DAFOH den Bericht seiner Organisation vorstellen.
Anthonie Holslag ist ein niederländischer Anthropologe und Autor, der sich auf die Erforschung von Völkermord, insbesondere des Völkermords an den Armeniern, spezialisiert hat. Er wird sich als Genozidexperte zum „schleichenden Völkermord“ an Falun Gong äußern.
Mit KaYan Wong ist eine prominente Sprecherin der Falun-Gong-Gemeinschaft in den Niederlanden anwesend. Sie setzt sich für globale Maßnahmen zum Schutz der Rechte verfolgter Gemeinschaften in China ein. Sie plant, davor eine Petition und den DAFOH-Bericht an niederländische Parlamentsabgeordnete zu überreichen.
Aus Sicherheitsgründen werden vorab keine Informationen zu den bei der Konferenz anwesenden Opfern und Überlebenden von erzwungenem Organraub in China mitgeteilt.
Falun Gong größte Opfergruppe
Die größte Gruppe von Opfern der erzwungenen Organentnahme in China sind unrechtmäßig Gefangene der Falun-Gong-Bewegung, die wegen ihrer gesunden Organe getötet werden. Aber auch ethnische Minderheiten oder politisch Verfolgte wie Uiguren, Tibeter und Christen gehören zu den Opfern.
Hintergrund für die Verfolgung von Falun Gong, eine buddhistische Meditationsbewegung, die sich an den Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht orientiert, und anderen Glaubensgemeinschaften in China, ist eine umfassende Strategie der KPCh zur Unterdrückung des Glaubens. Die erzwungene Organentnahme ist dabei laut verschiedener Menschenrechtsorganisationen wie die IGFM, GfbV oder Amnesty International nur die grausamste einer ganzen Reihe von Maßnahmen.
Beweise für den systematischen Organraub in China an Falun-Gong-Praktizierenden tauchten erstmals im Jahr 2006 auf. Damals berichteten Informanten der Epoch Times von der Tötung inhaftierter Falun-Gong-Praktizierender in geheimen chinesischen Einrichtungen.
Regierungen und Parlamente stellen sich gegen Organraubpraxis
Der US-Kongress, das EU-Parlament, verschiedene Regierungen, darunter auch die Bundesregierung, und zahlreiche NGOs haben China aufgefordert, internationale Untersuchungen zuzulassen und die Verfolgung von Falun Gong zu beenden. Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete einen Gesetzentwurf zum Schutz von Falun Gong, um den Organraub einzudämmen. Der US-Senat stimmt gerade darüber ab.
Auch gibt es mittlerweile mehrere Resolutionen durch das EU-Parlament gegen die Verfolgung von Falun Gong und den Organraub an ihren Anhängern und anderen Gewissensgefangenen in China.
Zudem haben mehrere Länder ihre Gesetze und Finanzierungsbestimmungen zu Transplantationen im Ausland geändert, nachdem der Organraub in China bekannt wurde.
Die Petition von DAFOH finden Sie hier: Stop Forced Organ Harvesting Sign the G7+7 Petition
Den Bericht von DAFOH finden Sie hier: „Forced Organ Harvesting From Living People in China“
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